Löhmannsröben: "Auch in Zukunft nicht verstellen"

Die "Cornflakes-Affäre" rund um Jan Löhmannsröben und den DFB ist vorbei, beim FCK liegt der Fokus wieder auf dem Sportlichen. Für Löhmannsröben gilt dies schon länger – im Interview mit "Sport1″ schaut der Mittelfeldspieler noch einmal zurück.

Nichts zu bereuen

"Ich habe das gar nicht so sehr an mich rankommen lassen", antwortet Jan Löhmannsröben in einem Interview mit "Sport1" auf die Frage, inwieweit ihn der Trubel um die Cornflakes-Geschichte beeinflusst habe: "Ich fand es am Anfang recht witzig, für mich war das halt nur ein Satz mit den Cornflakes. Für mich zählt nur das Sportliche. Ich habe lieber fünf Schulterklopfer, die mir sagen, dass ich geil gespielt habe, als 50 Schulterklopfer, die 'Geiler Typ' sagen, aber auf dem Platz kannst du nichts."

Nach einem Tag regierte bereits wieder der Frust über das nicht gewonnene Spiel – und danach lag der Fokus auf den kommenden Aufgaben. Das Echo nach Löhmannsröbens Kritik war dennoch riesig, es gab eine DFB-Ermittlung mit anschließender Strafzahlung (1.200 Euro). Die Tragweite seiner Worte überraschte den 27-Jährigen: "Den Satz 'Geh' mal Cornflakes zählen' habe ich in meinem Leben noch nicht einmal gesagt. Das kam einfach aus der Pistole geschossen. Mein Ziel war es nicht, damit einen Hype auszulösen. Ich dachte nicht, dass daraus etwas Großes werden kann."

Doch es wurde eine große Geschichte daraus, die in einer Massen-Cornflakes-Sendung an den DFB endete. Während viele die Aktion befürworteten, wurden auch viele kritische Stimmen zu den Äußerungen des Lauterer Mittelfeldmannes laut. Löhmannsröben bereut seine Aktion nicht: "Ich bin so wie ich bin und zu seinen Taten soll man stehen. Egal ob negativ oder positiv. Ich habe keinen vom Zehennagel bis zur Haarspitze beleidigt. Ich bin aus mir rausgegangen, weil mich das aufgeregt hat."

Emotionalität im Fußball

Die Emotionen hatten aufgrund des späten Unentschiedens einfach Überhand genommen: "Wenn man mit Herz und Seele in so ein Spiel geht – man spielt immerhin nicht umsonst bei einem so großen Klub – und hat hier auch Ziele und dann benachteiligt wird oder wieder kein Ergebnis erzielt wird, dass man sich gewünscht hat, dann platzt halt so was mal raus."

Damit traf Löhmannsröben bei vielen Menschen einen Nerv, die sich wieder mehr Authentizität und Emotionalität im Profifußball wünschen. Auch der Spieler findet: "Ich sehe schon, dass der Fußball sich verändert hat. Als kleines Kind war man im Stadion, da hat man noch anderen Fußball gesehen. Und auch noch andere Interviews." Gleichzeitig ist Löhmannsröben sich aber sicher, dass Fans und Fußball wieder mehr zusammen finden werden: "Die Fans legen sehr viel Wert auf Emotionen. Ich denke, das wird schon wieder in die richtigen Bahnen kommen."

Gönner zahlte Strafe

Ein solcher Fan war es offenbar auch, der letztlich Löhmannsröbens Strafe bezahlte: "Die hat ein edler Samariter für mich übernommen. Mein Gönner mag ehrliche Typen. Er hat uns das Geld dann gespendet. Danke nochmals dafür."

Seit Sommer ist Löhmannsröben in Kaiserslautern, erlebt aktuell ein sportliches auf und ab mit den Roten Teufeln. Und auch persönlich lief es erst nicht so gut, bevor der jetzige Führungsspieler zur festen Größe wurde: "Ich bin einer, der seine Lehren zieht, dann zurückkommt und noch mehr Gas gibt.“ Nun gelte es, die sportlichen Ergebnisse weiterhin positiv zu gestalten – und sich selbst treu zu bleiben: "Ich möchte mich auch in Zukunft nicht verstellen, das finde ich falsch. Ich bin zufrieden mit mir. Ich lebe mein Leben, denke nicht so viel nach. 'Sei glücklich', das ist mein Motto."

   

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