Im Blickpunkt: Der Kampf um Platz drei

Rein rechnerisch können sich noch fünf Teams den heiß begehrten Relegationsplatz zur Qualifikation der zweithöchsten deutschen Spielklasse unter den Nagel reißen. liga3-online.de analysiert die Lage und wertet die Chancen für die Kickers Offenbach, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, Wehen Wiesbaden und der TuS Koblenz aus. Wer hat die größten Chancen, sich am Ende mit dem Tabellensechzehnten der 2. Bundesliga in zwei packenden Relegationsduellen zu messen?

Kickers Offenbach mit starkem Leistungsabfall in der Rückrunde

Beginnen wir mal chronologisch. Der Ausbeute in der Rückrunde zufolge schrumpfen die Ambitionen der Kickers dem ungeachtet stetig. Zwar residieren sie momentan noch auf dem sonnigen dritten Platz, der Abstand der Verfolger wird jedoch Woche für Woche geringer. So pirscht sich mit nur einem Zähler weniger nicht nur der FC Rot-Weiß Erfurt heran, sondern auch die mittlerweile punktgleichen Kicker von Dynamo Dresden, die im Falle eines Sieges im Nachholspiel gegen Heidenheim am vergangenen Samstag sogar hätten am OFC vorbeiziehen können. Mit einer imposanten Serie von neun Heimsiegen infolge legten die Hessen einen richtigen Traumstart aufs Parkett. Mit selbiger Effizienz wie in der Hinrunde hätte man in der Rückrunde die doppelte Punktzahl holen können als erreicht, nämlich nur zehn Punkte – die Ausbeute liegt somit bei gerade mal ein Punkt pro Spiel. Vergleichsweise schwach gestartete Sandhäuser und Jenaer, holten bereits 14 bzw. 17 Punkte in derselben Zeit. Nach dem abfallenden Leistungstrend gehe ich davon aus, dass sie gegen die starken Mitbewerber im Aufstiegskampf den Kürzeren ziehen und mindestens ein weiteres Jahr in der 3. Liga verbleiben.

Rosige Aussichten bei der SG Dynamo Dresden

Dynamo Dresden war in der umkämpften Aufstiegszone rund um Platz 3 in der – meine ich – passabelsten Situation.  Wie bereits weiter oben aufgegriffen waren sie mit einem Spiel im Verzug und hätten auf den dritten Rang voranmarschieren können. Das wäre auch schon der sechsten ‚Dreier‘ in Folge gewesen, was ihnen zuletzt vor über 20 Jahren gelang. Die Aussichten von Dynamo Dresden – die nicht zuletzt aufgrund Alexander Essweins 13 Saisontore und dessen durchgängig starker Leistung am Unterhaus schnuppern – scheinen mir dennoch recht rosig zu sein. Die SGD hat neben dem Youngster noch weitaus mehr zu bieten. So ist David Solga nach langer Verletzungspause zurück im Team und avancierte gleich zum absoluten Leistungsträger. Neuzugang Dani Schahin lässt Tore sprechen, erzielte bei 3 Einsätzen prägnante vier Tore. Ebenfalls sehr beliebt ist der gebürtige Badner Jonas Strifler, der Dynamo jedoch am Saisonende Richtung Aachen verlassen wird.

FC Rot-Weiß Erfurt nicht zu verachten

Erfurt kann seine Aufstiegsambitionen nicht mehr länger verstecken. Mit einem beachtlichen fünfte Platz ist der ersehnte Aufstieg zum Greifen nah.  Man spielt noch gegen direkte Mitbewerber wie Dresden, Heidenheim und Wehen, wenn man da dreifach punktet kann man mächtig Boden gut machen. Aber man sollte auch die Kellerkinder nicht unterschätzen, so spielt beispielsweise der SV Sandhausen eine auffallende Rückrunde, holte jüngst gar zehn Punkte aus den vorigen vier Spielen und lies in diesen Partien nur ein Gegentreffer zu. Nachdem Erfolgstrainer Stefan Emmerling – der seine Fußballerkarriere beim Ligakontrahenten SV Sandhausen begann – in der vorigen Woche seinen Vertrag bei den Thüringern verlängert hat, hatten die Erfurter noch einen Grund mehr sich über den Derbysieg bei Carl-Zeiss zu freuen. Erfurt stellt eine solide Mannschaft, die ich für im Stande halte den Relegationsplatz zu erreichen. Nicht zu verachten war auch der Sieg gegen den Tabellenführer aus Braunschweig, der erst zum vierte Mal in der laufenden Saison bezwungen werden konnte.

SV Wehen Wiesbaden als Überraschungsteam

Den SV Wehen Wiesbaden hatten nicht allzu viele Trainer vor der Runde auf dem Zettel. Ich persönlich zählte sie jedoch zum Favoritenkreis und sollte damit Recht behalten. Ob der Sprung auf Platz drei noch machbar ist, liegt in mancher Hinsicht in ihren Händen. Mit Siegen in den noch ausstehenden Partien gegen die direkten Aufstiegskonkurrenten Erfurt und Koblenz könnte man in dieser Beziehung einige Punkte sühnen. Man liegt augenblicklich gerade mal zwei Zähler hinter den auf Platz drei angesiedelten Offenbacher Kickers. Die Aufgabe ist machbar, man muss jedoch auch auf die Mithilfe der Nebenbuhler hoffen. Ich sehe einen offenen Kampf zwischen Dynamo, Wehen und dem RWE.

Auch die TuS Koblenz ist noch im Rennen

Auch die TuS ist noch nicht aus dem Rennen um den Relegationsplatz. Ich habe sie in dieser Saison ab dem 16.Spieltag als äußerst heimstark kennengelernt. So nutzten sie effizient ihre sich bietende Chancen. In den Partien zwischen dem 16. Und 29. Spieltag mussten sie sich nur zweimal geschlagen geben. Beide Niederlagen liegen jedoch noch nicht lange zurück. So erlag man neben dem Aufstiegsanwärter Hansa Rostock (0:2) auch beinhart dem SV Wacker Burghausen mit einer katastrophalen Leistung gar 0:4. In der vorigen Woche umkämpfte man gegen den OFC einen Punkt und verhinderte somit deren Festigung des Relegationsplatzes. Mit fünf Punkten im Hintertreffen wird die Hürde für die Rheinland-Pfälzer nichtsdestotrotz schwer zu meistern sein.

Entscheidung am 14. Mai

Meine Einschätzung um die Top drei im Kampf um Platz drei bin ich ja schon weiter oben losgeworden. Somit sehe ich gerade die hessischen Kickers aus Offenbach und die eben erwähnte TuS Koblenz als zu schwach um bei dieser Konkurrenz den Relegationsplatz zu erklimmen. Wer es letzten Endes schaffen wird liegt jedoch nicht in meinem Handlungsspielraum, somit müssen wir uns wohl noch bis um 15:15 Uhr am 14.Mai gedulden, bis wir endgültig sagen können, wer gegen den Tabellensechzehnten der 2. Bundesliga antreten darf um die Qualifikation für sich zu entscheiden.

FOTO: http://www.dfb.de/index.php?id=504559

   

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