Ziegner: "Wieso kriegen wir das nicht über die Zeit?"

Auf die Niederlagen gegen Uerdingen und Wiesbaden reagierte der HFC jeweils mit einem Sieg. Nach der Rostock-Niederlage reichte es gegen die SpVgg Unterhaching nur für ein Unentschieden – weil der HFC seine Führung zu leicht herschenkte.

Spielkontrolle bringt nichts ein

Schaut man sich die erste Viertelstunde der Partie Halle gegen Unterhaching an, wird sehr schnell klar: Der HFC spielte gegen die tabellarisch besser positionierten Hachinger eindeutig auf Sieg. Mit viel Ballkontrolle hielt die Ziegner-Elf das Heft fest in der Hand – ganz so, wie der Trainer das geplant hatte: "Wir haben es geschafft, Unterhaching in den ersten 15 Minuten überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen", bewertete der Trainer, der allerdings nachschob: "Ohne dabei selbst zwingend vor das Tor zu kommen."

Hierin lag auch schon die Krux der Partie: Aus der deutlichen Überlegenheit der ersten Minuten zog der HFC nichts Zählbares und ließ Unterhaching so ins Spiel kommen. Und nach 20 Minuten hatte sich das Kräfteverhältnis ins Gegenteil verkehrt: "Wir haben den Gegner dominiert, gut laufen lassen. Danach sind wir in eine Lethargie verfallen", gab Jan Washausen am "Telekom"-Mikrofon zu. "Da waren sie nicht ein bisschen besser, sondern klar besser", urteilte auch Ziegner scharf: "Da gab es einige brenzlige Situationen im Strafraum zu überstehen."

"Zu billig, aber irgendwie gut gemacht"

Doch der HFC hielt die Null und kam nach der Pause wieder organisierter aus der Kabine – und schlug eiskalt per Standard zu (56.): Nicht Kopfball-Spezialist Sebastian Mai war es diesmal, sondern Kapitän Washausen höchstpersönlich: "Da stimmen jetzt mittlerweile die Abläufe", betonte der Torschütze, der passiver Nutznießer von der bekannten und gefürchteten Kopfballstärke seines Mannschaftskollegen wurde: "Wenn man so eine Riesenkante wie Basti Mai im Team hat, dann konzentriert sich vieles auf ihn selbst und man selber hat ein bisschen mehr Freiheiten. Davon hab ich heute profitiert."

Nun hatte der HFC also alle Karten in der Hand – und schenkte diese gemeinsam mit den drei Punkten wenig später leichtsinnig her. Ein eigentlich ungefährlich wirkender Freistoß aus Richtung des Mittelkreises wurde den Hallensern zum Verhängnis: Marc Endres köpfte die Spielvereinigung zum Ausgleich. "Wenn man es aus unserer Sicht sieht, was es zu billig, keine Frage", kommentierte Trainer Ziegner den Freistoß: "Wenn man es aus Hachinger Sicht sieht, war es irgendwie gut gemacht."

Jalousie ist runtergegangen

Nun ließ seine Mannschaft nach und schaffte es nicht mehr, dass Spiel nochmal unter Kontrolle zu bekommen: "Mit diesem schnellen Gegentor nach einem Standard ist ein bisschen die Jalousie runtergegangen. Wir haben gedacht ‚Mann, wieso kriegen wir das nicht über die Zeit.’ Das hat man gemerkt bei den Jungs." Und so musste der HFC sich letztlich mit einem Punkt zufrieden geben: "Es ist schade, wenn man schon mal in Führung liegt, dass man trotzdem nicht als Sieger vom Platz geht", so Ziegner, der mit Blick auf die 90 Minuten aber auch betonte: "Dieses Unentschieden ist auf keinen Fall unverdient." Halle bleibt somit weiterhin zwei Punkte hinter Unterhaching, hielt aber gleichzeitig den Anschluss nach oben.

   

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