Kobylanski zaubert SCP auf Rang 2: "Das ist kein Glück mehr"
Nach dem 1:0 gegen die Würzburger Kickers ist der SC Preußen Münster erster Verfolger von Klassenprimus Osnabrück. Ein hart umkämpfter Sieg, der von zwei Dingen geprägt war: Einer aufopferungsvollen Defensive und einem Zaubertrick von Martin Kobylanski.
Kobylanskis Geniestreich – Glück oder geplant?
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn dieser Treffer nicht in der engeren Wahl zum "Tor des Monats" stehen sollte. Andererseits: Schon bei dem Zauber-Tor von Martin Kobylanski hatte man das Gefühl, es ginge nicht alles mit rechten Dingen zu. Eine weitestgehend ungefährliche Ecke bekam der Standard-Schütze des SC Preußen Münster unweit der Eckfahne erneut vor die Füße gefaustet. Dort packte Kobylanski aus unmöglichem Winkel den Zirkel aus und drehte den Ball ins hintere Toreck.
Ein irrer Treffer – fand auch Marco Antwerpen: "Martin trifft den Ball einfach sehr, sehr gut und sieht, dass der Torwart am ersten Pfosten steht – und haut ihn dann hinten rein." Die Frage, die sich stellte: War das eine verunglückte Flanke oder tatsächlich geplant? Fabian Menig war sich im Vereins-TV sicher: "Ich kenne Koby jetzt auch schon ein bisschen. Ich gehe auf Geniestreich, Glück ist das nicht mehr." Wissen konnte es nur der Torschütze. Und der kommentierte knapp: Das war geplant: "Entweder geht er fünfzig Meter drüber oder er geht rein. Diesmal hat er genau gepasst, das freut mich."
Adlerträger werfen alles rein
Umso mehr, da der Treffer zum Sieg reichte. Dabei gab eigentlich die Würzburger Mannschaft über lange Zeit den Ton an: "Sie haben ein blitzsauberes Auswärtsspiel hingelegt, aber vergessen, ein Tor zu machen“, bilanzierte Marco Antwerpen. Gerade nach dem Gegentreffer erhöhte Würzburg die Schlagzahl – doch irgendwie landete immer ein Adlerträger zwischen Abschluss und Preußen-Tor.
Beispielsweise Fabian Menig: "So muss es sein, das ist mein Spiel. Heute hatte ich das Glück, dass ich bei sechs, sieben Bällen, die die auf’s Tor schießen, dazwischenkomme." Glück – und eine Menge Ausdauer. Die Abwehrschlacht ging auf die Kondition: "Ich glaube, man sieht’s: Nicht nur ich, sondern die ganze Mannschaft ist völlig am Arsch jetzt. Da hat jeder alles reingeworfen, in jeden Ball." Auch Keeper Schulze Niehues bekam ein Sonderlob: "Wir hatten mit Max einen richtig guten Torwart hinten drin, der uns komplett in der Partie gehalten hat", so Marco Antwerpen, dessen Adlerträger mittlerweile seit fünf Ligaspielen ungeschlagen sind: "Wir freuen uns, dass wir gegen so eine starke Mannschaft hier einen Sieg feiern durften." Belohnt wurde dieser mit dem zweiten Tabellenplatz – ob es für Preußen Münster noch weiter nach oben geht? Der nächste Gegner ist der SV Meppen (Sonntag, 14 Uhr).