Ist der Karlsruher SC reif genug für den Aufstiegskampf?

Ziemlich genau fünf Monate ist es her, dass der Karlsruher SC den Wiederaufstieg knapp verpasste: Mit 1:3 verloren die Karlsruher das Relegations-Rückspiel gegen den FC Erzegbirge Aue. Klar, dass in dieser Saison zumindest der Aufstiegskampf erneut angepeilt wurde – doch ist der KSC ein Top-Kandidat für die 2. Bundesliga?

"Aufstiegsfavorit" – ein wertloser Titel

Siegesserien, knappe Niederlagen und herbe Klatschen: Ein Blick auf die aktuelle Saisonbilanz des KSC zeigt zwei Gesichter eines Vereins, der per Definition eigentlich zum inneren Kreis der Aufstiegsanwärter in die 2. Bundesliga zählen sollte. Schließlich war die Mannschaft aus dem Wildparkstadion jahrelang in der 2. Liga vertreten und verpasste auch in der letzten Spielzeit den direkten Wiederaufstieg ins deutsche Unterhaus nur knapp.

Doch was heißt das in dieser Saison schon? Der Titel "Aufstiegsfavorit" ist in dieser Spielzeit kaum etwas wert: Vor dem sechstplatzierten KSC stehen aktuell Osnabrück, Münster, Uerdingen, Unterhaching und Wiesbaden, dahinter lauern Würzburg, Rostock, und Kaiserslautern. Alles Mannschaften, die nur Nuancen voneinander trennen. Wie steht der KSC also wirklich da?

Das Auf und Ab des KSC

Die bisherige Saison liefert nur wenig Antworten: Desolaten Auftritten im DFB-Pokal gegen Hannover (0:6) und im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte (1:3) folgte eine Siegesserie. Sowohl gegen Osnabrück und Uerdingen als auch gegen Aalen und Cottbus fuhr die Mannschaft von Trainer Alois Schwarz souverän die Punkte ein. Dass man am 11. Spieltag mit 0:1 gegen Hansa Rostock unterlag hätte man als Ausrutscher verschmerzen können – wäre der KSC gegen Wehen Wiesbaden nicht wieder in alte Muster verfallen.

Dann das Heimspiel gegen den SVWW glich der Partie gegen Lotte – nur, dass der KSC dieses Mal noch mehr Gegentore kassierte. 2:5 stand am Ende auf der Anzeigetafel, Stürmer Marvin Pourié sprach von einer "erbärmlichen Niederlage". Das Team zeigte sich passiv und ungefährlich, ließ die benötigte Konsequenz in Zweikämpfen komplett vermissen.

Konstanz in dieser Saison entscheidend

Das Spiel verdeutlichte: Dem KSC fehlt es aktuell an der nötigen Konstanz, um sich gegen die Konkurrenz ein Punktepolster zu erspielen. In der stark umkämpften Spitzengruppe werden Nachlässigkeiten wie gegen Rostock und Wiesbaden sofort bestraft – von Platz 2 ging es direkt zurück auf Platz 6. Das Glück der Karlsruher: Mit der starken Konkurrenz haben auch die anderen Vereine zu kämpfen. Selbst Osnabrück hat bei nur einer Saisonniederlage lediglich einen Punkt Vorsprung.

Sollte es Trainer Schwarz gelingen, auf die jüngsten Rückschläge zu reagieren und eine erneute Serie zu starten, könnte es für die Badener schnell wieder nach oben gehen. Der KSC wird die Aufgabe ruhig angehen müssen: "Für uns hat das gar keine Priorität", erklärte Drittliga-Rekordtorschütze Anton Fink Anfang des Monats zu den Aufstiegsambitionen des KSC: "Wenn wir die Siege holen, ist es natürlich umso schöner und dann schauen wir, was rauskommt."

   

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