"Zutiefst beschämend": Hansa Rostock verurteilt Spruchband

Mit dem 3:1-Sieg gegen Fortuna Köln hat der F.C. Hansa Rostock am Samstag zur Spitzengruppe aufgeschlossen. Für Aufsehen sorgte jedoch ein Spruchband, das der Verein in einer Stellungnahme mit deutlichen Worten kritisierte und als "geschmacklose Aktion" bezeichnete.

"Kennzeichnungspflicht für Silvio Bamberg"

Konkret geht es um ein Spruchband mit der Aufschrift "Kennzeichnungspflicht für Silvio Bamberg", das auf der Südtribüne gezeigt wurde. Der Hintergrund: Bei Silvio Bamberg handelt es sich um einen Polizisten, der Anfang September bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. "Wir sind fassungslos und schockiert über dieses Transparent, das an Niveaulosigkeit kaum noch zu überbieten ist", zeigt sich Vorstandsvorsitzender Robert Marien in einer Stellungnahme beschämt und entschuldigte sich im Namen des Vereins bei den Angehörigen des Verstorbenen und der gesamten Polizei.

"Zutiefst beschämend"

Es sei, so Marien weiter, nicht in Worte zu fassen, "wie zutiefst beschämend und unangenehm diese Aktion ist." Wie takt- und skrupellos müsse man sein, einen Verstorbenen zu verunglimpfen und seiner trauernden Familie zusätzlichen Schmerz zuzufügen, fragt der Hansa-Boss. Niemand habe das Recht, "unseren Verein und unser geliebtes Wohnzimmer für Anstandslosigkeiten wie das gezeigte Banner zu missbrauchen", macht Marien klar und wird noch deutlicher: "Heute ist ein Tag, an dem sich einige, die Hansa ihren Herzensverein nennen, ein wahres Armutszeugnis ausgestellt haben und die Werte, für die unser F.C. Hansa steht, massiv untergraben und mit Füßen getreten haben."

Marien kündigt Aufarbeitung an

Keine Niederlage auf dem Feld, keine Geldstrafe vom Verband, keine negative Schlagzeile sei ein "so harter Schuss gegen unsere Kogge wie dieses Transparent", schimpft Marien. "Es ist einfach nicht nachzuvollziehen und macht unglaublich wütend! Wie kann man den Hinterbliebenen, wie kann man unserem Verein nur so etwas antun?!" Der Vorstandsvorsitzende kündigt in Richtung der trauernden Familie, der Polizei und allen, "die unseren Verein leben" an, dass es nicht bei diesem Statement bleiben und man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen werde. "Dieser Vorfall muss und wird aufgearbeitet und auch auf der anstehenden Mitgliederversammlung thematisiert", so Marien. Auch die Gewerkschaft der Polizei Mecklenburg-Vorpommern verurteilte das Spruchband: "Während Tausende von Fans heute in Rostock emotional und friedlich ihre Mannschaft anfeuerten, schafften es einige Idioten das Niveau von Bannern auf der Südtribüne in den Bereich ekelhaft und widerlich zu bringen." Die Fans haben sich bisher nicht zu dem Spruchband geäußert.

   

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