Preußen-Höhenflug geht weiter: "Die Kirche im Dorf lassen"

Der Höhenflug des SC Preußen Münster hält weiter an: Beim 2:1 gegen den SV Meppen blieben die Adlerträger im sechsten Ligaspiel hintereinander ungeschlagen (fünf Siege) und damit an Spitzenreiter aus Osnabrück dran. Dabei zeigten sich die Münsteraner vor allem als effizienteres Team, auch wenn es zum Schluss noch einmal unnötig spannend wurde. 

Münster effizienter – Schulze Niehues ein starker Rückhalt

Die Konkurrenz aus Uerdingen hatte am Samstag bereits gepatzt (0:2 gegen Lotte), entsprechend hoch war die Motivation der Münsteraner, etwas Zählbares aus dem Emsland mitzunehmen und sich in der Tabelle damit etwas abzusetzen. Trainer Marco Antwerpen beorderte dafür Philipp Müller erstmals in die Startelf, der Neuzugang vom SV Wehen Wiesbaden spielte für den gelbgesperrten Kevin Rodrigues Pires, und stellte Rene Klingenburg auf die Sechs.

Die Umstellungen schienen zunächst aufzugehen, der SCP bestimmt in der ersten halben Stunde die Partie und hatte durch Martin Kobylanski sogar die große Chance auf die Führung (27.). Ausgerechnet zwei verletzungsbedingte Wechsel bei den Gastgebern schienen dann aber die Partie kippen zu lassen. Meppen fand besser ins Spiel und Deniz Undav nach 30 Minuten in Maximilian Schulze Niehues seinen Meister: Der Münsteraner Torhüter lenkte einen Schuss aus spitzem Winkel mit einem starken Reflex an die Latte. Überhaupt hatte Schulze Niehues am Ende einen großen Anteil an dem Auswärtserfolg, nach 52 Minuten hielt der 29-Jährige gegen Undav per Fußabwehr und zeigte dann beim Nachschuss von Thilo Leugers eine tolle Flugeinlage.

Ausgerechnet in die Drangphase der Gegner hinein zeigte Münster dann aber seine Effizienz: Tobias Rühle erlief einen unglücklich abgefälschten Rückpass von Leugers und netzte zum 1:0 ein (54.), nur drei Minuten später legte der 27-Jährige das 2:0 durch Rene Klingenburg auf (57.). "Ich bin ja bekannt als Goalgetter und dann habe ich den eiskalt reingemacht", scherzte Rühle nach der Partie mit einem breiten Grinsen im "nullsechs.tv", denn tatsächlich war sein erster Saisontreffer erst sein fünftes Tor für die Adlerträger im 90. Pflichtspiel.

"Wenn ich die zweite Halbzeit sehe, dann war das hochverdient"

Im Anschluss hatten die Münsteraner gegen sich öffnende Meppener noch mehrere gute Gelegenheiten, die ungenutzt blieben, und so wurde es nochmal spannend, als der eingewechselte Nick Proschwitz in der Nachspielzeit noch den Anschlusstreffer erzielte (90.+3). "Wenn Hoffi (Philipp Hoffmann; Anm. d. Red.) das 3:0 macht, dann können wir uns ein bisschen zurücklehnen, aber so fangen wir nochmal richtig an zu schwitzen durch das unnötige 2:1", übte Klingenburg etwas Kritik, durfte sich aber letztlich über den nächsten Auswärtsdreier freuen, den Rühle auch als Revanche für die Niederlage im Vorjahr (0:2) verstanden haben wollte: "Heute war das auch ein bisschen glücklich", räumte der Torschütze nach Abpfiff zwar ein, "aber wir waren eiskalt nach der Halbzeit und dann geht das auch in Ordnung, wenn die anderen die Chancen nicht machen, aber wir."

Ganz ähnlich sah das auch Rühles Trainer Marco Antwerpen auf der abschließenden Pressekonferenz: "Wenn ich die zweite Halbzeit sehe, dann war das hochverdient. Da hat sich dann unsere fußballerische Überlegenheit einfach durchgesetzt. Da waren wir präsent und haben die Torchancen genutzt." Doch bei aller Euphorie: "Wir werden die Kirche im Dorf lassen", mahnte Klingenburg bei "Telekom Sport".

Mit einem Polster von drei Punkten auf den KFC Uerdingen freut sich der SC Preußen Münster nun auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen 1860 München, wo bereits die nächsten Big-Points eingefahren werden könnten. Denn dann kommt es auch zum Spitzenspiel zwischen den Krefeldern und dem VfL Osnabrück, so dass die Preußen am Ende der lachende Dritte sein könnten.

   

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