Wiesbadens Tormaschine stockt: "Der letzte Tick hat gefehlt"

In der vergangenen Woche hatte der SV Wehen Wiesbaden den Karlsruher SC mit 5:2 aus dem Stadion geschossen. Gegen Zwickau kämpfte die beste Offensive der Liga mit ungewohnten Ladehemmungen: Mit dem torlosen Unentschieden zeigten sich Trainer und Spieler leidlich zufrieden.

FSV-Tor wie zugenagelt

Eigentlich kam der SV Wehen Wiesbaden mit viel Rückenwind aus der vergangenen Woche in die Partie gegen den FSV Zwickau: Der deutliche Sieg in Karlsruhe hatte für Selbstvertrauen gesorgt. Doch irgendwie kam die Mannschaft von Rüdiger Rehm nicht so richtig in den Vorwärtsgang: "Es war fußballerisch eigentlich ganz ordentlich. Wir haben in der ersten Halbzeit den Ball ganz gut laufen lassen, hatten auch in der zweiten Halbzeit immer wieder Situationen", befand der Trainer auf der Pressekonferenz nach der Partie: "Aber uns hat der letzte Tick gefehlt, entweder gut in die Box zu spielen oder zu laufen. Wenn du das nicht schaffst, musst du am Ende des Tages auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein."

Bezeichnend etwa, wie Top-Torschütze Daniel-Kofi Kyereh rund 20 Minuten vor Schluss frei vor Zwickau-Keeper Brinkies den Ball über den Kasten setzte. Selbst ein Elfmeterpfiff in der 88. Minute, nachdem der eingewechselte Niklas Schmidt von Zwickaus Reinhardt abgeräumt wurde, brachte keinen Erfolg. Schäffler trat an, doch Brinkies hielt: "Symptomatisch war der Elfmeter am Ende, der auch nicht reingeht", merkte Rehm an: "Da siehst du einfach‚ dass du es heute nicht verdient hast."

Zumindest nicht verloren

Da auch Zwickau es nicht schaffte, sich vorne entscheidend durchzusetzen, ging das Spiel folgerichtig 0:0 aus. Ein Punktgewinn, der sich auf lange Sicht als wertvoll erweisen könnte, vorerst aber nur bedingt Zufriedenheit brachte: "Natürlich sind wir nicht zufrieden, wir wollten das Heimspiel gewinnen", verdeutlichte Rehm, der aber einräumte: "Es gibt auch mal Tage, wo man sagen muss 'heute hat ein bisschen was gefehlt'. Beziehungsweise: Der Gegner hat heute extrem gut verteidigt und immer nochmal einen Fuß dazwischen gebracht."

Das sah auch Abwehrspieler Alf Mintzel gegenüber dem Vereinssender so: "Zufrieden sind wir mit dem Punkt jetzt nicht unbedingt. Aber wir müssen ihn nehmen, wie er gekommen ist." Immerhin habe man nicht noch verloren: "Oft ist es in solchen Spielen so, dass du zig Chancen hast und am Ende mit 0:1 runter gehst. Insofern ist es okay."

Nun gilt es für den SVWW, sich auf das Pokalspiel am Dienstag gegen den Hamburger SV vorzubereiten. Ein Spiel, das bis jetzt noch nicht in den Köpfen war, aber nun seine Schatten vorauswirft: "Natürlich gibt es Vorfreude", gab Maximilian Dittgen zu, der nach überstandenem Sehnenriss gegen Zwickau erstmals in dieser Saison auf dem Platz stand: "Das sind alles Bonusspiele. Vielleicht schaffen wir die nächste Sensation.“

   

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