Rot-Weiß Erfurt: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Für Drittliga-Absteiger Rot-Weiß Erfurt kommt es derzeit knüppeldick: Nun ermittelt auch noch die Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche der Thüringer – das berichtet die "Bild".
Anfangsverdacht wegen Bankrotts
Der eine Brandherd, RWE braucht kurzfristig 120.000 Euro, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, ist noch nicht gelöscht, da tut sich mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bereits der nächste auf. "Das Amtsgericht Erfurt hat die dort vorliegenden Insolvenzakten – wie nach den Mitteilungspflichten in Zivilsachen üblich – der Staatsanwaltschaft Erfurt vorgelegt. Aus den vorgelegten Akten ergibt sich ein Anfangsverdacht wegen Bankrotts gegen Verantwortliche von Rot-Weiß-Erfurt", erklärt Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen gegenüber der Zeitung.
Konkret geht es darum, ob Verantwortliche Bestandteile des Vermögens, das bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Insolvenzmasse gehörte, beiseite geschafft oder verheimlicht haben. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht den beteiligten Personen nach § 283 des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Gegen welche Personen ermittelt wird, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. Klar ist nur: Insolvenzverwalter Volker Reinhardt ist es nicht.
Reinhardt gibt sich kämpferisch
Dieser soll nach "Bild"-Angaben am Donnerstag vor die Mannschaft getreten sein und sich kämpferisch gezeigt haben, die Finanzlücke rechtzeitig schließen zu können. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Sollte es in den nächsten Tagen nicht gelingen, die 120.000 Euro aufzutreiben, müsste der Spielbetrieb sofort eingestellt werden, was gleichbedeutend mit dem Abstieg aus der Regionalliga wäre. Zudem droht RWE in diesem Fall die Abwicklung, sodass der Verein unter einem neuen Namen in der untersten Liga (Kreisklasse) neu beginnen müsste. Ein Horror-Szenario, das nun unbedingt abgewendet werden soll.