Historischer Sieg: Wiesbadens Statement im Aufstiegskampf

Dieses Spiel wird den Fanlagern beider Vereine wohl noch lange im Gedächtnis bleiben: Mit 7:0 schoss der SV Wehen Wiesbaden den SC Fortuna Köln in der Fremde ab. Damit sprang die Elf von Rüdiger Rehm auf Tabellenplatz drei – und will da auch bleiben.

Wiesbaden überzeugt von vorne bis hinten

7:0 im fremden Stadion – seit Gründung der 3. Liga hat es so etwas erst ein Mal gegeben: Im August 2010 schlug der 1. FC Saarbrücken den FC Carl Zeiss Jena mit demselben Ergebnis. Seit gestern steht auch der SV Wehen Wiesbaden ganz oben in der Liste der höchsten Liga-Siege aller Zeiten. Den Grund für den deutlichen Sieg hatte Trainer Rüdiger Rehm nach dem Spiel schnell ausgemacht: "Wir waren unheimlich effektiv vor dem Tor. Ich glaube, die ersten zwei Schüsse die in Richtung Tor gingen, waren drin." Auch hinten passte einfach alles: "Wir sind defensiv hervorragend gewesen. Wir haben den Gegner gut gepresst, haben ihn gejagt", analysierte Rehm: "Wir haben sehr schnell nachgearbeitet, in der eigenen Box sehr gut verteidigt und standen immer am richtigen Fleck."

Moritz Kuhn in der fünften und Marcel Titsch Rivero in der zwölften Minute hatten ihre Farben frühzeitig auf die Siegerstraße gebracht. Entschieden war die Partie bereits in der 19. Minute, als Manuel Schäffler zum 3:0 einköpfte und kurz vor dem Pausenpfiff auch noch den vierten Treffer besorgte: "Mit dem 4:0 in der Pause waren die Köpfe bei der Fortuna geknickt", beschrieb Marcel Titsch Rivero nach dem Spiel gegenüber dem Vereins-TV. Doch anstatt es dabei zu belassen, setzte Wehen Wiesbaden nach – wie von Trainer Rehm gefordert: "Du darfst nie nachlassen."

Schäfflers Torhunger noch nicht gestillt

Und das tat seine Mannschaft auch nicht. Insbesondere Manuel Schäffler, der sich in der bisherigen Saison noch nicht in gewohnter Form zeigte, war an diesem Sonntagnachmittag besonders torhungrig: In der 78. und 88. Minute legte der Stürmer seine Tore Nummer drei und vier nach, zuvor hatte Niklas Schmidt in der 69. Minute das zwischenzeitliche 5:0 erzielt: "Es ist immer was Besonderes, Tore zu machen", so Schäffler, der sich endlich in Top-Form sieht: "Ich freue mich, dass ich durch die letzten Wochen endlich wieder da hin gekommen bin, wo ich hin wollte." Doch der Stürmer, der in der Torjägerliste bis auf Platz zwei an Teamkollege Kyereh herangerückt ist, will noch mehr: "Jetzt heißt es, weiter hart dran zu arbeiten und vielleicht noch besser zu werden."

Mit dem 7:0 lieferte der SV Wehen Wiesbaden genau die richtige Reaktion auf die bittere Pokalniederlage (0:3 gegen den HSV) unter der Woche: "Nach dem intensiven Pokalspiel, dass wir unglücklich verloren haben, so ein Spiel zustande zu kriegen – dickes Lob an die Mannschaft", freute sich Niklas Schmidt: "Von außen sieht das vielleicht ein bisschen locker aus, aber das ist harte Arbeit. Jeder Spieler ist an seine 100 Prozent gekommen, dann kommt so was zustande." Auch Rehm zeigte sich nach der Partie voll des Lobes: "Ich bin mit meiner Mannschaft natürlich sehr, sehr zufrieden. Sie hat alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben – vielleicht sogar ein bisschen mehr."

"Hätte nichts dagegen, wenn es weiter so läuft"

Und auch, wenn das Ergebnis zumindest teilweise dem schwachen Auftritt der Fortuna geschuldet war: Mit der konzentrierten Defensivarbeit und eiskalten Effektivität vor dem Tor sendete der SV Wehen Wiesbaden ein klares Signal an die Aufstiegskonkurrenz. Der holprige Saisonstart scheint endgültig Vergangenheit zu sein: "Ich hätte nichts dagegen, wenn es weiter so läuft“, befand Marcel Titsch Rivero: "Jetzt gilt es die nötigen Punkte zu sammeln, um sich vorne festzubeißen."

   

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