Kaczmareks Debüt-Desaster: "Kann nicht unser Gesicht sein"
Einen schlimmeren Einstand kann man wohl kaum erleben: Bei seinem ersten Pflichtspiel als Fortuna-Trainer musste Tomasz Kaczmarek mit ansehen, wie seine Mannschaft gegen den SV Wehen Wiesbaden komplett unter die Räder kam und einer überdeutliche 0:7-Klatsche kassierte. Ein Debüt, das sich der Trainer auch anders vorgestellt hatte.
Historisches Heim-Debakel zum Einstand
Am 30. Oktober stellte Fortuna Köln den Nachfolger von Uwe Koschinat vor: Tomasz Kaczmarek sollte in die großen Fußstapfen treten, die sein Vorgänger nach sieben Jahren Amtszeit hinterlassen hatte. Dem Neu-Coach blieben also nur wenige Einheiten, um seine Mannschaft auf das Spiel gegen Wehen Wiesbaden vorzubereiten. Doch was am Sonntagnachmittag passierte – darauf war die Mannschaft sicherlich nicht vorbereitet.
0:7 im eigenen Stadion – so etwas hatte es bei Fortuna Köln in der gesamten Vereinsgeschichte noch nicht gegeben. Die historische Heimniederlage kam, logischerweise, auch für den Neu-Trainer absolut aus dem Nichts: "Ich muss ehrlich sagen, ich hab mit allem gerechnet, aber nicht mit einem 0:7", so Kaczmarek nach dem Spiel gegenüber dem Vereins-TV: "Ich bin schon seit ein paar Jahren Trainer und kann mich nicht an ein 0:7 oder Ähnliches erinnern."
An dieses Spiel hingegen wird man sich noch länger erinnern. Die Fortuna ließ alle Qualitäten, die diese Mannschaft normalerweise auszeichnen, missen: "Zu Anfang des Spiels liefen einige Sachen sehr gegen uns und wir konnten mit diesen Rückschlägen gar nicht umgehen. Wir haben absolut die falsche Antwort drauf gezeigt, beziehungsweise keine", bilanzierte Kaczmarek, dessen Team sich schon nach 19 Minuten drei Gegentore gefangen hatte: "Wir zeigen wenig Gegenwehr, sind völlig schockiert, wirken in der Phase einfach nicht stabil, wirken deprimiert."
Köln auf der Suche nach Antworten
Und auch in der zweiten Hälfte zeigten die Kölner sich nur marginal verbessert: Fortunas Steven Ruprecht verpasste den Ehrentreffer nur dank einer starken Kolke-Parade. Im Gegenzug kassierte die Fortuna die Gegentreffer fünf bis sieben: "Wir haben in der Halbzeit gesagt: ‚Jungs, das ist jetzt ein Charaktertest für uns’. Es ging auch darum zu zeigen, dass wir uns gegen so eine Situation stemmen“, betonte Kaczmarek. Doch auch dieser Plan ging nicht auf: "Ein, zwei Situationen, in denen wir nicht konsequent umschalten. Und dann endet es böse."
Die Leistung der Kölner warf viele Fragezeichen auf – und verlangt nach einer schnellen Reaktion: "Das Entscheidende ist, dass wir jetzt Verantwortung übernehmen – ich und die Spieler", so Kaczmarek, der einen rabenschwarzen Tag erlebte: "Was wir heute als Mannschaft abgeliefert haben, angefangen mit mir, war nicht okay. Das kann nicht unser Gesicht sein."
Der Trainer versprach Besserung in den kommenden Partien: "Ich muss mich bei den Fans entschuldigen. Ich denke, dass alle einschätzen können, dass ich mir meinen ersten Tag auch anders vorstelle und mit anderen Zielen ins Südstadion gekommen bin", so Kaczmarek, der weiß: "Wir müssen gucken, dass wir aus dieser Sache gut rausgehen, eine Reaktion zeigen und Punkte sammeln, um wieder alles in die Spur zu bringen." Doch auch die nächste Aufgabe hat es in sich: Die Fortuna tritt auswärts bei der SpVgg Unterhaching an.