Haching-Fan mit Kindern in Zwickau bedroht – FSV distanziert sich
Während der Drittliga-Partie zwischen dem FSV Zwickau und der SpVgg Unterhaching am vergangenen Samstag ist es auf der Haupttribüne zu bedenklichen Vorfällen gekommen. Ein Anhänger der Spielvereinigung wurde nach eigenen Angaben von einzelnen Personen beleidigt und bedroht, auch seine sechsjährige Tochter sowie deren Freund seien direktes Ziel der verbalen Attacken gewesen. Der FSV Zwickau entschuldigte sich für das Verhalten der entsprechenden Personen und distanzierte sich deutlich.
Beleidigungen trotz neutralen Auftretens
Die Emotionen rund um Partien im Profifußball kochen gerade bei den Fans des Öfteren hoch. Auch herrscht teilweise ein vergleichsweise rauer Ton, das eine oder andere Schimpfwort mit inbegriffen. So weit so normal in deutschen Fußballstadien. Kaum jemand wird sich ernsthaft über derlei Vorkommnisse beschweren. Was am Samstag allerdings Anhänger der SpVgg Unterhaching beim Auswärtsspiel in Zwickau erleben mussten, sprengt die Grenzen des Vertretbaren doch deutlich.
So berichtete ein langjähriger Unterhaching-Fan von Beleidigungen und Drohungen durch einzelne Zwickau-Anhänger, die ihn um seine körperliche Unversehrtheit haben fürchten lassen. Doch nicht nur die seine: Der Familienvater war gemeinsam mit seiner sechsjährigen Tochter und deren gleichaltrigem Freund angereist. Um Konflikte auszuschließen, trugen die drei Hachinger auf der Haupttribüne des Zwickauer Stadions keine Fankleidung, auch vermieden sie es, die Tore ihrer Mannschaft offen zu bejubeln. Lediglich aufgrund ihrer Zurückhaltung bei Toren der Heimmannschaft mussten sie Schimpftiraden und Drohungen über sich ergehen lassen.
Auch Kinder Ziel der Drohungen
Während des Spiels sei die Wortwahl bereits geschmacklos gewesen, kurz nach Abpfiff jedoch die Grenze endgültig überschritten worden: Drei männliche Zwickau-Anhänger versperrten dem Familienvater sowie den Kindern den Weg. Nach Angaben des erwachsenen Fans fielen Beleidigungen wie "Nuttenkinder" oder "hässliche Wessikinder". Demnach wurden zudem Drohungen in Richtung der Kinder ausgesprochen: "Hoffentlich könnt ihr hässlichen Ratten ganz schnell laufen" sei eine davon gewesen. Erst nachdem sich der erwachsene Unterhaching-Anhänger schützend vor die Kinder gestellt habe, hätten die Personen den Weg frei gemacht.
Die Verantwortlichen des FSV Zwickau distanzierten sich umgehend von den geschilderten Vorfällen. Bereichsleiter Sport Jörg Schade etwa ist "sehr betrübt, dass Gäste in unserem Stadion solche Erfahrungen machen mussten." Schade entschuldigte sich im Namen des FSV Zwickau und möchte die Familie "im Falle eines erneuten Aufeinandertreffens in Liga 3" persönlich im Zwickau-Stadion begrüßen.