Krawalle nach Eintracht-Niederlage – Fans stürmen Innenraum
Unschöne Szenen nach dem Heimspiel von Eintracht Braunschweig gegen den KFC Uerdingen: Fans des BTSV stürmten den Innenraum und lieferten sich eine Auseinandersetzung mit dem Ordnungsdienst. Erst die Polizei brachte die Situation wieder unter Kontrolle.
Ordner flüchten
Nur ein Sieg und schon sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer: Die Lage bei Eintracht Braunschweig nach 15 Spieltagen ist dramatisch und hat sich am Samstag durch die 0:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen weiter zugespitzt. Nach Spielende entlud sich der Frust einiger Fans jedoch auf unschöne Weise. Als die Mannschaft zur Fankurve kam, kletterten Anhänger aus dem Ultra-Block in den Innenraum, bedrohten die Spieler und warfen Gegenstände in ihre Richtung. Ordner hielten die Ultras, die vor dem Spiel noch eine sehenswerte Choreo zeigten, davon ab, das Spielfeld zu betreten.
Kurz danach ging ein Sicherheitstor auf und weitere Anhänger stürmten in den Innenraum – die Mannschaft flüchtete in die Kabine. Derweil eskalierte die Situation: Es kam zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Stadion-Security – offenbar, weil sie die Anhänger zuvor provoziert haben sollen. Polizeibeamten eilten herbei und brachten die Lage anschließend unter Kontrolle. Die Ordner flüchteten, die Fans begaben sich in ihren Block zurück – danach beruhigte sich die Situation. Mindestens ein Anhänger wurde unterdessen im Innenraum festgesetzt und abgeführt. Ob es verletzte Personen gab, ist bisher nicht bekannt.
"Müssen alle zusammenstehen"
Trainer André Schubert konnte den Frust der Fans verstehen, wollte den Geschehnissen aber nicht zu viel Bedeutung beimessen: "Das ist ja häufig so, dass nach dem Schlusspfiff eine erste Frustreaktion kommt, wenn das Ergebnis nicht stimmt. Damit muss man im Profifußball leben", sagte er im Interview mit "Telekom Sport". Auch KFC-Coach Stefan Krämer äußerte Verständnis: "Die Fans machen sich große Sorgen um ihren Klub", sagte aber auch: "Das muss man natürlich ganz anders kanalisieren."
Präsident Sebastian Ebel betonte gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" unterdessen: "Wenn wir diese schwierige sportliche Situation durchstehen wollen, dann müssen wir alle zusammenstehen." Klar ist: Die Ausschreitungen werden ein Nachspiel haben, der BTSV muss mit einer Geldstrafe seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rechnen.