Ziegner hadert mit Schiedsrichter: "Wir wurden betrogen"
Durch ein 1:1-Unentschieden beim TSV 1860 München ist der Hallesche FC auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Doch zufrieden waren Spieler und Trainer bei den Saalestädtern nicht – was vor allem am Schiedsrichter lag.
Ziegner spricht von Betrug
"Normalerweise sind die Schiedsrichter dafür da, Spiele zu leiten, nicht zu entscheiden. In letzter Zeit sind oft Schiedsrichter da, die Spiele entscheiden. Das ist bitter und ärgerlich, weil es um extrem viel geht. Wir wurden aus unserer Sicht betrogen", ließ HFC-Trainer Torsten Ziegner, der den Abpfiff auf der Tribüne erlebte, seinem Ärger nach Spielende freien Lauf. Das Gespann um Schiedsrichter Justus Zorn erwischte einen ganz schwachen Tag, lag bei wichtigen Entscheidungen oft daneben.
Die Szene, die Ziegner so ärgerte, spielte sich in der 65. Minute ab. Einen langen Ball fing HFC-Keeper Kai Eisele ohne Probleme ab, traf dabei jedoch Münchens Lex mit dem Knie im Gesicht. Eine unglückliche Situation, jedoch eher kein Strafstoß. Steinhart war davon unbeeindruckt, erzielte das 1:1, sicherte seinem Team so immerhin einen Punkt.
Ein "Witz-Elfmeter"
"Wir haben es in der zweiten Hälfte geschafft, defensive extrem stabil zu stehen, dem Gegner keine Torchance mehr zu gestatten bis zu dieser Witz-Situation. Das war ein absoluter Witz-Elfmeter, der da gegeben wurde. Ich glaube, dass 1860 heute in der zweiten Hälfte kein Tor mehr geschossen hätte. Am Ende des Tages hat der Schiedsrichter dafür gesorgt, dass ein Unentschieden herauskommt. Deshalb sind wir logischerweise mit dem Punkt nicht zufrieden, wir hatten es verdient, drei Punkte mitzunehmen", schilderte Ziegner seine Sicht.
Zu diesem Zeitpunkt war sein Team schon fast eine Halbzeit lang in Unterzahl, nachdem Toni Lindenhahn 1860-Stürmer Grimaldi nach 20 Minuten im Strafraum zu Fall brachte. Neben einem Elfmeter gab es zudem die rote Karte für den Verteidiger. Eine der wenigen Entscheidungen, die Ziegner nicht in Frage stellte: "Ich glaube, die Regelauslegung ist einfach so. Für Halten gibt es Rot. Hätte er ihn am Fuß getroffen, wäre es wohl nur Gelb gewesen. So eine Dreifach-Strafe ist nicht angenehm, aber das ist die Regel."
Washausen: "Bin stolz auf die Mannschaft"
Doch Eisele parierte den Strafstoß, einen Nachschuss konnte Jan Washausen verhindern. Auch dem Kapitän war nach dem Spiel die Enttäuschung bei "Telekom Sport" anzumerken: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir es in Unterzahl geschafft haben, in Führung zu gehen und dann so stark zu verteidigen. Aber ich bin enttäuscht, dass wir durch einen strittigen Elfmeter den Ausgleich hinnehmen und mit einem Punkt zufrieden geben müssen."
Denn kurz vor der Halbzeit bekamen die Gäste einen ebenfalls sehr strittigen Elfmeter zugesprochen. Zuvor sollte Braydon Manu gefoult worden sein. Baxter Bahn brachte sein Team trotz Unterzahl in Front, der Glaube an den Auswärtssieg war da. Kurz darauf hatte Halle auch das nötige Glück, als München ein regulärer Treffer aberkannt wurde. Washausen: "Dieses Spiel wird als eins der besonderen Spiele in Erinnerung bleiben. Aber es war ein extrem hartes und umkämpftes Spiel. Es war auch für den Schiri nicht leicht zu führen", nahm er den Unparteiischen zumindest etwas in Schutz.