"Einfach dämlich": Rehm nach Niederlage gegen Jena bedient

Statt als Zweiter in die Länderspielpause zu gehen, belegt der SV Wehen Wiesbaden nach der überraschenden 2:3-Niederlage gegen Carl Zeiss Jena nur den achten Platz und hat drei Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Trainer Rüdiger Rehm war nach Spielende bedient.

"Das darf nicht passieren"

Eigentlich waren die Vorzeichen klar: Während der SVWW nach der 7:0-Gala in Köln mit viel Rückenwind in die Partie ging, stand Jena nach zuvor acht sieglosen Partien in Folge mächtig unter Druck – und dennoch schlug das Pendel am Ende zuungunsten der Hessen aus. Den Grund dafür hatte Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie schnell ausgemacht: "Wir haben hinten die Fehler gemacht und vorne die Chancen nicht genutzt. Die Niederlage haben wir uns daher selbst zuzuschreiben", lautete das knappe Fazit des 39-Jährige.

Vor allem die Tatsache, dass seine Mannschaft gleich drei Gegentore kassierte, brachte Rehm im "Telekom"-Interview auf die Palme: "Einfach dämlich, wie wir uns die Dinger reingelegt haben." Dabei spielte der SVWW-Coach vor allem auf den Ausgleich der Gäste an, als Tietz nach einem langen Abschlag von Torhüter Jo Coppens aufgrund eines Missverständnisses zwischen Mockenhaupt und Reddemann einfach durchlaufen konnte. "Ein individueller Patzer, da muss ich zum Ball gehen. Das darf nicht passieren", schimpfte Rehm. Die Führung nach 17 Minuten durch den achten Saisontreffer von Manuel Schäffler war dahin.

Zu viel Schnickschnack

In der zweiten Halbzeit ließ Wiesbaden anschließend beste Chance durch Schwadorf (46.), Brandstetter (56.), Schäffler (57.) und Schmidt (68.) liegen, ehe die Hausherren mit einen Doppelschlag der Thüringer (75. / 79.) auf die Verliererstraße gerieten. Der verwandelte Foulelfmeter von Niklas Schmidt in der 89. Minute kam zu spät, wenngleich Dittgen in der Nachspielzeit noch die Latte traf. "Wir haben zu undiszipliniert agiert und zu viele Räume gegeben", war Rehm mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden und bemängelte zudem das Zweikampfverhalten: "Wir haben nicht das an den Tag gelegt, was in der 3. Liga gefordert ist."

Was dem 39-Jährigen ebenfalls sauer aufstieß: "Anstatt einfach mal gradlinig zu spielen und mit Tempo den Weg zum Tor zu suchen, haben wir es immer wieder mit Schnickschnack versucht." Ohnehin stand für Rehm fest: "Wenn du drei Tore zu Hause kassiert, dann hast du den Sieg auch nicht verdient." Aus so einer Niederlage "sollten wir lernen", forderte ein "maßlos enttäuschter" Wiesbadener Übungsleiter.

Schäffler hat "keine Erklärung"

Auch Jules Schwadorf war die Enttäuschung im Gespräch mit dem Vereins-TV deutlich anzumerken: "Wir hatten viele Chancen, konnten sie aber nicht nutzen." Wenn das Spiel 5:3 ausgeht, "sagt keiner was", meinte der 26-Jährige und bemängelte das "teilweise fahrlässige" Verhalten bei den Gegentoren. Als Achter statt als Zweiter in die Länderspielpause zu gehen, sei "sehr ärgerlich".

Manuel Schäffler hatte unterdessen "keine Erklärung" für die Niederlage, betonte aber: "Wenn wir die Tore machen, gewinnen wir das Spiel auch." Nun haben die Hessen zwei Wochen Zeit, das Spiel aufzuarbeiten, ehe es am 25. November mit dem Auswärtsspiel in Kaiserslautern weitergeht.

 

   

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