Morys: "Können uns nicht viele Vorwürfe machen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Aalens Stürmer Matthias Morys über den knapp verpassten Sieg gegen Tabellenführer VfL Osnabrück, die Abstiegsgefahr und das kommende Duell beim KFC Uerdingen, bei dem Morys wegen einer Gelb-Sperre nicht mitwirken kann.

[box type="info" size="large"]"So langsam muss der Knoten platzen"[/box]

liga3-online.de: Beim jüngsten 1:1 gegen den VfL Osnabrück hatte der VfR Aalen den Spitzenreiter am Rande einer Niederlage. Nach Ihrem Ausgleichstreffer hatten Sie das 2:1 auf dem Fuß, scheiterten aber am Pfosten. Wie bitter war der nur haarscharf verpasste Sieg, Herr Morys?

Matthias Morys: Es ärgert uns schon ein wenig, dass wir es nicht geschafft haben, das Spiel zu drehen. Wir hatten über die komplette Spieldistanz die besseren Chancen und mehr Spielanteile. Trotzdem können wir mit dem Remis leben. Anders als in den vorherigen Partien sind wir zunächst in Rückstand geraten. Wenn man dann gegen den Spitzenreiter noch einen Punkt holt, kann man damit gut leben.

Mittlerweile wartet der VfR seit fünf Partien auf einen Sieg. Was muss besser werden, damit es endlich mal wieder mit einem Dreier klappt?

Wir können uns gar nicht so viele Vorwürfe machen. In den meisten Spielen sind wir die dominante Mannschaft und wir zeigen ansprechende Leistungen. Wir schaffen es aber noch zu selten, aus guten Phasen Profit zu schlagen. Vorne treffen wir nicht und in kurzen Druckphasen des Gegners werden wir dann meistens direkt mit einem Gegentor bestraft. Daran müssen wir arbeiten.

Mit 14 Zählern rangiert Aalen auf Abstiegsplatz 18, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt drei Zähler. Wie bewerten Sie die aktuelle Tabellensituation?

Es ist sicherlich so, dass wir aufpassen müssen. Der Rückstand kann ganz schnell größer werden, wie man am Beispiel Eintracht Braunschweig gut sehen kann. Vor wenigen Wochen hatte die Eintracht noch Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen, jetzt rangiert Braunschweig schon acht Zähler hinter dem rettenden Ufer. Ich bin aber guter Dinge, dass wir unsere Sieglos-Serie bald beenden und da unten rauskommen. Wir betreiben so viel Aufwand, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass wir uns dafür nicht auch endlich mit mehr Punkten belohnen werden.

Hat sich die Mannschaft denn schon auf Abstiegskampf eingestellt?

Dafür ist es noch zu früh. Wir haben immer noch die Möglichkeit, schnell einige Plätze zu klettern. Noch ist alles sehr eng beieinander. So langsam muss der Knoten aber mal platzen.

 

[box type="info" size="large"]"Sind gegen Uerdingen nicht chancenlos"[/box]

Am übernächsten Samstag geht es für den VfR mit der Begegnung beim KFC Uerdingen weiter, der als Aufsteiger direkt oben mitmischt. Hätten Sie den KFC vor Saisonbeginn so stark eingeschätzt?

Wenn man einen so starken Kader mit einigen ehemaligen Bundesliga-Profis wie Kevin Großkreutz, Maximilian Beister und Dominic Maroh hat, muss man auch den Anspruch haben, in der 3. Liga um den Aufstieg mitzuspielen. Dass der KFC oben mitmischt, ist also keine große Überraschung. Der Durchmarsch ist auf jeden Fall nicht unmöglich, das habe ich ja auch selbst in der Saison 2013/2014 mit RB Leipzig geschafft. Planbar ist der Aufstieg in der 3. Liga aber nicht, dafür ist die Liga einfach zu ausgeglichen. Qualität allein reicht nicht, auch der Teamspirit und der Kampfgeist müssen über die gesamte Saison hinweg stimmen. Das heißt: Uerdingen kann den Durchmarsch auf jeden Fall packen, ein Selbstläufer ist es aber nicht.

Sie selbst dürfen in Uerdingen nicht mitwirken, weil Sie gegen Osnabrück Ihre fünfte gelbe Karte sahen. Werden Sie Ihr Team von der Tribüne aus unterstützen oder bleiben Sie in Aalen?

Da Uerdingen kein Katzensprung ist, bleibe ich in Aalen. Meine Familie freut sich, dass ich das komplette Wochenende Zeit für sie habe. Es kommt ja nicht so häufig vor, dass der Papa an einem Samstag zuhause ist. (lacht) Selbstverständlich werde ich mir das Spiel aber im Livestream anschauen und meinen Jungs die Daumen drücken.

Was ist nötig, um Uerdingen zu knacken?

Die große Stärke des KFC ist die stabile Defensive. Mit Spielern wie Dominic Maroh, Kevin Großkreutz oder auch Christian Dorda hat Uerdingen wahnsinnig viel Erfahrung in der Verteidigung. Die Frage ist also, ob wir es schaffen, die Defensive zu knacken. Wenn wir so spielen wie zuletzt gegen den VfL Osnabrück, wo wir sehr gut kombiniert uns viele Chancen herausgespielt haben, sind wir am Samstag aber definitiv nicht chancenlos.

   

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