Personal-Not bei Energie: Wollitz sieht Klassenerhalt in Gefahr
Trotz des sportlichen Aufschwungs treibt es Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz derzeit die Sorgenfalten auf die Stirn. Grund dafür: Die anhaltende Verletzungsmisere bei den Lausitzern. Das Lazarett ist mittlerweile so gut gefüllt, dass Wollitz "eine existenzielle Bedrohung für den Klassenerhalt" erkennt. In den kommenden Wochen braucht der Übungsleiter bei der Mannschaftsaufstellung entsprechend viel Einfallsreichtum.
Fast die komplette Zentrale fehlt
Energie Cottbus belegt nach dem Sieg in Kaiserslautern sowie dem Unentschieden gegen Lotte den zwölften Tabellenplatz. Was eigentlich nach gesichertem Mittelfeld klingt, bedeutet in einer engen 3. Liga nichts anderes als Abstiegskampf. So haben die Lausitzer lediglich zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Durchaus berechtigt sind demnach die Sorgen von Trainer Claus-Dieter Wollitz.
Dieser sagte seiner Mannschaft schon bei besseren Platzierungen den Abstiegskampf voraus. Nun verschärft sich die Lage allerdings nochmals – und das liegt weniger an Leistungsgründen, als an der Tatsache, dass Cottbus aktuell von einer nahezu unvergleichlichen Verletzungsmisere heimgesucht wird: Neben Daniel Stanese (Innenbandzerrung), Jonas Zickert, Philipp Knechtel (beide Knieprobleme) und Maximilian Zimmer (Innenbandriss) fallen auch Tim Kruse (Achillessehnenanriss), Marc Stein (Nasenbeinbruch) und Marcelo de Freitas (Innenbandriss) aus. In der Zentrale etwa steht mit Paul Gehrmann nur noch ein gelernter Mittelfeldspieler zu Verfügung: "Diese vielen Ausfälle tun uns sehr, sehr weh. Sie sind ein echtes Brett und eine existenzielle Bedrohung für den Klassenerhalt", zeichnet Wollitz in der "Lausitzer Rundschau" ein dramatisches Bild.
"Brauchen jetzt viel Fantasie"
Am kommenden Samstag trifft der FC Energie im Viertelfinale des Brandenburg-Pokals auf den Oberligisten SC Brandenburg Süd. Dort wird sich erstmals zeigen, wie die Aufstellung in den kommenden Wochen aussehen könnte. Für Energies Trainer ist klar: "Wir brauchen jetzt viel Fantasie und müssen überlegen, ob wir unser System erneut umstellen."
Auf Neuzugänge können die Lausitzer dabei eher nicht bauen. "Bisher wurden uns keine entsprechenden Spieler angeboten", so Wollitz zur Möglichkeit einer Verpflichtung vertragsloser Profis. "Falls doch, dann würden wir natürlich nachdenken. Aber es ist schwierig."