Hansa-Fanszene: Stimmungsverzicht bei Osnabrück-Spiel

Wenn der F.C. Hansa Rostock am 3. Dezember erstmals in dieser Saison an einem Montagabend antritt, wird es im Ostseestadion ungewohnt leise sein: Die Hansa-Fanszene kündigt für die Partie gegen den VfL Osnabrück einen Stimmungsverzicht an – aus Protest gegen Montagsspiele.

90 Minuten schweigen

Zehn Partien fanden in dieser Saison bisher an einem Montagabend statt – und in fast allen war es zu Protesten gegen die ungeliebte Anstoßzeit gekommen. Dem schließen sich die aktiven Fans des F.C. Hansa Rostock nun an und werden beim Spiel gegen den VfL Osnabrück schweigen: "Kein organisierter Support, keine Banner, keine Schwenkfahne, kein Megafon, kein Capo. Und das die gesamten 90 Minuten", heißt es in einem Aufruf unter dem Motto: "Ein Montagsspiel in der 3. Liga? Nicht mit uns."

Man wolle der TV-Platzierung am Montagabend keine Bühne bieten – weder für die Stadion-, noch für die Fernsehzuschauer. Die Fans hoffen auf ein "langweiliges Fußballspiel ohne entsprechenden Rahmen, durch das die Leute hoffentlich schnell wieder umschalten." Denn aus Sicht der Fans sei klar: Am Ende zähle für die "Finanzhaie der Fußballbranche" nur die Einschaltquote. "Und für diese werden wir keine Show abliefern – weder mit organisierter Stimmung, noch mit irgendwelchen Protestaktionen während des Spieltages, welche den Zuschauer letztlich auch vor der Glotze halten würde."

Fanszene appelliert

Als Maßnahme gegen den Verein oder die Mannschaft wollen die Anhänger den stillen Protest aber nicht verstanden wissen und auch einen Boykott wolle man nicht vorschreiben. Dennoch müsse "irgendwann ein Umdenken stattfinden und die Interessen des Stadiongängers wieder überwiegen und in der Entscheidungsfindung mehr Gewicht haben", fordern die aktiven Hansa-Fans und appellieren an die Anhängerschaft der Kogge: "Überdenkt erneut euer Bezahl-Abo und ob ihr damit nicht Euch und Eurem Stadionerlebnis selbst schadet." Das Rad drehe sich derzeit immer weiter und nach und nach werde der Stadionzuschauer an neuen Irrsinn gewöhnt, den er letztlich schlucken müsse, weil ihm als Einzelperson die große Lobby und das große Geld fehle, moniert die Hansa-Fanszene.

Neben den Rostocker Ultras, die zudem bei allen weiteren Montagsspielen schweigen wollen, hat auch die Fanszene des VfL Osnabrück einen Stimmungsverzicht für die Partie in Rostock angekündigt. Das Topspiel des 17. Spieltages dürfte also ein ruhiges werden – zumindest auf den Rängen.

   

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