Trotz Tabellenlage: Cottbus fährt mit Mut nach Osnabrück

Im Duell VfL Osnabrück gegen FC Energie Cottbus ist Favoritenlage klar verteilt – oder? Cottbus-Trainer Claus Dieter Wollitz interessiert die Tabellenkonstellation herzlich wenig: Der Coach traut seiner Mannschaft die Überraschung zu.

Tabellenführer – na und?

"Ich könnte es mir einfach machen", wusste auch Claus-Dieter Wollitz auf der Pressekonferenz des FC Energie Cottbus vor der Partie gegen den VfL Osnabrück: "Tabellenführer gegen Außenseiter, außer Karlsruhe hat da niemand was geholt". Kern der Aussage: Es wäre leicht, den FC Energie Cottbus entspannt in die Rolle des Underdogs zu schieben. Doch davon will der Trainer, der selbst eine Vergangenheit mit den Osnabrückern hat, nichts wissen: "Wir fahren da nicht hin um zu sagen ‚wir schauen mal, was passiert.’ Auch, wenn das aktuell der Tabellenführer ist: Das heißt nicht, dass die Tabelle am 38. Spieltag auch so aussieht."

Deutliche Worte, die ausdrücken: Cottbus geht ohne Angst in die Partie gegen den bislang so souveränen Klassenprimus der 3. Liga. Das die Mannschaft von Daniel Thioune sich aktuell in bestechender Form befindet, wollte Wollitz aber natürlich auch nicht kleinreden: "Sie haben nur zehn Gegentore, dabei fünf aus zwei Spielen. Dazu haben sie selbst 21 Tore – das ist schon ein Statement." Auch die Bremer Brücke könnte, wie so oft, auch am Samstag eine Rolle spielen: "Das Momentum liegt sicherlich bei der Heimmannschaft."

Doch Favorit? In sportlicher, kämpferischer und läuferischer Hinsicht sieht Wollitz sein Team nicht im Hintertreffen. Die Erfahrung hingegen könne eine größere Rolle spielen: "Das sind alles gestandene Drittliga-Spieler", verwies der Coach auf Namen wie Álvarez, Heider, Engel, Taffertshofer und Blacha. Das sei ein Erfahrungslevel, das sein Team derzeit noch nicht aufbringt. Dennoch habe auch Cottbus schon bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist: "Wir haben im Pokal gezeigt, dass wir mit drei Stürmern Druck machen können", betonte Wollitz, der die Offensive um Rangelov, Scheidhauer und Mamba hervorhob: "Das ist eine besondere Qualität. Aber du brauchst die richtigen Bälle." Hierfür sei es auch am Samstag entscheidend, die Kontrolle im Mittelfeld zu gewinnen.

Personalsorgen beeinflussen auch Winterfahrplan

Wer dafür allerdings verantwortlich sein wird, lässt sich aufgrund der aktuellen Verletzungsmisere der Cottbuser noch nicht sicher sagen. Ob etwa Marc Stein am Samstag nach seinem Nasenbeinbruch auflaufen könnte, sei derzeit mit einem Fragezeichen zu versehen: "Wenn er spielen könnte, wäre es nicht schlecht. Aber lohnt es sich, für ein Spiel ein Risiko zu gehen?" Erste Alternativen seien Schneider oder Matuwila.

Und auch im Hinblick auf den Winterfahrplan spielen die Verletzungssorgen der Cottbuser eine Rolle: Auf die Teilnahme an einem Hallenturnier etwa verzichtet der FC Energie aus Regenerationsgründen. Ein Testspiel gegen Sparta Prag ist sicher, verhandelt werde derzeit mit Aue und Magdeburg. Doch erst einmal müsse die Hinrunde zu Ende gebracht werden: "Das letzte Spiel ist am 22. Dezember in Rostock, Sonntag gibt’s noch eine Besprechung und die Trainingspläne – die bleiben aber überschaubar, da wir am 4. Januar wieder beginnen." Das wäre drei Wochen vor dem Wiederbeginn der Liga – ein kurzes Zeitfenster, in dem der FCE den Bezug eines Trainingslagers ausschließt, so Wollitz: "Es fehlt an Zeit und Geld. Das ist aber kein Problem. Das haben wir in den letzten Perioden auch hinbekommen und sind da nach wie vor gut aufgestellt."

   

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