0:1 in Lotte: Hansa Rostock verpasst Sprung auf Platz zwei
"Die Konkurrenz unter Druck setzen" – mit dieser Devise schickte Hansa-Trainer Pavel Dotchev seine Mannschaft in die Freitagabend-Partie gegen die Sportfreunde Lotte. Der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, zumindest für eine Nacht, war möglich – doch das misslang. Hansa unterlag mit 0:1 und kassierte damit die erste Niederlage nach sechs Spielen.
Karweina schockt Hansa früh
Schiedsrichter Skorczyk war in der Anfangsphase oft gefordert, Hansa wie Lotte gingen recht ungestüm in die Zweikämpfe. Erster Aufreger in der 4. Minute: Im Sechzehner der Sportfreunde reklamierten die Rostocker nach einem geblockten Freistoß auf Handelfmeter, der Unparteiische ließ aber weiter spielen. Auch die Sportfreunde durften es mit Freistößen (6./8.) versuchen, aus dem Spiel ging auf beiden Seiten allerdings wenig – bis zur 14. Minute: Lottes Sinan Karweina verwandelte gleich die erste Chance des Spiels. Eine Vorlage von Gerrit Wegkamp setzte der 19-Jährige humorlos an Ioannis Gelios vorbei in die Maschen (14.).
Der Außenseiter ging also in Führung – und Hansa war gefordert. Offensiv wurde es nun allerdings schwierig, da die Sportfreunde umgehend die Defensive fokussierten. Eine Hilßner-Flanke versuchte Soukou einzuköpfen, doch Kroll bleib stehen und fing den Ball locker (22.). Der auffällige Biankadi versuchte es per Flachschuss (25.), Kai Bülow hatte die nächste echte Gelegenheit per Kopf (37.). Doch so richtig durch kam Hansa nicht – und lief beinahe in einen Konter: Wieder war es Wegkamp, der Karweina schickte. Doch diesmal blieb der Angreifer nur zweiter Sieger im Duell mit Gelios (38.). Bis zur Pause kam keins der Teams mehr entscheidend durch – mit 1:0 für die Hausherren ging es in die Pause.
Rostocker Offensive verpufft
Wer erwartet hatte, Rostock würde mit Wut im Bauch aus der Kabine kommen, wurde zunächst überrascht: Die Sportfreunde wollten offenbar frühzeitig den Deckel drauf machen, drängten mit einem Langlitz-Fernschuss (48.) und dem etwas zu ungenau flankenden Tino Schmidt auf das 2:0 (53.). Dann kam Rostock: Auf Vorlage des von der Grundlinie zurücklegenden Soukou schloss Biankadi ab und machte eigentlich alles richtig: Der Angreifer versucht es gegen die Laufrichtung von Keeper Kroll, doch das Bein von Matthias Rahn war noch dazwischen (54.). Wenig später versuchte es Hilßner per scharfer Freistoß-Hereingabe von der linken Seite, doch der Abschluss im Sechzehner wurde geblockt (58.).
Hansa blies zur Offensive, insbesondere Soukou war plötzlich deutlich präsenter: Der Angreifer versuchte es mit Abschlüssen in der 64. und 65. Minute. Pavel Dotchev brachte mit Breier einen weiteren Offensiven für Bülow (67.), Drube verstärkte mir Schulze für Hofmann die Defensive. Die Rollen waren nun klar verteilt: Rostock attackierte, Lotte versuchte, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Eine Kombination über Soukou und Königs landete beim eingewechselten Breier, doch der scheiterte knapp an Kroll (76.). Dotchev brachte mit Anton Donkor, der im Landespokal zuletzt dreifach traf, einen weiteren Stürmer. Drube wirkte dem mit Verteidiger Jeron Al-Hazaimeh entgegen, der den ausgepumpten Gerrit Wegkamp ersetzte. Die Zeit lief gegen die Kogge: Ungenaue Abschlüsse, verpuffende Angriffsläufe und immer wieder kleine Fouls nahmen wertvolle Minuten von der Uhr. Auf der anderen Seite hatte Lotte fast die Gelegenheit, nach einem Konter alles klar zu machen, spielte den Angriff aber ebenfalls nicht konsequent aus (88.). Hansa lief wieder an, doch geradezu exemplarisch flankte Breier von rechts den Ball meilenweit über die Köpfe von Freund und Feind über den Sechzehner der Hausherren (90.), Hilßner tat es ihm Sekunden später gleich (90.+1). Ein letzter Hilßner-Freistoß kam aus vielversprechender Position auf Krolls Kasten, doch zu ungefährlich – der Keeper pflückte den Schuss aus der Luft (90.+3).
Und so blieb es, trotz der mit fünf Minuten großzügig angelegten Nachspielzeit, beim 1:0 für die Sportfreunde, die sich mit einem aufopferungsvollen Kampf gegen die Rostocker Offensive stemmten. Lotte rückt damit auf Platz 9 der Tabelle, Hansa hingegen bleibt auf dem vierten Rang hängen und könnte im Verlauf des weiteren Spieltags noch abrutschen.
