5:4 in Jena: Schromm feiert "enorm geiles Spiel"

Der Wahnsinn hatte am Samstagnachmittag einen Namen und fand am Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena statt. Satte neun Tore durften die Zuschauer bei einem Spektakel bestaunen, an dessen Ende die Gäste aus Unterhaching mit 5:4 die Nase vorn hatten. Gäste-Coach Claus Schromm zeigte sich anschließend zufrieden mit seiner Offensive rund um Matchwinner Stephan Hain, musste zugleich jedoch teils fahrlässige Unachtsamkeiten in der Defensive bemängeln.

Haching rettet "unglaublich wichtiges" 2:2 in die Pause

"Es war eine emotionale Partie, ein Hin und Her und einfach nur ein enorm geiles Spiel für alle Zuschauer", brachte ein sichtlich erschöpfter, aber auch erleichterter Claus Schromm die zurückliegenden, äußerst kurzweiligen 90 Minuten gegenüber der "Telekom" auf den Punkt. Soeben hatte seine Mannschaft in einem offenen Schlagabtausch ohne Helm und ohne Gurt dem FC Carl Zeiss Jena ein 5:4 abgerungen, wodurch die Münchner vorerst auf den dritten Tabellenplatz vorrückten.

Die Partie nahm vom Anstoß weg direkt Fahrt auf, brauchte jedoch 16 Minuten bis zum ersten Torerfolg der Gäste, Endres netzte nach Bigalke-Freistoß ein. In der Folge hatten die Oberbayern mehrfach die Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, wie etwa in der 31. Spielminute, als Marseiler jedoch nur den Pfosten traf. "Gerade in der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht, haben uns unglaublich viele Chancen herausgespielt", bilanzierte auch ein sichtlich zufriedener Schromm, dem aber gleichzeitig die Defensivleistung seiner Akteure Kopfschmerzen bereitete: "Was die Defensive und gerade auch die Staffelung betrifft, sind wir unglaublich ins Straucheln gekommen." So auch zwischen der 36. und 42. Spielminute: Erst kassierten die Gäste durch Jenas Bock den – zu diesem Zeitpunkt verdienten – Ausgleich, nur sechs Minuten später vollstreckte Tietz sehenswert zur Führung für die Gastgeber. Glücklicherweise konnte sich die Spielvereinigung jedoch auf Tormaschine Stephan Hain verlassen, der noch vor dem Pausentee mit einer starken Einzelleistung auf 2:2 stellte. "Der Ausgleich vor der Pause war für uns unglaublich wichtig", musste auch Schromm eingestehen.

Matchwinner Hain ballert Haching auf Platz drei

"Schon vor Beginn der zweiten Halbzeit wussten wir, dass das Spiel nicht 2:2 enden wird", schilderte Schromm den Gedankengang für die zweiten 45 Minuten – und er und seine Mannschaft sollten richtig liegen. Nicht einmal zehn Minuten war der zweite Durchgang alt, da zappelte der Ball schon wieder im Netz der Gäste, Günther-Schmidt schweißte das Leder per sehenswertem Sonntagsschuss volley in den Winkel, 3:2 für Jena. Doch wohl dem, der einen Stephan Hain in seinen eigenen Reihen einzusetzen weiß: Zuerst drückte der 30-Jährige den Ball zum 3:3-Ausgleich über die Linie (60.), nur um drei Minuten später mit seinem zwölften Saisontreffer die erneute Führung für die Gäste zu markieren (63.).

Wer nun aber davon ausging, die Messe sei gelesen und man könne mal entspannt wieder nach etwas Luft schnappen, wurde eines Besseren belehrt. Haching-Schlussmann Königshofer legte mit einem völligen Blackout den Ball unfreiwillig für Brügmann auf, der sich mit dem 4:4 für Jena bedankte (70.). Zwischenzeitlich knallte Hachings Müller zum vierten von insgesamt fünf Mal (!) das Leder ans Carl-Zeiss-Aluminium, ehe Hufnagel den Schlusspunkt in einer denkwürdigen Partie setzte. Der Mittelfeldmotor netzte nach Bigalke-Assist zum viel umjubelten Siegtreffer für die Gäste (81.). "Am Ende des Tages sind wir selber schuld, dass es noch so hitzig und eng geworden ist", ärgerte sich Schromm zwar, der aber angesichts der drei Punkte relativ entspannt auf die Partie zurückblicken können wird. Unterhaching springt nach dem furiosen 5:4-Erfolg temporär auf den dritten Tabellenplatz und empfängt am kommenden Freitag zu Hause den 1. FC Kaiserslautern.

   

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