Nicht noch ein Spektakel: Jena fokussiert die Defensive
Nach der scharfen Kritik von Trainer Mark Zimmermann am letzten Spieltag will der FC Carl Zeiss Jena wieder Punkte einfahren. Der Coach erwartet einen "abgezockten" Gegner – und hofft auf weniger Fehler seiner Mannschaft.
Tor-Spektakel wirkt nach
Was war das für eine Partie am letzten Spieltag? Vier Tore schoss der FC Carl Zeiss Jena gegen die SpVgg Unterhaching – und verlor trotzdem mit 4:5. Und auch, wenn das in dieser Form selten erlebte Torspektakel auf den Rängen für Begeisterung sorgte: Der Coach hatte nach der Partie wenig zu lachen. Trainer Zimmermann erlebte eine Niederlage, die nur ganz schwer zu verkraften war: "Wie wir uns defensiv anstellen – ganz ehrlich: Das ist nicht drittligareif", warnte der Coach im Anschluss des Spiels, beklagte "dumme Fehler" seiner Mannschaft und prophezeite ein "schwieriges Jahr". Worte, die sogar Geschäftsführer Chris Förster dazu veranlassten, die scharfen Aussagen seines Coaches ein wenig abzufangen.
Schließlich läuft die Jenaer Saison, ungeachtet des aktuellen Tabellenplatzes, nicht komplett an den Erwartungen vorbei. Das weiß auch Zimmermann, der den letzten Monat mit etwas Abstand einigermaßen positiv zusammenfassen konnte: "Wir haben im November aus drei Spielen gegen die Top-Mannschaften aus Rostock, Wiesbaden und Unterhaching vier Punkte geholt und zudem im Landespokal in Meuselwitz gewonnen. Das ist eine gute Bilanz."
Priorität: Fehler minimieren
Dennoch: In Jena gilt es, die Defensive vor der Partie gegen die Würzburger Kickers zu stabilisieren. Das war auch Hauptgegenstand der Trainingswoche nach dem letzten Spiel: "Wir müssen in der Arbeit gegen den Ball vorm eigenen Strafraum besser agieren. Und auch wenn man Fehler nie zu 100 Prozent abstellen kann, so müssen wir versuchen, die Fehler zu minimieren", betonte der Coach gegenüber der Vereinswebsite, dessen Mannschaft nun ein Gegner auf Augenhöhe erwartet.
Die Würzburger Kickers stehen derzeit mit zwei Punkten mehr auf Platz 12, stecken aber selbst in einer Ergebniskrise: Die letzten sieben Ligapartien konnte Würzburg nicht gewinnen, verlor vier Mal in Folge: "Die Ansprüche in Würzburg waren zu Saisonbeginn sicher andere. Aktuell haben sie eine schwierige Phase, und wir wollen alles daran setzen, diese für uns auszunutzen", hofft Zimmermann auf eine günstige Gelegenheit. Dennoch könnte gerade diese Serie die Kickers anspornen, den Bock selbst endlich umzustoßen: "Sie haben eine erfahrene, abgezockte Truppe und gute Einzelspieler in ihren Reihen. Wir müssen sie früh stören und dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen. Ziel ist es, eine sehr gute Leistung abzuliefern, um Zählbares mitzunehmen."
Nicht dabei sein werden Florian Brügmann, Niclas Erlbeck und Manfred Starke, auch Einsätze von René Eckard und Julian Günter-Schmidt sind fraglich.