Antwerpen schimpft über verwehrten Elfmeter: "Unerklärlich"
Dämpfer im Aufstiegsrennen für den SC Preußen Münster: Die Adlerträger verloren im Spitzenspiel mit 1:2 gegen den Halleschen FC, wurden von den Saalestädtern überholt und rutschten zudem von den Aufstiegsplätzen. Neben der schwachen ersten Halbzeit ärgerte sich Trainer Marco Antwerpen vor allem über die Entscheidung der Unparteiischen.
Münster fordert Elfmeter in der Nachspielzeit
"Man sieht, wie die Bewegung nach oben geht. Das ist ein klares Handspiel. Der Linienrichter hat die beste Position von allen", schimpfte Marco Antwerpen nach Abpfiff am Mikrofon von "Telekom Sport". Was war passiert? In der Nachspielzeit bekam Halles Moritz Heyer den Ball im Strafraum wohl an den ausgefahrenen Arm. Der Aufschrei bei Fans, Spielern und Trainern war groß – doch der Pfiff blieb aus: "Das kann nicht sein, dass man so ein Handspiel nicht sieht. Das sehe ich von meiner Bank aus", legte Antwerpen nach, nahm allerdings den Schiedsrichter in Schutz: "Aber der Linienrichter hatte einen super Blick und für mich ist es unerklärlich, dass man so etwas nicht anzeigt."
Heyer selbst stritt ein Handspiel unterdessen ab – der "Bild" sagte er: "Der Ball springt an meine Brust und berührt dann die Hand. Es war keine absichtliche Handbewegung." Dennoch planen die Preußen-Verantwortlichen nach "Bild"-Angaben nun, einen Beschwerdebrief an den DFB aufzusetzen. Denn kein anderer Drittligist wurde in dieser Saison bisher häufiger benachteiligt, wie zuletzt eine Analyse von liga3-online.de zeigte.
Der Elfmeter wäre die Chance zum 2:2 und damit zumindest einem Punkt gewesen, der die in den ersten 45 Minuten schwache Leistung der Gastgeber ein wenig kaschiert hätte. Denn im ersten Durchgang funktionierte bei den Westfalen fast gar nichts: kaum Chancen, fehlende Aggressivität und große Lücken in der Defensive. "Ich bin sauer auf uns und unsere Leistung. Wir sind selber schuld. Denn mit so einer Halbzeit kannst du in der Liga kein Spiel gewinnen", fand Fabian Menig beim Vereins-TV deutliche Worte: "Wenn du schon schlecht spielst, musst du wenigstens gut verteidigen, mit einem 0:0 oder 0:1 in die Pause gehen. Aber wir bekommen vor der Pause das 0:2. Und es ist schwer, zwei Tore aufzuholen."
Menig nervt fehlende Konstanz
Immerhin zeigte die Mannschaft nach der Pause eine Reaktion, gewann mehr Zweikämpfe und konnte phasenweise Druck auf die Gäste aufbauen: "Die Laufbereitschaft war höher, die Basics haben gestimmt. Trotzdem war es schwierig, weil Halle gut verteidigen kann", fand Antwerpen. Dennoch gab es noch Grund zum Jubeln, als Tobias Warschewski den Ball nach 78 Minuten im HFC-Gehäuse unterbrachte. Doch der Anschluss kam zu spät. In den letzten Minuten hielten die Gäste den Angriffen stand, fügten den Preußen nicht nur das erste Heim-Gegentor seit dem 1. September sondern auch die erste Heim-Niederlage seit jenem sechsten Spieltag zu.
Es war ein Rückschlag, nachdem erst am Montag ein 3:0-Erfolg gegen Braunschweig bejubelt wurde. "Es geht mir auf den Sack, dass wir die Leistung nicht zwei, drei Wochen konservieren können. Wir brauchen Konstanz in unserem Spiel", sprach Menig das Auf und Ab der vergangenen Wochen an. Am kommenden Samstag muss Münster zum nächsten Top-Spiel nach Karlsruhe, hat dort die Möglichkeit, eine Reaktion zu zeigen und sich im Aufstiegsrennen zurück zu melden.