In Köln schrillen die Alarmglocken: "So geht es nicht weiter"

Fortuna Köln taumelt weiter scheinbar ohnmächtig in den Tabellenkeller. Und noch immer findet niemand Erklärungen für die beispiellose Talfahrt in den letzten Wochen. Nur ein Punkt aus den vier Spielen unter dem neuen Trainer Tomasz Kaczmarek mit 0:16 Toren lassen in der Kölner Südstadt die Alarmglocken laut schrillen.

"Nicht konkurrenzfähig"

Nach der neuerlichen Pleite mit 0:3 im Duell beim SV Meppen war Routinier Thomas Bröker denn auch restlos bedient. "Was wir zusammengespielt haben, war einfach nicht konkurrenzfähig“, schimpfte der 33-Jährige nach Spielschluss bei "Telekom Sport" mit mahnenden Worten auf die abermals enttäuschende Vorstellung seines Teams. Während seine Mitspieler in der Fankurve auf zum Teil schon sehr aufgebrachte Anhänger der Kölner einredeten, forderte Bröker eine Wende im immer bedrohlicheren Negativtrend: "Meppen war uns in allen Belangen überlegen, vor allem von der kämpferischen Komponente her, von der Zweikampfführung. Wir haben kein Aufbäumen gezeigt. Das war gerade im Abstiegskampf zu wenig von uns. Was wir wieder angeboten haben – so kann es nicht weitergehen."

Doch was muss sich ändern? Kaczmarek wirkt auf Fragen nach den Gründen für den erstaunlichen Niedergang zunehmend ratloser. Man arbeite weniger an den unter seinem zum Zweitligisten SV Sandhausen gewechselten Vorgänger Uwe Koschinat einstudierten Automatismen als vielmehr an den Basics im Defensivbereich, um "unsere Ergebnisse zu stabilisieren", gab der 34-Jährige wenig überzeugend zu Protokoll.

Einschneidenden Änderungen erscheinen aber außer wegen der verheerenden Abwehrbilanz unter Kaczmarek auch angesichts der nicht minder bemerkenswerten Torflaute im Fortuna-Angriff vonnöten: Köln ist inzwischen in Pflichtspielen schon seit über acht Stunden ohne einen Torerfolg.

Vorsprung auf Abstiegszone fast schon verspielt

Bei Kaczmareks Amtsantritt Ende Oktober rangierte die Fortuna noch auf dem zwölften Tabellenplatz und hatte immerhin vier Zähler Vorsprung auf die Gefahrenzone. Mittlerweile belegt Köln mit nur noch einem Punkt Polster den letzten sicheren Rang über dem Strich und stürzte nur wegen der Niederlage von Carl Zeiss Jena bei den Würzburger Kickers (2:5) nicht schon am Wochenende auf einen Abstiegsplatz.

Im Umfeld raufen sich alle Beteiligten vor Ratlosigkeit die Haare. Eine stichhaltige Analyse fällt überraschend schwer. Als Erklärungsansatz kommen allerdings wohl nur zwei Aspekte in Betracht: Entweder war Koschinats Erbe nicht so gut wie geglaubt, oder mit dem tatsächlich "gut bestellten Feld" ist innerhalb kürzester Zeit fahrlässig Schindluder getrieben worden.

Bei der Suche nach Antworten bringt Kaczmarek außerdem die schwierige Konstellation nach Koschinats unerwartetem Abschied ins Spiel: "Es ist nie leicht, wenn man irgendwo mitten in der Saison anfangen muss und die Zeit fehlt, weil man immer nur von einem Spiel zum nächsten denken muss." Entsprechend kreisten Kaczmareks Gedankens schon auf der Rückreise aus Meppen um die nächste Aufgabe. Denn der Coach weiß, dass am Samstag gegen Aufsteiger 1860 München ein Punkt genau genommen schon zu wenig sein dürfte.

   

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