Niedriger Zuschauerzuspruch: SCP kämpft mit "Imageproblem"

Bei Preußen Münster verstehen die Verantwortlichen die Welt nicht mehr so ganz: Trotz des sportlich bislang überraschend guten Saisonverlaufs für die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen hinken die Zuschauerzahlen der Westfalen den Erwartungen deutlich hinterher.

Metzelder erwägt externe Hilfe

"Vielleicht haben wir ein Imageproblem", betrieb Münsters Sportchef Malte Metzelder unter der Woche in den "Westfälischen Nachrichten" Ursachenforschung für den fehlenden Zuspruch mit durchschnittlich weniger als 8.000 Besuchern bei den bisherigen neun Heimspielen der Adlerträger. So ernüchternd ist die Zwischenbilanz angesichts der für Münster in Reichweite befindlichen Aufstiegsplätze, dass der 36-Jährige bereits eine Zusammenarbeit mit externen Experten in Erwägung zieht.

Guter Rat scheint für den SCP in der Zuschauerfrage tatsächlich teuer: Nach der schwierigen Vorsaison präsentierten sich die Preußen im bisherigen Saisonverlauf zwar beinahe wie ausgetauscht, doch als Antwerpens Mannschaft am vergangenen Wochenende immerhin als Tabellenzweiter den Halleschen FC empfing, verloren sich im altehrwürdigen Preußen-Stadion gerade einmal ganze 5.934 Besucher. "Ich würde mir wünschen, dass die Zuschauer unsere guten Leistungen honorieren", machte Antwerpen im "Kicker" aus seiner Enttäuschung über die mangelnde Unterstützung durch die Anhänger kein Hehl.

Sicherlich kann Münster einerseits nicht auf eine so zahlreiche Stammkundschaft wie andere Traditionsvereine in der Liga setzen. Andererseits aber entsprechen durchschnittlich bisher nur 7.961 zahlende Kunden und Platz sieben im Besucherranking der Liga nicht der zu erwartenden Begeisterung um ein Spitzenteam. Die Zuschauerzahlen "spiegeln nicht die sportliche Entwicklung wider", klagte Metzelder.

"Stadion ist nicht gerade sexy"

Eine Ursache vermutet der SCP-Sportchef im geringen Reiz eines Besuchs von Münster in die Jahre gekommener Arena. Immerhin sind 9.000 Plätze auf den Stehtribünen nicht überdacht. Auch ansonsten ist der Komfort im Stadion begrenzt. "Das Stadion ist nicht gerade sexy", gesteht Metzelder in der Zeitung.

Etwas Trost kann Münsters Führung der Blick in die Zuschauer-Statistik der vergangenen Jahre bieten. Fast schon traditionell kämpft der Klub in der Adventzeit nicht zuletzt aufgrund der Witterungsverhältnisse stets mit vergleichsweise geringem Interesse des Publikums. Doch auch Metzelder räumt ein, dass gegen Halle das trockene Wetter mit immer noch recht milden Temperaturen kein Grund für den niedrigen Zuspruch gewesen sein sollte.

Übrigens bedeutete die Enttäuschung gegen Halle keinen Negativrekord für Preußen-Heimspiele im Dezember: Vor Jahresfrist wollten sogar nur 4.841 Fans Münsters Match im Abstiegskampf gegen die SG Sonnenhof Großaspach sehen…

   

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