"Müssen die 3. Liga halten": Mark Zimmermann vor dem Aus?
Wieder geführt und wieder verloren: Beim 1:2 gegen den SV Meppen kassierte der FC Carl Zeiss Jena am Freitagabend bereits die dritte Niederlage in Folge und rutscht immer tiefer in die Krise. Für Trainer Mark Zimmermann wird es offenbar bereits eng.
"Gremien werden sich kurzfristig zusammensetzen"
Nur ein Sieg aus den vergangenen 13 Spielen, zwölf Gegentore in den letzten drei Partien und in der Tabelle auf Platz 18 abgerutscht: Der FC Carl Zeiss Jena befindet sich derzeit im freien Fall. "Wir stecken in einer Krise", bestätigte auch Präsident Klaus Berka nach dem bitteren 1:2 gegen Meppen im Interview mit der "Ostthüringer Zeitung". Die spannende Frage: Trauen die Verantwortlichen es Trainer Mark Zimmermann noch zu, die Wende zu schaffen? Ein klares Bekenntnis vermied Berka unmittelbar nach Spielende: "Wir müssen das Spiel nun erstmal sacken lassen. Die Niederlage hat jeden getroffen."
Zeitgleich kündigte der 69-Jährige an: "Die Gremien werden sich kurzfristig zusammensetzen." Nach der Informationen der Zeitung soll bereits am Samstag über die Zukunft von Zimmermann entscheiden werden. "Für uns gibt es nur ein Ziel: Wir müssen die 3. Liga halten und daher alles auf den Prüfstand stellen", betonte Berka, der sich "unendlich traurig" zeigte: "Wir sind wieder in Fallen hineingelaufen."
Zimmermann selbst scheint derweil bereits eine Vorahnung zu haben, dass es für ihn nicht mehr weitergehen könnte: "Als ich 2016 das Amt des Cheftrainers in Jena übernommen habe, wusste ich, dass der Tag kommt, an dem ich entlassen werde", wird er in der "OTZ" zitiert. Und auf der anschließenden Pressekonferenz sprach der FCC-Coach von dem "bittersten Moment, seit wir hier gemeinsam arbeiten." Die 1:2-Niederlage sei nur "sehr, sehr schwer zu verdauen."
Erneutes Déjà-vu in der zweite Halbzeit
Dabei hatte sein Team die erste Halbzeit zunächst dominiert, war nach einem Treffer von Julian Günther-Schmidt auch verdient in Führung gegangen (30.). "Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gezeigt, mutig nach vorne gespielt und sicher verteidigt", war Zimmermann mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten hochzufrieden.
Doch wie schon in den letzten beiden Spielen gegen Unterhaching und Würzburg gab der FCC die Pausenführung in der zweiten Halbzeit wieder her. Besonders bitter: Obwohl der eingewechselte Deniz Undav nach 64 Minuten nach einem Fehler von Torwart Jo Coppens zum Ausgleich traf, fingen sich die Thüringer anschließend und hätten durch Günther-Schmidt (71.) und Bock (75.) wieder in Führung gehen können, doch Erik Domaschke im Tor der Meppener reagierte jeweils glänzend. "Und dann wendet sich das Blatt durch diesen entscheidenden Konter", sprach Zimmermann über die Szene in der 88. Minute, in der Meppen über die rechte Seite angriff, Erlbeck stehen ließ und über Marius Kleinsorge zum 2:1 kam.
"Ein Scheiß-Spiel"
Zwei Chancen, zwei Tore: Während Meppen gnadenlos effektiv spielte, bekam Jena die volle Brutalität des Fußballs zu spüren. "Ein Scheiß-Spiel", fand Philip Tietz gegenüber der "OTZ". Nach einer "überragenden" ersten Halbzeit habe sich der FCC im zweiten Durchgang "einlullen lassen" und "wieder irgendwelche Dinger" kassiert, so das Fazit des Stürmers. "Das war dann viel zu wenig." Zimmermann gab sich unterdessen kämpferisch: "Wir müssen weitermachen. Wenn du aufgibst, hast du keine Chance", weiß der 44-Jährige, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machte, "wie sie das Spiel angegangen ist."
Der FCC-Coach forderte: "Wir müssen versuchen, die Köpfe frei zu bekommen." Acht Tage hat Carl Zeiss Jena nun, um sich auf das Auswärtsspiel bei 1860 München am übernächsten Sonntag vorzubereiten. Ob Mark Zimmermann dann noch auf der Bank sitzt, scheint derzeit ungewiss.