Hansa verliert Anschluss: "Setzen uns zu sehr unter Druck"

Mit einem Sieg beim KFC Uerdingen hätte sich der F.C. Hansa Rostock im Aufstiegskampf zurückmelden können, doch nach der 1:2-Pleite beim Aufsteiger hat die Kogge den Anschluss zu den Spitzenplätzen vorerst verloren. Stürmer Cebio Soukou nahm die Niederlage auf seine Kappe.

"Eine Katastrophe"

Es lief die 81. Minute, als Cebio Soukou frei vor KFC-Keeper René Vollath auftauchte. Doch anstatt selbst zu schießen, legte der 26-Jährige ohne Not quer und vergab die Chance zum Ausgleich damit leichtfertig. Diese Szene stand symbolisch für das Spiel des F.C. Hansa an diesem Nachmittag: Einsatz und Leidenschaft stimmten, doch vor dem Tor versagten der Kogge und insbesondere Cebio Soukou die Nerven. Schon in der 26. Minute verpasste der Angreifer die Führung, als er einen weiten Pass von Torhüter Gelios verstolperte. Auch in Minute 77 bot sich Soukou die Riesenchance, dieses Mal scheiterte er nach einer Hilßner-Flanke an Vollath. "Wenn man viermal vor dem Tor ist und nur einmal trifft, ist das eine Katastrophe", haderte der Angreifer am "Telekom"-Mikrofon mit sich selbst und war überaus selbstkritisch: "Die Niederlage geht auf meine Kappe. Das ist allein mein Ding – fertig."

Zwar traf Soukou mit dem Pausenpfiff zum 1:1, doch dieses Tor reichte der Kogge gegen starke Uerdinger nicht. "Maximilian Beister hat den Unterschied gemacht", analysierte Trainer Pavel Dotchev angesichts der beiden Tore des ehemaligen Bundesliga-Spielers. Dieser sprach der Kogge indes ein Lob aus: "Hansa war die zweikampfstärkste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison bisher gespielt haben – Kompliment."

Acht Punkte Rückstand

Das Problem mit der schwachen Chancenverwertung verfolgt Hansa schon länger. Auch beim 1:1 gegen Osnabrück am vergangenen Montag hätte die Kogge mehr als einen Treffer erzielen können, scheiterte letztlich aber an sich selbst. Doch warum tut sich Rostock vor dem gegnerischen Tor derzeit so schwer? "Selbstvertrauen und Unbekümmertheit fehlen", versuchte Dotchev eine Erklärung zu finden und vermutete: "Wir denken zu viel nach und setzten uns zu sehr unter Druck." Neun bis zehn Punkte, so das interne Ziel, wollte Hansa aus den letzten fünf Spielen vor Weihnachten holen. Das ist nach zwei Niederlagen aus den letzten drei Spielen nun nicht mehr zu erreichen.

Die Folge: In der Tabelle liegt Hansa nun acht Zähler hinter dem Relegationsplatz und hat die Aufstiegsränge somit erstmal aus den Augen verloren. Der Traum, auf einem der ersten drei Plätze überwintern zu können, ist dahin. "Wir brauchen nicht träumen, sondern müssen kleinere Brötchen backen", forderte der Hansa-Coach. Das Ziel ist klar: Die nächsten beiden Heimspiele gegen Aalen und Cottbus müssen gewonnen werden – daraus machte auch Dotchev keinen Hehl: "Wir wissen, dass wir derzeit zu wenig Punkte haben." In der Tat sind 26 Zähler nach 18 Spieltagen eine durchschnittliche Bilanz und keinesfalls aufstiegsreif. Abgefahren ist der Zug zwar noch nicht, doch um den Kontakt wieder herstellen zu können, braucht Hansa Siege und vor allem Tore. "Nächste Woche muss ich treffen", weiß auch Soukou.

   

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