1860 München: Präsident Reisinger tritt aus Aufsichtsrat zurück
Wieder einmal musste beim TSV 1860 München gezittert werden, wieder einmal waren die Finanzen der Grund dafür: Erst im letzten Moment überwies Investor Hasan Ismaik zum Zwecke des Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit benötigte Gelder. Die Unregelmäßigkeiten in der "Form der Umsetzung dieser Maßnahme" bewegten 1860-Präsident Robert Reisinger nun zu einem drastischen Schritt: Der 54-Jährige tritt aus dem Aufsichtsrat der GmbH & Co. KGaA zurück.
Reisinger kritisiert Ismaiks Zögern
1860 München und die finanzielle Abhängigkeit von Investor Hasan Ismaik – seit geraumer Zeit sorgt dieses Thema regelmäßig für Unruhe bei den Giesingern, nicht selten zeigten sich die Konsequenzen in personellen Veränderungen. Zu einer solchen kam es nun erneut. So gab Präsident Robert Reisinger in einer Mitteilung auf der Vereinswebsite seinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat der 1860 GmbH & Co. KGaA bekannt. Die Nachfolge wird zum 31. Januar 2019 Sebastian Seeböck antreten.
Als Hauptgrund für sein Ausscheiden nennt Reisinger das Vorgehen von 1860-Investor Hasan Ismaik hinsichtlich eines vor Kurzem gewährten finanziellen Zuschusses in Höhe von 1,5 Millionen Euro – für die Sechziger bei der Nachlizenzierung durch den DFB unabdinglich. Für die Zahlung "danke ich der Familie Ismaik ausdrücklich", erklärte Reisinger. Nicht verständlich sei jedoch "die Form der Umsetzung dieser Maßnahme und das erneute Zögern bis auf den letzten Drücker."
"Profifußball nur noch mit nachgewiesenen Mitteln"
Im Zuge des zähen Vorgangs sei dem 54-Jährigen bewusst geworden, dass die Doppelrolle als Aufsichtsratsmitglied und Präsident des TSV 1860 München es ihm erschwere, "die Gesellschaftsinteressen des Vereins in solchen Fragen" angemessen zu artikulieren. Als logische Konsequenz sieht Reisinger nun seinen Rücktritt an. Weiterhin gibt der Präsident die Marschroute für die Zukunft vor: So sind "Planungen für den Profifußball nur noch mit nachgewiesenen und tatsächlich eingegangenen Mitteln zu führen." Genussscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen "können auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens künftig nicht mehr akzeptiert werden", betont Reisinger. Dabei sollte bis Ende Dezember eigentlich noch eine Darlehensumwandlung von Ismaik in Höhe von rund fünf Millionen Euro in Genusscheine über die Bühne gehen.
Unterdessen hat der DFB den Löwen die wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bis zum Ende der Saison bestätigt.