Die Spitze macht ernst – und nicht jeder hält mit

Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde sortiert sich das Teilnehmerfeld gerade im Aufstiegsrennen weiter und weiter. Einige hoch gehandelte Favoriten bleiben am Ball, andere müssen in dieser Phase möglicherweise entscheidend abreißen lassen. Überraschung bleibt der VfL Osnabrück, der die Liga weiterhin als Spitzenreiter anführt und ganz nebenbei den SV Wehen Wiesbaden nun deutlich distanziert hat.

Osnabrück stellt Vorjahresergebnis ein

Groß war die Freude und Erleichterung an der Bremer Brücke am Samstag. Es war ein schweres, ein richtig knackiges Heimspiel erwartet worden gegen den SV Wehen Wiesbaden, der andernorts bereits sieben Tore in einer Partie erzielt hat und überhaupt dank großer individueller Qualität, gepaart mit zunehmender mannschaftlicher Geschlossenheit zum Kreise der Top-Anwärter auf die 2. Bundesliga gehört.

Doch selbst der Rückstand in der ersten Spielminute ließ die Lila-Weißen nicht an ihrer Stärke zweifeln, zum Spielende stand ein 2:1-Erfolg auf der Anzeigetafel – die Punkte 35 bis 37 waren eingetütet. Völlig kurios: Damit hat Lila-Weiß das Ergebnis der Vorsaison nach nicht einmal der Hälfte der aktuellen Spielzeit bereits egalisiert – statt Abstiegskampf werden, geht es so weiter, die Träumereien einer Zweitliga-Rückkehr aus dem Nichts immer konkreter werden.

Wer das hohe Tempo nicht mehr mitgehen konnte

Und tatsächlich hat der VfL einige Klubs nun deutlich distanziert, denn nicht jeder konnte das immense Tempo des Spitzen-Quintetts mitgehen. Preußen Münster liegt als Sechster mittlerweile sechs Punkte hinter einem direkten Aufstiegsrang, acht Zähler hinter dem VfL. Zehn Punkte Vorsprung hat Osnabrück auf den Kontrahenten vom Wochenende, gar elf auf Hansa Rostock, das wie Münster nur einen Sieg aus den vergangenen fünf Spielen holte.

Der 1. FC Kaiserslautern, der dank seiner auf dem Papier starken Verpflichtungen ebenfalls als ganz heißer Anwärter für den direkten Wiederaufstieg galt, liegt mit 22 Zählern und bereits zwölf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz noch deutlicher im Hintertreffen. Vorerst haben die Roten Teufel nach dem Trainerwechsel hin zu Sascha Hildmann ganz andere Sorgen – der Abstiegskampf naht.

Die Gründe für das Abreißen

Die, die nun abreißen lassen mussten, finden verschiedene Gründe dafür. Bei Preußen Münster war nicht zu erwarten, dass die in der Breite dünn besetzte Mannschaft ohne Schwächephase durch die lange Saison kommt. Aktuell gesellt sich zum Verletzten- und Krankheitspech auch die eine oder andere Schiedsrichter-Debatte hinzu, die Spielausgänge entscheidend beeinflusst.

Hansa Rostock klagt über mangelnde Konstanz, an tolle Siege wie etwa das 4:1 über Kaiserslautern konnte überhaupt nicht angeknüpft werden. "Osnabrück, Karlsruhe und Uerdingen spielen keinen besseren Fußball als wir, aber punkten konstanter", klagte auch Manager Markus Thiele jüngst.

Verwunderlich bleibt ebenso, wo die Pferdestärken des offensiv manchmal beeindruckenden SV Wehen Wiesbaden in der Regelmäßigkeit bleiben – zu viele schwache Tage mischten sich zuletzt ein, sodass der SVWW im Vergleich zur starken Vorsaison aktuell neun Punkte weniger aufweist.

Vier Teams halten mit

Freuen können sich jene, die das Tempo erfolgreich angezogen haben: Der Karlsruher SC, der KFC Uerdingen, der nicht minder überraschend weit oben platzierte Hallesche FC und die SpVgg Unterhaching lassen kaum locker. Jeder macht das auf seine ganz eigene Art und Weise. Der KSC etwa holte aus seinen vergangenen fünf Spielen 15 Punkte mit 15 Toren. Beeindruckend!

Der KFC reihte immerhin vier Siege aneinander, kassierte dabei nur einen Gegentor – stark.

Halle war dreimal in Serie erfolgreich, ist seit sieben Partien ungeschlagen und stellt aktuell die beste Auswärtsmannschaft der Liga, auch ein Ergebnis des blitzschnellen und effizienten Konterfußballs.

Die SpVgg Unterhaching sorgte ebenso zuletzt für Spektakel mit 16 Treffern in drei Spielen, ehe der Tor-Automat in Lotte (0:0) streikte. Dennoch ist Haching seit elf Spielen ungeschlagen, hat überhaupt erst eine Partie verloren und hat dank spielerischer Stärke fraglos seine Daseinsberechtigung im Aufstiegskampf um die 2. Bundesliga.

 

   

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