"Bündnis aktiver HFC-Mitglieder" stellt sich hinter Schädlich

Die sportliche Situation beim Halleschen FC stellt die Mitglieder und Fans der Saalestädter derzeit mehr als zufrieden. Der weiter ausufernde Machtkampf rund um die Nachfolge von Präsident Michael Schädlich, der nach Stasi-Vorwürfen und daraus resultierendem politischen Druck verkündet hat, auf der nächsten Mitgliederversammlung des Vereins im Februar nicht erneut zu kandidieren, verursacht nun aber weitere schwerwiegende Risse in der bisher heilen Welt an der Saale. Nun haben sich die Fans zu Wort gemeldet: Das "Büdnis aktiver HFC-Mitglieder" veröffentlichte eine Stellungnahme zu den derzeitigen Vorgängen und spart dabei nicht mit Kritik am HFC-Vorstand.

"Wer den Club führt, entscheiden wir"

Das "Bündnis aktiver HFC-Mietglieder" versteht sich laut eigenen Angaben als "Zusammenschluss aktiver HFC-Mitglieder aus allen Bereichen des Stadions." In dem offenen Brief des Bündnisses, welcher im Übrigen auch auf der Homepage der HFC-Ultras veröffentlicht wurde und an Vorstand und Verwaltungsrat adressiert ist, wir deutlich, dass sich Michael Schädlich weiter großer Beliebtheitswerte im rot-weißen Lager erfreut. Dieser habe sich "das Vertrauen über viele Jahre erarbeitet", entsprechend deutlich werden die Umstände von Schädlichs Demission kritisiert: "Hinter verschlossenen Türen, auf höchster politischer Ebene, mit erpresserischer Entschlossenheit. Und aus persönlichen Befindlichkeiten, anders ist die ebenso kurze wie leidenschaftslose Mitteilung aus dem Rathaus kaum zu deuten.“

Die Fans fürchten in diesem Zusammenhang um demokratische Prozesse innerhalb des Vereins und kritisieren die politischen Akteure, allen voran Oberbürgermeister Bernd Wiegand sowie die "fußballfernen Quereinsteiger" und Vorstandsmitglieder Jürgen Vox und Jens Rauschenbach: "Die Mitgliederversammlung ist bekanntlich das höchste Gremium des Vereins. Wir werden nicht zulassen, dass Verantwortlichkeiten und Befugnisse an der Spitze unseres geliebten HFC im stillen Kämmerlein ausgeklüngelt werden", schreiben die Fans und sorgen sich entsprechend um die Selbstbestimmung des Vereins. "Wir wollen als Mitglieder, als Verein nicht abhängig sein von der Gnade Einzelner", heißt es: "Wer den Club führt, entscheiden wir als höchstes Gremium." Der "Friss-oder-Stirb"-Vorgehensweise und dem entsprechenden Druck aus der Politik müsse Einhalt geboten werden.

Fans wollen lieber "ehrliche Arbeit"

Man sei dankbar für die Finanzhilfe, die zur Rettung des HFC Anfang 2018 geführt hatte, schreiben die Verfasser: "Das ändert jedoch nichts daran, dass aktuell drei von vier Vorständen über das Wohl und Wehe unseres HFC entscheiden, die bis vor wenigen Monaten wenig bis gar nichts mit dem HFC zu tun hatten und vereinzelt dann überhaupt erst heimlich, still und leise Mitglied wurden." Und so kämpfen "viele Mitglieder lieber wöchentlich mit ehrlicher Arbeit um den Klassenerhalt in der 3. Liga wie stets in den vergangenen Jahren, als einen sportlichen Erfolg ohne Identifikation zu beklatschen." Weiter heißt es: "Unser HFC hat eine Seele, eine eigene DNA. Nur wer sie kennt und lebt, darf sich tiefgreifende Einschnitte in das Innenleben unseres Clubs anmaßen. Derzeit hat es den Anschein, dass die Zukunft des Halleschen FC auf Ultimaten aufgebaut werden soll. Nicht mit uns!"

Ein deutliches Statement seitens dieses Teils der HFC-Fans und Mitglieder und ein mehr als wahrnehmbarer Hinweis an die derzeitigen Entscheidungsträger, die Interessen und Forderungen dieses leidenschaftlichen wie kritischen Teils des Umfeldes ernst zu nehmen. Während die Sponsoren, deren Engagement Michael Schädlich zum Wohle des Vereins nicht gefährden wollte, noch schweigen, stehen also unruhige Zeiten beim HFC an.

   

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