Alles, was ihr zum 19. Spieltag wissen müsst

Nun beschließt sie ihr letztes Kapitel, die Hinrunde der diesjährigen Saison. In der Annahme, dass etwa 70 Punkte für den Aufstieg und 45 für den Nichtabstieg genügen, muss der eine oder andere seiner Pflicht vor der Winterpause noch nachkommen. Und wieder gibt es gleich drei Topspiele, aber auch Abstiegskampf pur in direkten Duellen. Hier ist unsere Vorschau auf den 19. Spieltag!

Die Ausgangslage

Allmählich zieht sich das Teilnehmerfeld im oberen Tabellendrittel auseinander. Osnabrück, Karlsruhe, Uerdingen und Halle haben das Tempo in den vergangenen Wochen gewaltig angezogen – Münster, Wiesbaden und Rostock konnten nicht folgen und werden aller Voraussicht nach mit etwas Abstand zu den drei erstrebenswerten Plätzen ganz oben überwintern. Hinter Hansa beginnt auf Platz 9 dann unvermittelt der Abstiegskampf, in dem sich keine Mannschaft – bis auf Eintracht Braunschweig – weiter als vier Punkte von Platz 16 und 17, die über Abstieg und Klassenerhalt entscheiden, entfernt hat.

Die Eintracht muss im direkten Duell mit Energie Cottbus endlich den zweiten Saisonerfolg holen – schon jetzt braucht es einen Punkteschnitt von 1,75 in den restlichen 20 Spielen, um auf die "magischen" 45 Zähler zu kommen. Und der Druck wird immer größer. Das gilt auch für den VfR Aalen, der gegen Cottbus den Befreiungsschlag spät verspielte und nun in Rostock gefordert ist. Sechs der acht Mannschaften an der Spitze treffen derweil – schon wieder – in direkten Duellen aufeinander. Karlsruhe, Osnabrück und Uerdingen wird das freuen: Sie haben sich eine Woche zuvor teils eindrucksvoll bewährt…

Was sonst passiert ist

Die finanziellen Sorgen beim FSV Zwickau sind größer geworden. War vor einigen Wochen noch die Rede von 555.000 Euro Unterdeckung in diesem Jahr, so ist der nachzuweisende Fehlbetrag auf rund 741.000 Euro angewachsen – viel Holz für einen der kleineren Klubs der Liga, der immerhin sportlich aktuell wieder gute Schlagzeilen schreibt.

In Münster wurde derweil eine Investitionssumme von 40 Millionen Euro für einen Stadion-Umbau vom städtischen Rat abgesegnet. In den kommenden Jahren soll das Preußenstadion umfassend modernisiert werden, um zeitgemäße Ansprüche zu erfüllen.

 

Vier Spiele im Fokus

Geballte Formstärke: Hallescher FC gegen den Karlsruher SC

Am Samstag dürften zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die gerade das Gefühl haben, so wirklich jeden schlagen zu können. Der Hallesche FC als auch der Karlsruher SC kommen mit jeder Menge Siegen im Gepäck – der HFC besiegte zuletzt Münster und Braunschweig, der KSC Großaspach und ebenso Münster. Wird es deshalb ein Spektakel für die Zuschauer? Nicht unbedingt. Und das liegt nicht nur daran, dass Karlsruhe auf zwei seiner Torschützen aus dem furiosen 5:0 über Preußen Münster, den gesperrten Marc Lorenz und den angeschlagenen Burak Camoglu, wohl verzichten muss.

Doch es trifft auch die zweit- auf die drittbeste Defensive der Liga. Zudem wird Karlsruhes erfahrene Hintermannschaft um David Pisot und Daniel Gordon wissen, wie das Konterspiel der Hallenser im Keim erstickt wird. Zudem könnten beide Mannschaften, die gehörigen Respekt voreinander haben, sich mit einem Remis schon ganz gut aus der Affäre ziehen.

Anschluss gesucht: SpVgg Unterhaching gegen den VfL Osnabrück

Auch den zweiten Kracher wollen wir euch nicht vorenthalten. Ganz im Süden der Republik trifft Unterhaching auf Osnabrück, der Fünfte fordert den sechs Punkte besser platzierten Tabellenführer. Der hat kürzlich gegen den SV Wehen Wiesbaden neuerlich bewiesen, dass die Niedersachsen an der Spitze der 3. Liga längst kein Zufallsprodukt mehr sind. Die Belohnung folgte von der Vereinsführung, die der Mannschaft ein Trainingslager an der türkischen Riviera im Januar ermöglicht. Perfekte Bedingungen also – womöglich, um das unverhoffte Ziel Aufstieg weiter zu konkretisieren?

Ein Auswärtserfolg in Unterhaching wäre dahingehend ein absoluter Meilenstein. Die Hachinger kommen auf eine starke Heimbilanz mit 18:4 Treffern, haben überhaupt erst ein Spiel verloren. Jüngst stotterte der Motor der Tormaschine beim 0:0 in Lotte, Grund zur "Wiedergutmachung" hat die SpVgg, die den Anschluss an die Aufstiegsplätze sucht, also auch. Schwere Aufgabe für den VfL, der uns aber nicht zum ersten Mal überraschen würde. Bei einem Sieg wäre zudem die Herbstmeisterschaft perfekt.

Rote Teufel im Emsland: SV Meppen gegen den 1. FC Kaiserslautern

Und plötzlich macht das Emsland wieder mobil. Mehr als 10.000 Zuschauer sollen kommen, wenn der große 1. FC Kaiserslautern den Rasen des SV Meppen betritt – der Optimismus ist im Lager der Hausherren pünktlich zum Duell mit dem Deutschen Meister von 1998 zurückgekehrt. Alles begann mit dem souveränen 3:0-Sieg über Fortuna Köln, dem ein glückliches 2:1 in Jena folgte. Tja, und plötzlich steht Meppen um Trainer Christian Neidhart nicht nur vor den beiden Besiegten, sondern auch über dem Strich und spielt damit "Champions League", wie es Neidhart formulieren würde. Die Ansprüche in Lautern sind auch unter dem neuen Coach Sascha Hildmann unterdessen andere. 13 Punkte Abstand auf einen direkten Aufstiegsplatz – das geht gar nicht. Eine Pleite in Niedersachsen wäre ein No Go, denn dann würde der SVM auch am FCK vorbeiziehen.

SCP will Negativtrend stoppen: Preußen Münster gegen den FSV Zwickau

Im sportlichen Bereich war es eine ziemlich frustrierende Woche für den SC Preußen Münster. Das 0:5 beim Karlsruher SC traf den Klub hart, weil er sich deutlich im Nachteil fühlte und bei der Nachbetrachtung stark, vielleicht zu stark auf die Leistung des Schiedsrichters einschoss. Fraglos bleiben die Adlerträger die Mannschaft, die auch laut Statistik das größte Pech bei Entscheidungen des Gespanns hat. Ändern lassen sich die daraus entstandenen Ergebnisse allerdings nicht mehr – und so bleibt dem SCP wenig anderes übrig, als die verbleibenden Heimspiele gegen Zwickau und Köln zu gewinnen, um das starke erste Halbjahr nicht unnötig zu verwässern. Schmerzlich fehlen wird Abwehr-Turm Ole Kittner, bei den Gästen ist mit Julius Reinhardt ein ähnlich wichtiger Mann ebenso gesperrt. Ähnliche Voraussetzungen also – nur das Selbstvertrauen dürfte beim FSV nach dem 3:0 über Großaspach etwas höher sein.

 

Wer überraschen könnte

Carl Zeiss Jena bei 1860 München

Die Quoten sprechen ziemlich deutlich gegen Carl Zeiss Jena, doch ein neuer Mann macht Hoffnung: Lukas Kwasniok soll die Thüringer zum Klassenerhalt führen, muss dafür allen voran die Defensive stabilisieren. Bis zum Gastspiel in München hatte er nur wenige Tage Zeit – doch für den berühmten Trainereffekt könnte das bereits genügen.

 

   

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