1860-Kurve zeigt nach unten: "Haben uns selbst geschlagen"

Nachdem 1860 München vor zwei Wochen im heimischen Stadion den FSV Zwickau schlug, hatte man bei den Löwen auf den Start einer Siegesserie an der Grünwalder Straße gehofft. Der FC Carl Zeiss Jena machte diese Hoffnung umgehend zunichte – was auch am fehlenden Spielglück der Giesinger lag.

Ein Spiel voller Nackenschläge

"Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten unbedingt nach den vier Punkten aus den letzten zwei Spielen gewinnen", ärgerte sich Sascha Mölders im Anschluss der Partie gegen den FC Carl Zeiss Jena. Nur Momente zuvor unterlag 1860 München den Gästen, die beim Trainer-Debüt von Lukas Kwasniok die eigene Negativserie von drei Niederlagen unterbrachen, mit 1:3. Schon die ersten Minuten liefen gegen die Löwen: Manfred Starke hatte auf links viel zu viel Platz und bediente den perfekt positionieren Wolfram, der die Führung erzielte und den Löwen so eine kalte Dusche verpasste (3.).

"Wenn du aus einem Einwurf in der gegnerischen Hälfte ein Tor kassierst, dann ist das schon mehr als unglücklich – um es mal moderat auszudrücken", gab ein gefrusteter Daniel Bierofka auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu Protokoll: "Alles, was für Jena gelaufen ist, ist gegen uns gelaufen." So etwa in der 32. Spielminute: Nur kurz nach seiner ersten Verwarnung verpasste Herbert Paul das Timing bei einer Grätsche gegen Starke komplett und sah die Ampelkarte. Die Löwen spielten fortan also in Unterzahl – und hatten noch eine gute Stunde zu gehen.

"So hinzugehen, war unnötig in dieser Situation", ärgerte sich der Coach über den Platzverweis. Insbesondere, da die Löwen es zuvor trotz bester Gelegenheiten verpassten, den Ausgleich zu erzielen. Beispielsweise in Person von Adriano Grimaldi: "Er hat die Riesentorchance vor der Roten Karte. Das waren drei Meter. Wenn der Ball da ins Tor geht, dann muss Herbert da nie und nimmer ein Foul machen."

In Unterzahl besser, aber unglücklich

Die Hausherren stellten in Folge des Platzverweises um – und kamen kurioserweise besser in die Partie, als zuvor. Doch erst in der 60. Minute nutzten die Löwen ihre Spielkontrolle aus: Karger traf auf Vorlage von Lex. Doch wieder erwischte es Sechzig eiskalt: "Wir haben nochmal umgestellt, um mehr Entlastung zu schaffen, machen den Ausgleich – und genau dann fällt das Eckentor", haderte Bierofka, der dann auch noch mitansehen musste, wie Günther-Schmidt seinem Tor nach der Ecke den vorentscheidenden, dritten Treffer folgen ließ: "Das war symptomatisch für dieses Spiel, dann mussten wir All-In gehen."

Spielerisch gesehen fruchtete diese Maßnahme zwar, doch erneut machten die Löwen nichts aus ihren Gelegenheiten. Immer wieder scheiterten Grimaldi, Mölders oder auch Innenverteidiger Lorenz am glänzend aufgelegten Koczor oder an sich selbst: "Wenn du aber die Tore nicht schießt, dann kannst du nicht gewinnen", wusste auch Stefan Lex nach der Partie. "Ich glaube, heute haben wir uns einfach selber geschlagen", schlug auch der Trainer einen ähnlichen Ton an – und hofft nun auf Punkte in der kommenden Partie. Die sind auch dringend nötig, schließlich ist der TSV 1860 nur noch drei Punkte von der Abstiegszone entfernt. Der kommende Gegner aus Kaiserslautern steht nur zwei Zähler vor den Löwen auf Rang 10: "Wir wissen alle, was wir können. Jetzt müssen wir gegen Kaiserslautern alles geben und im Idealfall die drei Punkte holen", kündigte ein kämpferischer Quirin Moll an.

   

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