FCK nach der Hinrunde: Zwischen Mittelmaß und Finanznöten
Mittlerweile dürfte auch bei den größten Optimisten die Ernüchterung eingekehrt sein. Schlicht zu offensichtlich sind nach dem Abstieg in die 3. Liga die Defizite beim 1. FC Kaiserslautern. Seien es die mittelmäßigen sportlichen Leistungen, die Korrektur auf der Trainerposition oder die zuletzt bekannt gewordenen Finanznöte. Klar ist: Die Offiziellen um Sportchef Martin Bader können sich im Hinblick auf die Rückrunde kaum noch Fehler erlauben.
Zwölf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang
Zwischenzeitlich kehrte die Hoffnung zurück: Der 1. FC Kaiserslautern verlor zwischen dem fünften und dem 13. Spieltag lediglich eine Partie und ging auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsrängen. Nur noch zwei Zähler trennten die Roten Teufel zu diesem Zeitpunkt von Relegationsrang drei, der schlechte Start schien lediglich einer Eingewöhnungsphase in der neuen Liga geschuldet. Das Saisonziel "Aufstieg" war entsprechend greifbar.
Doch es kam anders: Die Mannschaft verfiel in alte Muster, es setzte klare Pleiten gegen Cottbus und Rostock – auch die Rückendeckung für Trainer Michael Frontzeck bröckelte zunehmend. Das 0:5 bei der SpVgg Unterhaching brachte das Fass endgültig zum Überlaufen: Frontzeck musste seinen Hut nehmen, Sportchef Martin Bader installierte Sascha Hildmann als neuen Cheftrainer. Hildmann holte vier Punkte aus zwei Spielen. Und dennoch beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang nach der Hinrunde satte 12 Punkte.
Bader: "Wir sind besser als Platz zehn"
Eindeutig zu wenig für den Sportchef, der gegenüber der "Rheinpfalz" deutlich machte: "Ich bin nicht zufrieden mit der Punktzahl und der Platzierung. Wir sind besser als Platz zehn. Das möchten wir auch sehen." Die Überzeugung Martin Baders ist gleichzeitig die Hoffnung der Fans. Soll in der Rückrunde noch etwas in Richtung Aufstieg gehen – und das ist nach wie vor das Ziel -, muss die Mannschaft das von Bader beschriebene Potenzial allerdings auch endlich auf den Platz bringen. Ausrutscher kann sie sich kaum noch erlauben.
An der Rückrunden-Performance muss sich wiederum auch der Sportchef selbst messen lassen. Sollte sich herausstellen, dass die Qualität der Mannschaft schlichtweg keinen höheren Ansprüchen genügt, läge die Verantwortung dafür größtenteils bei Kaderplaner Bader. Noch gibt sich dieser kämpferisch. "Wir werden versuchen, noch so viele Spiele zu gewinnen wie nur möglich. Das werden wir einfordern." Diesbezüglich mache auch der 1:0-Auswärtssieg beim SV Meppen Mut, bei dem die Mannschaft ihre kämpferische Seite gezeigt habe. "Ich glaube an Mentalität, Qualität und Charakter der Mannschaft", so Bader.
Auch finanziell sind die Zeiten finster
Verschiedene Elemente sollen demnach für einen Aufschwung bei den Roten Teufeln sorgen. Sollte sich dieser nicht einstellen, sähe es düster aus. Der FCK finanzierte bereits die aktuelle Spielzeit auf Pump, benötigt stolze 12 Millionen Euro. Ein weiteres Jahr 3. Liga wäre also auch angesichts der finanziellen Schieflage ein herber Rückschlag für die Pfälzer.
Einem personellen Rückschlag käme es unterdessen gleich, sollten Mads Albaek, Julius Biada und Janek Sternberg für die anstehende Partie bei 1860 München ausfallen. Während Albaek nach Angaben der "Rheinpfalz" an Adduktorenproblemen laboriert, hat sich Biada eine Knieverletzung zugezogen. Und Sternberg fehlt derzeit grippekrank.