12 Fakten zur Hinrunde: Joker, Dauerbrenner, Serien-Meister
Auch, wenn noch ein Spiel bis zur Winterpause aussteht: Die Hinrunde der 3. Liga ist gelaufen. Zeit, Bilanz zu ziehen: Wer schoss die meisten Tore? Wer kassierte die meisten Karten? Und wo waren die meisten Zuschauer? Die Hinrunde im liga3-online.de-Überblick.
[box type="info" size="large"]Top-Joker und Weiße Weste[/box]
Torjäger: Insgesamt 511 Tore durften die Fans der 3. Liga im Laufe der Hinrunde bejubeln. Die meisten davon gingen auf das Konto der SpVgg Unterhaching, die mit 38 Treffern die stärkste Offensive der Liga stellt. Das lag vor allem an Stephan Hain: Der 30-Jährige erzielte in 19 Partien 13 Treffer und steht damit an der Spitze der Torjägerliste. Auf Platz zwei und drei folgen Marvin Pourié vom KSC (elf Treffer) und Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden (zehn Treffer).
Top-Joker: Die Top 3 der Torjägerliste verpasste Daniel-Kofi Kyereh mit neun Treffern nur knapp, darf sich dafür aber über den Titel des bester Jokers der Hinrunde freuen: Bei insgesamt sechs Einwechslungen traf Kyereh viermal. Mit dieser Quote kann aktuell niemand mithalten: Der Zweitplatzierte Felix Brügmann (Carl Zeiss Jena) brauchte für seine drei Joker-Tore insgesamt elf Einwechslungen, Elias Huth auf Platz drei für dieselbe Anzahl von Toren fünfzehn.
Goldenes Händchen: Dank Joker-König Kyereh darf sich auch dessen Trainer Rüdiger Rehm über einen Hinrunden-Titel freuen: Der Trainer des SV Wehen Wiesbaden nahm 57 Einwechslungen im Laufe der Hinrunde vor, die zu insgesamt sieben Jokertoren führten. Dazu kamen sechs Assists, was alles in allem 13 Torbeteiligungen durch Einwechselspieler ergibt – kein anderer Trainer bewies ein ebenso glückliches Händchen.
Weiße Weste: Mit nur 14 Gegentoren stellt der VfL Osnabrück die beste Defensive der Hinrunde – was auch an Nils Körber lag: Der Torhüter blieb in 18 Einsätzen neunmal ohne Gegentor und sichert sich damit die Weiße Weste. Auf Platz zwei folgt der Schlussmann des KFC Uerdingen, René Vollath, der in ebenfalls 18 Einsätzen acht Mal ohne Gegentreffer blieb. Ebenso oft spielte Benjamin Uphoff vom KSC zu Null – allerdings in 19 Partien.
[box type="info" size="large"]Kartensünder und Serien-Meister[/box]
Kartensünder: Den ersten Platz in der Sünderkartei teilen sich zum Ende der Hinrunde Dominik Ernst von Fortuna Köln und Tanju Öztürk vom KFC Uerdingen: Beide wurden in jeweils 17 Partien ganze zehnmal verwarnt und mussten somit beide bereits zwei Gelb-Sperren absitzen. Auf Platz drei folgt Ole Kittner vom SC Preußen Münster: Der 31-Jährige sah zwar nur fünfmal den gelben Karton, flog dafür aber mit einmal glatt Rot vom Platz.
Dauerbrenner: Gleich 14 Spieler verpassten keine einzige Minute der Hinrunde. Der KSC stellt dabei gleich drei Dauerbrenner: Sowohl Keeper Benjamin Uphoff als auch die Verteidiger David Pisot und Marco Thiede standen in allen Partien über die volle Distanz auf dem Platz. Der Hallesche FC hat zwei Dauerbrenner in seinen Reihen: Moritz Heyer und Kai Eisele liefen in jedem Spiel der Hinrunde von Anfang bis Ende auf. Das galt auch für Markus Kolke (SV Wehen Wiesbaden), Kevin Broll (SG Sonnenhof Großaspach), Sebastian Schuppan (Würzburger Kickers), Avdo Spahic (Energie Cottbus), Daniel Bernhardt (VfR Aalen), Lukas Königshofer (SpVgg Unterhaching), Nikolai Rehnen (Fortuna Köln), Steve Kroll (Sportfreunde Lotte) und Ionannis Gelios (Hansa Rostock).
Serien-Meister: Die längste Siegesserie der Hinrunde führte den Karlsruher SC letztlich an die Tabellenspitze: Ganze sechsmal gewannen die Badener hintereinander – eine Serie, die zu Beginn der Rückrunde weiter ausgebaut werden könnte. Am längsten unbesiegt blieben derweil die SpVgg Unterhaching und der VfL Osnabrück: Beide Teams blicken derzeit zwölf Partien am Stück ohne Niederlage zurück. Die längsten Niederlagenserien teilen sich die Würzburger Kickers, die Sportfreunde Lotte und der SV Meppen mit jeweils vier Pleiten hintereinander. Die schlimmste Durststrecke musste der Tabellenletzte aus Braunschweig beklagen: Elf Partien in Folge musste der Zweitliga-Absteiger bis zum vergangenen Samstag auf einen Sieg warten.
Höchstrafen: Den bittersten Arbeitstag der Hinrunde erlebte wohl Kristian Böhnlein vom TSV 1860 München in der Partie gegen die SG Sonnenhof Großaspach: Trainer Daniel Bierofka brachte den Mittelfeldspieler beim Stand von 1:1 zu Beginn der zweiten Halbzeit – und nahm ihn nur 31 Minuten später wieder vom Platz. Schneller musste nur Teamkollege Stefan Lex nach Einwechslung wieder runter: Ganze 22 Minuten stand der Löwen-Angreifer gegen den HFC auf dem Platz, als Trainer Bierofka ihn wieder vom Platz beorderte – allerdings aufgrund einer Verletzung.
[box type="info" size="large"]Trainer-Effekt und Zuschauerzahlen[/box]
Elfmeter-Held: Zweimal bewies Kevin Broll in der Hinrunde Nerven aus Stahl: Der Torhüter der SG Sonnenhof Großaspach musste zwei Elfmeter verteidigen, und behielt dabei jeweils die Überhand. Auch Nils Körber (Osnabrück), Daniel Bernhardt (Aalen) und Wolfgang Hesl (Kaiserslautern) waren vom Punkt bisher nicht zu bezwingen.
Trainer-Effekt: Von den Trainerwechseln in der 3. Liga wirkte sich bislang nur ein Tausch wirklich positiv aus: Die Sportfreunde Lotte verpflichteten nach einem katastrophalen Saisonstart am fünften Spieltag Nils Drube, der in seinen ersten fünf Partien einen Punkteschnitt von 2,00 Punkten aufwies und nur eine Partie verlor. Mittlerweile absolvierten die SFL 14 Spiele unter Drube. Davon gewannen sie fünf, holten sieben Unentschieden und verloren lediglich zwei Partien. Drubes Punkteschnitt pendelte sich bei mittlerweile 1,57 ein, dennoch stehen die Sportfreunde mit Platz 13 derzeit gut da. Weder bei André Schubert (Braunschweig) noch bei Tomasz Kaczmarek (Fortuna Köln) stellte sich ein vergleichbarer Effekt bislang ein. Sascha Hildmann (Kaiserslautern) und Lukas Kwasniok (Jena) lassen sich noch nicht bewerten.
Punkte nach Rückstand: Der Comeback-König der Hinrunde heißt VfL Osnabrück: Wer gegen den aktuellen Tabellenzweiten in Führung ging, brauchte sich noch nicht allzu viele Hoffnungen auf einen Sieg machen. Siebenmal ging die Thioune-Elf in Rückstand, gewann davon aber noch vier Partien, spielte zwei Mal Unentschieden und verlor nur ein einziges Mal. Das ergibt eine Gesamtzahl von 14 Punkten nach Rückstand und liefert einen Indikator, weswegen die Osnabrücker derzeit so weit oben stehen.
Zuschauerzahlen: Die Zuschauerzahlen der 3. Liga boomen: Exakt 1.555.087 Zuschauer sahen die 190 Partien der Hinrunde live im Stadion. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die 3. Liga am Saisonende erstmals mehr als drei Millionen Zuschauer verzeichnen. Dieser Rekordkurs liegt auch an den attraktiven Neulingen der Liga: Kaiserslautern sehen im Schnitt 23.352 Fans vor Ort, bei Braunschweig sind es 17.080 und bei 1860 München 15.000. Auch Hansa Rostock (14.060), der Karlsruher SC (13.113) und Osnabrück (10.824) steuerten mit einem fünfstelligen Zuschauerschnitt einen ordentlichen Teil zur Gesamtzahl bei. In der Auswärtsfahrer-Tabelle liegen die Löwen mit durchschnittlich 3.159 Fans vorne, es folgen Kaiserslautern (1.695), Rostock (1.382) und Karlsruhe (1.206).