Geteilte Punkte an der Weser
Drei Punkte sollten her beim so wichtigen Auswärtsspiel gegen Kellerkind Bremen II, doch am Ende reichte es für Carl Zeiss Jena nur zu einem torlosen Remis. Die Jenaer hatten sich viel vorgenommen, wollten vor allem das körperliche Spiel verbessern, präsenter sein und so die drei Punkte von der Weser entführen. Bis auf die drei Punkte hat das eigentlich auch ganz gut geklappt.
Hellwach von der ersten Minute
Unter der Woche hatte Trainer Wolfgang Frank Zweikämpfe trainieren lassen – vermutlich weil ihn die ersten 20 Minuten vom Dienstagabendspiel gegen Koblenz, in denen Jena zu geisterhaft und körperlos agierte, noch immer verfolgten. Mehr körperliche Präsenz auf dem Rasen und mehr gewonnene Zweikämpfe erhoffte sich der Übungsleiter dadurch. Die Trainingseinheit schien gut gefruchtet zu haben, denn von der ersten Minute an zeigten sich die Jenaer zweikampfstark und ballsicher auf Platz 11 des Weserstadions. Die Folge waren Feldüberlegenheit und gute Tormöglichkeiten, die durch früh abgefangene und anschließend schnell nach vorn gebrachte Bälle des Gegners zustande kamen.
Unbefriedigender Pausenstand
Mit dem 0:0 ging es dann auch in die Pause, was den Jenaern nicht genügt haben kann, waren sie doch die aktivere Mannschaft mit den besseren Möglichkeiten. Auf Bremer Seite war es einzig Testroet, der mit einem artistischen Fallrückzieher die Gelegenheit hatte, Gefahr im Jenaer Strafraum auszustrahlen. Ansonsten gestalten die Jenaer, optisch überlegen, das Spiel und erarbeiten sich zahlreiche Möglichkeiten – keine „100-Prozentigen“, aber doch gute Gelegenheiten, aus denen getrost das ein oder andere Tor hätte entstehen können. Vor allem Aykut Öztürk und der für den angeschlagenen Jens Truckenbrod in die Startelf gerückte Torsten Ziegner machten ordentlich Betrieb und leiteten mit guten Einzelaktionen die Jenaer Chancen ein.
Ziegner mit Entscheidung auf dem Fuß
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte hätten sich die Jenaer dann für ihre gute erste Halbzeit belohnen können, doch Torsten Ziegner vergab den Strafstoß, der für ein Foul an Aykut Öztürk berechtigterweise gegeben wurde, kläglich. Nun wendete sich ein wenig das Blatt, denn den Jenaern schien die Puste auszugehen und Bremen kam immer öfter gefährlich in die Jenaer Hälfte. Die größte Möglichkeit für die Bremer vergab Alex Ikeng, als er nach einer Ecke in der 86. Minute völlig frei aus fünf Metern drüber köpfte. Auch wenn dieses Tor den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf gestellt hätte, hätte man sich in Jena nicht beklagen dürfen, da man Ikeng mutterseelenallein im Strafraum stehen lies.
Ein Punkt zu wenig für beide Teams
Am Ende teilten sich Carl Zeiss und Bremen II die drei Punkte, was aber keinem so wirklich nützt. Und so steht Jena weiterhin mit vier Punkten über dem Strich, wie auch schon bevor Rot-Weiß Ahlen diese Woche drei Punkte vom DFB abgezogen bekam. Am kommenden Samstag haben die Jenaer Unterhaching zu Gast, die mit 40 Punkten relativ zentral in der Tabelle stehen und mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben sollten. Für den FCC ist es eines von sechs Endspielen, das mindestens mit soviel Einsatz und Kampf gespielt werden muss wie heute, um den Klassenerhalt in Liga 3 zu sichern.
FOTO: www.horda-azzuro.de