Girth-Verpflichtung für den SV Meppen "nicht machbar"
Nach nur einem halben Jahr ist Benjamin Girth zurück in der 3. Liga – allerdings nicht beim SV Meppen, sondern ausgerechnet bei Rivale Osnabrück. Eine Tatsche, die vielen SVM-Anhänger bitter aufstößt. Nur allzu gerne hätten sie den Stürmer wieder an seiner alten Wirkungsstätte gesehen, doch ein Transfer war für die Emsländer schlicht "nicht machbar".
Sturm der Entrüstung tobt
Mit 19 Toren in 36 Spielen weckte Girth in der vergangenen Drittliga-Saison das Interesse mehrerer höherklassige Vereine, letztlich zog es ihn für eine Ablösesumme von 400.000 Euro zu Holstein Kiel. Übel nahmen ihm die Anhänger des SV Meppen diesen Schritt in die 2. Bundesliga nicht.
Anders sieht es nun bei seinem Wechsel auf Leihbasis zum VfL Osnabrück aus. Seit der Transfer am Donnerstagnachmittag bekannt wurde, tobt in den sozialen Netzwerken und Foren ein Sturm der Entrüstung, viele Fans können die Entscheidung des 26-Jährigen nicht nachvollziehen. In einem Fan-Blog ist sogar die Rede davon, Girth habe sein Denkmal beim SV Meppen "eigenhändig abgerissen." Zudem werde es niemanden mehr geben, "der sich in Zukunft noch an Girths Tore in Meppen erinnern will." In anderen Kommentaren wird Girth als "Söldner" und sogar als "Verräter" beschimpft.
SVM stieg aus Poker aus
Was die Anhänger besonders entzürnt ist die Tatsache, dass Girth sich, obwohl auch der SV Meppen Interesse an einer Verpflichtung hatte, ausgerechnet für den niedersächsischen Rivalen aus Osnabrück entschieden hat. Allein: Aus finanzieller Sicht war es dem SVM schlicht nicht möglich, den Angreifer für ein halbes Jahr zurück nach Meppen zu holen.
Wie Trainer Christian Neidhart der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte, sei man früh aus dem Poker ausgestiegen. Sportvorstand Heiner Beckmann und Vorstandssprecher Andreas Kremer ergänzen, dass der Transfer "unter den Bedingungen nicht machbar" gewesen sei. "Ich mache Benni keinen Vorwurf", betont Neidhart in dem Wissen, dass Girth mehrere Anfragen vorlagen.
"Er ist ein Gewinn für uns"
Umso größer ist die Freude beim VfL, dass sich der Angreifer für Lila-Wein entschieden hat: "Viele Ergebnisse waren knapp, und das eine oder andere Tor hat uns gefehlt", so Trainer Daniel Thioune gegenüber der Zeitung. Und Girth sei jemand, "der aus sehr wenig sehr viel machen kann", weiß der VfL-Coach. "Er ist ein Gewinn für uns und kann kompensieren, wenn andere ausfallen."
Bereits am 26. Januar wird es für Girth zum Wiedersehen mit dem SV Meppen kommen, wenn die Emsländer an der Bremer Brücke gastieren. Einen allzu freundlichen Empfang wird der Stürmer trotz seiner Verdienste für den SVM aber wohl nicht erwarten können.