Kader-Verkleinerung: Kwasniok will nur Spieler "voller Eifer und Freude"
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der FC Carl Zeiss Jena eine Kehrtwende in seiner Transferpolitik anstrebt: Die Thüringer setzen nunmehr auf eine Kaderverkleinerung anstatt auf Neuzugänge. Der Hauptverantwortliche des überraschenden Sinneswandels äußerte sich gegenüber der "Osttühringer Zeitung" zu den Hintergründen. So wüsste Cheftrainer Lukas Kwasniok "nicht, für welche Position wir jemanden verpflichten sollten."
Eingeschworener Haufen statt aufgeblähtem Kader
Lukas Kwasniok übernahm erst Anfang Dezember 2018 das Amt des Cheftrainers beim FC Carl Zeiss Jena. Eines bewies der 37-Jährige jedoch bereits: Er scheut nicht vor unpopulären Maßnahmen zurück. Zuletzt zu beobachten bei der völlig neuen Ausrichtung in Sachen Transferpolitik, die der FCC kurz vor Jahresende bekanntgab. Nun heißt es: Abgänge statt Zugänge. Was angesichts der schwachen Hinrunde eigenartig klingt, fußt durchaus auf sinnvollen Überlegungen. Kwasniok: "Ich möchte jedem Spieler gerecht werden und eine verschworene Einheit formen."
Dies sei mit einem Spielerkader von aktuell 28 Akteuren allerdings kaum möglich. Jeder soll beim neuen Trainer von Woche zu Woche eine ernsthafte Chance bekommen, in der Spieltagskader zu rutschen. "Wenn ich durch den Kabinengang laufe, möchte ich Spieler voller Freude und Eifer sehen." Dass eine derartige positive Einstellung bei einem Stammplatz auf der Tribüne schnell verloren gehen kann, bedarf wohl keiner weiteren Ausführungen. Einfach wird das Vorhaben indes nicht: Der Kader wird in der Kürze der Zeit kaum auf die gewünschte Größe von 21 Spielern verkleinert werden können. Daher steht als Zwischenziel die Reduzierung auf 24 Akteure – zur Not auch mithilfe von Versetzungen in die zweite Mannschaft.
Kwasniok erkennt viel Qualität im FCC-Kader
Die Qualität des Jena-Kaders ist für den Übungsleiter auch ohne neue Spieler ausreichend. Vielmehr müsse es darum gehen, das vorhandene Potenzial letztlich auch auf den Platz zu bringen. Kwasniok sieht demnach "keinen akuten Bedarf" an Neuzugängen. "Das haben die beiden Spiele gegen 1860 München und Großaspach gezeigt. Ich wüsste nicht, für welche Position wir jemanden verpflichten sollten." Eines schließt der Cheftrainer ohnehin aus: "Einen Notnagel werden wir definitiv nicht holen."
Einzige denkbare Konstellation, die zu einer Neuverpflichtung in dieser Transferperiode führen könnte, wäre ein Vorgriff die kommende Spielzeit. Vorteil bei der Verpflichtung eines entsprechenden Akteurs: "Er könnte sich schon an die Mannschaft, das Umfeld und meine Spielweise gewöhnen."