Komenda im Interview: "So kann es gerne weitergehen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Marco Komenda vom SV Meppen über seine erste Saison in der 3. Liga, Unterschiede zur Regionalliga West, seine neue Position unter der Regie von Trainer Christian Neidhart und das Derby bei Spitzenreiter VfL Osnabrück zum Restrundenstart am 26. Januar.
[box type="info" size="large"]"Das erhöht den Spaßfaktor"[/box]
In Ihrer ersten Saison in der 3. Liga haben Sie sich beim SV Meppen auf Anhieb zum Stammspieler entwickelt. Lediglich eine Begegnung verpassten Sie bisher wegen einer Gelb-Rotsperre. Wie fällt Ihr Zwischenfazit nach 19 Einsätzen in der 3. Liga aus, Herr Komenda?
Marco Komenda: Bisher ist es für mich wirklich sehr gut gelaufen, sogar besser als erwartet. Es ist schon etwas Anderes, eine Liga höher zu spielen. Ich konnte mich aber glücklicherweise schnell zurechtfinden und denke, dass ich den Schritt von der Regionalliga in die 3. Liga ordentlich gemeistert habe. So kann es im neuen Jahr gerne weitergehen.
Vorher spielten Sie zwei Jahre für die U23 von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga West. Was ist der größte Unterschied zwischen der West-Staffel und der 3. Liga?
In der 3. Liga geht es härter zur Sache. Aber auch die individuelle Qualität der Spieler ist größer. Hinzu kommt, dass man vor deutlich mehr Zuschauern spielt und das mediale Interesse höher ist. Das erhöht dann auch noch einmal den Spaßfaktor.
Mussten Sie Ihre Spielweise in der 3. Liga verändern?
Das nicht, aber ich werde von Trainer Christian Neidhart auf einer anderen Position eingesetzt. Bei meinen vorherigen Stationen beim SV Darmstadt 98, bei den Sportfreunden Siegen und bei der U23 von Borussia Mönchengladbach habe ich immer auf der Außenbahn als Linksverteidiger oder linker Mittelfeldspieler agiert. Auf diesen Positionen hat mich unser Coach allerdings nicht gesehen und es mit mir als Innenverteidiger probiert. Das hat bis jetzt hervorragend funktioniert. Ich fühle mich in der Abwehrzentrale wohl.
Wohler als auf der Außenbahn?
Das ist schwer zu sagen. Ich würde sagen, dass mir beides liegt und es grundsätzlich nur Vorteile mit sich bringt, wenn man auf mehreren Positionen spielen kann. Man ist wertvoller und für den Trainer flexibler einsetzbar.
[box type="info" size="large"]"Winterpause enorm wichtig"[/box]
Der SVM steckt nach dem souveränen Klassenverbleib in der letzten Saison im Abstiegskampf, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur einen Zähler. Wie bewerten Sie die Tabellensituation nach 20 Spieltagen?
Es ist so gekommen, wie es vor Saisonbeginn zu erwarten war. Die Liga ist sehr ausgeglichen und es gibt keine klaren Favoriten oder Underdogs. Ich bin davon überzeugt, dass es sowohl in der Spitzengruppe als auch im Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag ein sehr enges Rennen sein wird.
Drei der letzten vier Partien im Kalenderjahr 2018 gewann Meppen. Kam die Winterpause ungelegen?
Nein, das würde ich nicht sagen. Für uns Spieler ist die Winterpause enorm wichtig, um zu regenerieren und für die Rückserie neue Kräfte zu sammeln. Außerdem war es schön, mit einigen Positiverlebnissen in die Winterpause zu gehen. Wir haben unser Ziel, die erste Saisonhälfte über dem Strich zu beenden, erreicht und konnten die spiel- und trainingsfreie Zeit in vollen Zügen genießen.
Zum Restrundenstart gastiert der SVM am 26. Januar beim Spitzenreiter VfL Osnabrück. Was ist im Derby gefordert, um an die positiven Leistungen zum Abschluss des zurückliegenden Jahres anzuknüpfen?
Wir müssen gegen die gefährliche Osnabrücker Offensive defensiv sehr stabil stehen, wollen aber gleichzeitig mutig nach vorne spielen. Es wird erneut ein heißer Tanz, in dem es darum geht, zu kämpfen, zu kratzen und zu beißen. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel, die nicht unbedingt hätte sein müssen, möchten wir diesmal unbedingt punkten.
Meppen ist Ihre erste Profistation. Wie gefällt es Ihnen im Emsland?
Meppen ist sicher eine kleinere Stadt als Mönchengladbach oder Darmstadt. Da ich allerdings vom Dorf komme und im rund zehn Kilometer von Darmstadt entfernten Messel aufgewachsen bin, bin ich es gewohnt, in ruhigeren Umgebungen zu leben. Und um ehrlich zu sein, gefällt mir das auch ganz gut. Ich mag es ruhiger und kleiner und muss nicht unbedingt in der Großstadt wohnen.