FCC-Investor Duchatelet will Stadion-Neubau übernehmen
In der Debatte über den Stadion-Neubau beim FC Carl Zeiss Jena hat Investor Roland Duchatelet für eine neue Entwicklung gesorgt: Der Belgier will den Bau einer neuen Arena für die Thüringer in Eigenregie übernehmen.
Baubeginn noch 2019 möglich
Duchatelets entsprechende Pläne bestätigte der Verein einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge auf seiner Jahreshauptversammlung am Samstag. Demnach soll das bisher auf über 50 Millionen Euro geschätzte Projekt noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden.
Dis Diskussion über Jenas künftige Spielstätte beschäftigen den Klub und die Stadt bereits seit Monaten. Erst Mitte November hatte der Stadtrat gegen den erklärten Willen der FCC-Anhänger unabhängig von endgültigen Entscheidungen einen Umsiedlung der Südkurve für die heimischen Fans in den Nord-Bereich eines künftigen Stadions beschlossen. Im Zuge dieser Kontroverse war aus Politik-Kreisen auch eine Verwerfung der Neubauplänen zugunsten eines weniger kostenintensiven Umbaus des Ernst-Abbe-Sportfeldes ins Gespräch gebracht worden.
Duchatelets Bereitschaft zur Investition in ein neues Stadion kann nun die Wende bedeuten. Der belgische Milliardär plant offenbar eine reine Fußball-Arena nach dem Vorbild seines Stadions in seiner belgischen Heimat beim Erstligisten VV St. Truiden.
Multifunktionale Nutzung zur Refinanzierung
Vorbehaltlich der Auftragsvergabe der Stadt an Duchatelet soll Jenas künftige Heimstätte multifunktional ausgerichtet werden. Zwischen den FCC-Heimspielen ist demnach nicht zuletzt zur Refinanzierung eine Zweit- und Drittnutzung verschiedener Bereiche vorgesehen.
"Ein Stadion wird einmal alle 14 Tage genutzt. Das ist weder wirtschaftlich noch haltig", wird der FCC-Investor in der "Bild" zitiert. "Eine Arena kann viel mehr bieten. In St. Truiden kann man im Stadion einkaufen, wohnen, arbeiten, sich sportlich ertüchtigen – und Fußball schauen, wenn man mag."
Im Sinne dieser Philosophie könnten Logen im Alltag für das in die Arena integrierte Hotel verwendet werden und die VIP-Räume als Arbeitsplätze dienen. Der Wellness-Bereich mit einem luxuriösen Schwimmbad und einer Fitness-Zone würde außer den Spieler auch dem allgemeinen Publikumsverkehr offen stehen. In St. Truiden ist außerdem unter dem Spielfeld eine Tiefgarage errichtet worden.