Nach Aufsichtsratssitzung: FCK-Hauptsponsor wird deutlich
Mit Spannung wurde die Aufsichtsratssitzung des 1. FC Kaiserslautern am Montagabend erwartet. Im Rahmen der finanziellen Probleme des Vereins war ein Vertrauensentzug gegenüber dem Vorsitzenden Patrick Banf im Gespräch – dieser blieb aus. Das rief Hauptsponsor Harald Layenberger auf den Plan.
"Habe den Glauben an die Menschen verloren"
Patrick Banf wird seine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender auch in Zukunft ausüben können. Das Gremium entschied, die aktuellen Spannungen dem Lizenzentscheid unterzuordnen. Man wolle die Aufgabe gemeinschaftlich bewältigen und nach dem 15. März eine Rotation der Ämter prüfen.
Eine Entscheidung, die Harald Layenberger massiv kritisierte: Der Hauptsponsor äußerte sich via Facebook lautstark zu den Vorgängen im Verein. Demnach habe er "den Glauben an die Menschen verloren, die in unserem Verein das Sagen haben und im Aufsichtsrat sitzen." Schon im Laufe des Januars hatte sich Layenberger gegenüber dem "Treffpunkt Betze" sehr kritisch gegenüber einer Zwischenfinanzierung, die er als "worst case Szenario" betitelte, geäußert. Auch das angebliche Interesse des potentiellen Investors Flavio Becca betrachtete Layenberger argwöhnisch – beide Finanzierungsmodelle stehen mit dem Namen Banf in enger Verbindung: "Ich fühle mich benutzt und weggeworfen wie ein schmutziges Papiertaschentuch und ich bin traurig, dass die Unehrlichkeit gesiegt hat", holte Layenberger aus: "Denjenigen die sich wieder einmal selbst verraten haben, wünsche ich dicke eitrige Pickel ins Gesicht, Ihr habt auch die Fans und Mitglieder verraten."
An Patrick Banf gerichtet forderte Layenberger, aus seinem Vertrag heruasgekauft zu werden: "Sie wissen, was Sie dafür investieren müssen. Dann sind Sie mich los!"
Layenberger entschuldigt sich
Am Dienstagvormittag ruderte der Hauptsponsor mit einem Kommentar unter seinem ursprünglichen Posting zurück. Layenberger habe nicht vor, sein Engagement zu beenden: "Mein Post hat nicht zu bedeuten, dass ich hinschmeißen will. Die Aufforderung an Herrn Banf mich durch einen besser zahlenden Hauptsponsor zu ersetzen, war im Sinne des FCK." Layenberger werde weiterhin Sponsor und Fan bleiben. Auch für die Schärfe des Postings entschuldigte Layenberger sich: "Niemand sonst bringt mich dazu so emotional zu reagieren wie der FCK. Meine Wortwahl in Bezug auf die Pickel wurde zurecht kritisieren, dieser Satz war unangebracht und resultierte aus einer tiefen menschlichen Enttäuschung, wenn man feststellen muss, dass man selbst instrumentalisiert wurde."
In der Sache hingegen wolle er nichts zurücknehmen, "weil alles der Wahrheit entspricht." Dennoch hofft der Sponsor auf einen positiven Ausgang: "Vielleicht hat man ja am heutigen Abend mit dem Schulterschluss des Aufsichtsrates etwas positives für den FCK und für dessen Zukunft erreicht. Ich hoffe das sehr und würde mich wie jeder Fan darüber freuen. Ab und an heiligt der Zweck dann eben doch die Mittel."