Neuzugänge bei Cottbus erst nach Spiel gegen Wiesbaden
Am Samstag nimmt der FC Energie Cottbus im ersten Spiel nach der Winterpause die Mission "Klassenerhalt" wieder auf. Neben dem SV Wehen Wiesbaden beschäftigen Trainer Claus-Dieter Wollitz allerhand Personalfragen – sowohl auf der Seite der Verletzten, als auch bei der Frage nach Neuzugängen.
Vertrag mit Zimmer soll verlängert werden
"Wenn ich die ganzen Verletzten aufzähle, ist die Zeit um. Es kommt eigentlich auch niemand zurück", leitete Claus-Dieter Wollitz die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden ein. Der FC Energie Cottbus muss auf eine ganze Reihe Spieler verzichten. Maximilian Zimmer etwa fällt langfristig mit einem Kreuzbandriss aus: "Die Operation wird sehr kompliziert, kann erst im März vorgenommen werden", berichtete Wollitz. Der Verein habe Zimmer bereits eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags angeboten: "Um ihm die Sicherheit und die Ruhe zu geben. Wir warten jetzt die Transferperiode ab und setzen uns im Februar hin. Da gibt es nichts groß zu verhandeln oder zu diskutieren, nur zu unterschreiben." Unterdessen setzt der Coach auf die Einsatzbereitschaft der Verbliebenen: "Wir müssen das Spiel annehmen, als wäre es unser letztes. Wir werden nichts unversucht lassen" kündigte der Trainer an, dem allerdings ein weiterer, wichtiger Spieler fehlt.
Kapitän Marc Stein und der FC Energie Cottbus gehen Wollitz zufolge schon seit letztem Freitag getrennte Wege: Der Vertrag wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst: "Ich sage seit mehreren Monaten: In der Rückrunde geht die Brutalität des Abstiegskampfes noch in eine andere Dimension." Die volle Konzentration müsse in jedem Spiel "wie bei einem Endspiel" abgerufen werden, was in Steins derzeitiger Situation kaum möglich gewesen wäre. Dem Spieler wünschte Wollitz alles Gute – mit der Hoffnung, das Stein nicht demnächst für einen Konkurrenten auflaufen würde: "Das hätte einen Beigeschmack. Aber so schätze ich ihn nicht ein." Kurzfristig stellt sich jedoch die Frage, wer Stein als Kapitän ersetzen wird. Da die Kandidaten Kruse, Weidlich und Viteritti verletzt ausfallen, nannte Wollitz Lasse Schlüter als möglichen Träger der Binde – "wenn er anfängt."
"Werden uns weiter Zeit nehmen"
Parallel zur Vorbereitung auf die Wiesbaden-Partie arbeitet der Verein daran, den Kader für die Restrunde weiter aufzustocken. Bislang wurde noch kein Neuzugang verkündet – auch wenn Wollitz andeutete, dass eventuell bereits Verpflichtungen vorgenommen und noch nicht bekanntgegeben wurden. Binnen einer Woche solle sich das aber ändern: "Bis nächste Woche Donnerstag werden wir verpflichten. Wir werden uns weiter Zeit nehmen."
Etwas zu viel Zeit gelassen hatte man sich nach eigener Aussage bei Gastspieler Thomas Konrad, der am Freitag beim FC Energie mittrainierte und Samstag auch im Test gegen Magdeburg auflief: "Eigentlich hatte er für mich das gezeigt, was ich sehen wollte und was man entwickeln kann." Dann allerdings "hat sich beim Konkurrenten jemand verletzt." Dieser Konkurrent soll der VfL Osnabrück sein: "Anstatt den Klassenkampf anzunehmen, kämpft er jetzt um den Aufstieg. Wir haben vielleicht den Zeitpunkt verpasst, das schon am Samstag safe zu machen. Der Junge hat sich mehr als korrekt verhalten."
Dennoch wolle man auch in der verbleibenden Zeit nicht den Fokus auf schnelle, sondern funktionierende Transfers legen. Derzeit führt Wollitz Gespräche mit vier bis sechs potentiellen Verstärkungen. Das Finanzielle sei dabei nicht außer Acht zu lassen: "Es gibt eine klare Gehaltsstruktur hier, die wird nicht gesprengt." Wollitz zufolge werde in Cottbus nicht fünfstellig gezahlt: "Deswegen haben wir einen Spieler nicht bekommen – weil er es mir nicht glaubt." Der Coach sucht Spieler mit der passenden Einstellung: "Wir möchten Spieler haben, die aus dem Wettbewerb kommen. Sie sollen zu der Region passen, zu der Mannschaft passen und Bock haben, über den 30. Juni hinaus 3. Liga zu spielen."