Girth entscheidet Derby – Siege für FCK, SVWW und Halle

Derby-Sieg für den VfL Osnabrück. Gegen den SV Meppen gewann der Tabellenführer durch einen Treffer von Benjamin Girth mit 1:0. Während Halle spät in Köln jubelte (1:0), machte es Wiesbaden gegen Cottbus am Ende nochmal spannend (3:2). Zudem besiegte Kaiserslautern die SG Sonnenhof mit 2:0, das Duell zwischen Jena und Münster endete torlos.

Osnabrück 1:0 Meppen: Girth trifft gegen die alte Liebe

Keine 60 Sekunden dauerte es an der ausverkauften Bremer Brücke, ehe die Gäste ihren ersten Abschluss verbuchen konnten. Eine Flanke von Ballmert erreichte am langen Pfosten Proschwitz, dessen Versuch aber in den Armen von Körber landete. In der Folge entwickelte sich zwar ein kampfbetontes und intensives Derby, gefährliche Torabschüsse bekamen die Anhänger beider Teams indes aber nicht zu sehen. Am dichtesten dran am 1:0 waren die Meppener über Undav in der 26. Minute. Taffertshofer verschenkte leichtfertig den Ball, konnte aber in Zusammenarbeit mit Körber den Meppener Offensivmann noch abdrängen. Erst in der 30. Minute zeigte sich Osnabrück mal brandgefährlich vor dem SVM-Tor und das auch noch durch einen Ex-Meppener. Eine Flanke von Trapp köpfte Benjamin Girth nur knapp links am Torwinkel vorbei. Drei Minuten später prüfte Tankulic mit einem Distanzschuss VfL-Schlussmann Körber. Der frühere "Emsland-Messi" Girth war es jedoch, der seine neuen Farben in der 35. Minute tatsächlich in Führung brachte. Ein verunglückter Distanzschuss von Taffertshofer landete an der Grundlinie bei Heider, der das Leder direkt wieder in den Fünfmeterraum beförderte, wo Girth nur noch den Fuß hinhalten musste. Zwei Minuten vor der Pause ergab sich für den VfL die Riesenchance zum 2:0, als Domaschke mit einem starken Reflex einen Kopfball von Ouahim über das Tor lenken konnte. Es blieb damit beim 1:0 für den VfL zur Pause.

Osnabrück kam auch aus der Kabine mit mehr Schwung. In der 47. Minute prüfte Alvarez mit einem Freistoß Domaschke, der aber zur Ecke klären konnte. Die Gäste wirkten nicht mehr so konzentriert und zielstrebig wie im ersten Durchgang, sodass sie sich selbst keine weiteren Chancen mehr erspielen konnten. Aus dem Nichts hätten sich die Emsländer aber 13 Minuten vor dem Ende belohnt. Eine Kombination über Undav und Granatowski unterschätzte Körber ein wenig, sodass der Ball an den Außenpfosten klatschte. Die Chance löste eine kleine Schlussoffensive der Gäste aus. Vier Minuten später war es Komenda per Kopf nach einer Ecke, der es versuchte. Sein Abschluss flog aber rechts am Tor vorbei. Der VfL konnte den Sieg am Ende aber gerade noch – und insgesamt verdient – über die Zeit nehmen. In der Tabelle bauen die Lila-Weißen ihre Spitzenposition zunächst aus und liegen sieben Punkte vor Rang vier.

Kaiserslautern 2:0 Großaspach: FCK feiert verdienten Heimsieg

Schon nach 90 Sekunden sollte am Lauterer Betzenberg der erste Aufschrei erfolgen. Hemlein ging im Zweikampf mit Poggenberg im Strafraum zu Boden, doch ein Elfmeterpfiff blieb aus. Der FCK machte weiter Druck und hatte zwei Minuten später Pech. Ein Freistoß von Bergmann aus 25 Metern klatschte in der 4. Minute nur gegen den Pfosten des SGS-Tores. Die Gäste versteckten sich aber nicht und hätten in der 8. Minute selbst zur Führung kommen können. Nach einem Freistoß von Vitzthum herrschte Chaos im Fünfer der Gastgeber, doch weder Hercher noch Poggenberg konnten das Leder über die Linie drücken. Das Spiel bot den Zuschauern von Beginn an tollen Offensivfußball von beiden Seiten. Für die Lauterer wurde Löhmannsröben nach 15 Minuten geblockt, bei den Gästen wurde Pelivan in der 21. Minute noch von Pick abgekocht. In der 34. Minute verzweifelten die Pfälzer dann an SGS-Keeper Broll. Sowohl Kühlwetter als auch Thiele zwangen den Keeper der Aspacher zu echten Weltklasse-Paraden, sodass es weiter beim 0:0 blieb. Kurz vor der Pause holte sich der FCK dann aber die verdiente Führung. Hemleins Flanke von der rechten Seite wuchtete Löhmannsröben per Kopf links unten die Maschen des SGS-Tores (38.).

Die Führung gab dem FCK auch nach der Halbzeit Schwung. Sieben Minuten waren wieder auf der Uhr, ehe Thiele zu einem Sololauf ansetzte. Gegen drei Mann schaffte es der Angreifer aus 22 Metern abzuziehen, sodass sein Schuss links an Broll vorbei zum 2:0 einschlug. Der Treffer zog der SGS ein wenig den Zahn, sodass Lautern ohne große Mühe das Ergebnis verwalten konnte. Hin und wieder versuchte die Heimelf das Ergebnis auch noch zu erhöhen. Löhmannsröben schickte Thiele 20 Minuten vor dem Ende auf die Reise, der anschließende Lupfer des Stürmers ging aber links an Broll und am Tor vorbei. Der Keeper der Aspacher blieb weiterhin der beste Mann seines Teams. 15 Minuten vor Schluss zeigte er nach Kopfball von Kühlwetter die nächste Glanzparade und verhinderte am Ende einen höhere Niederlage der Aspacher. In der Tabelle rückt der FCK vorerst auf Platz acht vor, Großaspach rutscht auf Rang 18 ab.

Cottbus 2:3 Wiesbaden: Energie wacht zu spät auf

Nach nicht einmal fünf Minuten erwischten die Gäste aus Wiesbaden einen Start nach Maß. Eine Flanke von der linken Seite wurde von Schäffler und einem Abwehrbein der Cottbuser zu Lorch geflippert, der aus fünf Metern den Ball über die Linie drücken konnte. Nur kurz zuvor hatten die Cottbuser über Bender den ersten Abschluss verbucht, dessen Schuss war jedoch am linken Torwinkel vorbeigeflogen. Nur vier Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut im Gehäuse der Lausitzer. Einen langen Ball aus der eigenen Hälfte konnte Hansch gegen den schlecht aussehenden Matuwila behaupten und das Leder im 1-gegen-1 gegen Spahic problemlos einschieben. Die Führung spielte Wehen in die Karten, sodass sich die Elf von Trainer Rüdiger Rehm zurückziehen konnte. Den heimischen Cottbusern fiel in der Offensive erschreckend wenig Kreatives ein. Stattdessen erhöhte Wehen nach 34 Minuten sogar auf 3:0. Ein Freistoß von Schmidt in die Box ging an Freund und Feind vorbei, ehe wieder Florian Hansch völlig unbedrängt das Leder ins Tor bugsieren durfte. Die komfortable Führung nahm der SVWW auch mit in die Kabine.

Auch im zweiten Durchgang blieb Energie blass und kam nur selten zielstrebig nach vorne. Die beste Chance zum Anschluss vergab Scheidhauer in der 60. Minute, als seine Kopfballvorlage am langen Pfosten knapp verpasst wurde. Wehen dagegen versuchte immer wieder mal Nadelstiche zu setzen, beispielsweise in der 64. Minute, als Spahic eine Hereingabe ins Zentrum gerade noch vor Kyereh abfangen konnte. Erst acht Minuten vor dem Ende wurde Cottbus zwingend und kam prompt zum Anschluss. Eine Hereingabe vom linken Strafraum segelte auf die andere Seite zu Scheidhauer, der volley unter das Tordach traf. Es wurde immer dramatischer im Stadion der Freundschaft. Nach einem Handspiel von Mockenhaupt im Strafraum gab es Elfmeter für Cottbus. Diesen vergab Mamba gegen Kolke zunächst, doch den Nachschuss konnte er zum 2:3 verwerten (89.). Energie warf noch einmal alles nach vorne, am Ende blieb es aber beim Sieg des SVWW. In der Tabelle bleiben die Hessen Sechster, Cottbus liegt weiterhin auf Rang 14.

Köln 0:1 Halle: Bahn-Traumtor bringt drei Punkte für Halle

17 Minuten dauerte es im Kölner Südstadion bis zur ersten echten Chance der Partie. Ein kurz ausgeführter Freistoß der Fortunen erreichte in der Spitze Hamdi Dahmani, der es im 1-gegen-1 mit HFC-Schlussmann Eisele mit einem Lupfer versuchte. Dieser geriet jedoch zu ungenau und landete neben dem Tor. Lediglich eine weitere nennenswerte Szene ereignete sich vor der Pause, als Sohm nach Vorlage von Ajani zum vermeintlichen 1:0 für Halle traf, jedoch aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurde.

Nach der Halbzeit wurde die Partie etwas besser, was vor allem am Halleschen FC lag. Marvin Ajani versuchte es bereits fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff mit einem Schuss, zog aber einen Meter links vorbei. Köln ließ sich das nicht bieten und kam seinerseits zur besten Chance der Partie. Einen Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Bröker aufs lange Eck, doch Eisele konnte sich mit einer sehenswerten Parade auszeichnen (56.). Die Fortuna wurde im Anschluss immer stärker und erspielte sich einige Möglichkeiten. Eberwein (61) und Dahmani (64) scheiterten jedoch ebenfalls am starken Eisele. Halle antwortete in der nun ansehnlichen Partie über Fetsch und Ajani, dessen Kombination in der 67. Minute allerdings nur am Außennetz endete. Beiden Teams gingen am Ende zwar die Kräfte ein wenig aus, doch der Wille zum Sieg war deutlich erkennbar. Die beste Chance der Partie ergab sich noch einmal für die Heimelf zehn Minuten vor Schluss. Maik Kegel per Kopf verfehlte das Gehäuse nur knapp. Als es schon nach einem torlosen Spiel aussah, unterzog der Hallenser Bahn das Spiel noch einmal einer Schönheitskur. Aus gut 23 Metern zimmerte der Offensivmann das Leder oben rechts in den Winkel zum 1:0-Siegtreffer. Damit springt Halle vorübergehend auf den Relegationsplatz und erhöht den Druck auf Uerdingen und Unterhaching.

Jena 0:0 Münster: Verdientes Remis im Ernst-Abbe-Sportfeld

Die Partie in Jena nahm sich zu Beginn eine recht lange Anlaufzeit. Nur ein Kopfball von Münsters Akono ging nach fünf Minuten über das Tor, ansonsten wurden gefährliche Situationen von den Defensivreihen flächendeckend im Keim erstickt. Mit dem Ablauf der 15. Minuten hätte es dann aber 1:0 für Jena stehen müssen. Nachdem Felix Brügmann eine Hereingabe noch verpasst hatte, stand sein Bruder Florian am langen Pfosten völlig frei, lenkte den Ball aber artistisch nur neben das Tor. Jena blieb das besseren Team und hatte auch die besseren Chancen vor der Pause. Die beste davon ergab sich für Starke, der frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Sandrino Braun konnte für die Münsteraner noch zur Ecke abfälschen (43.), sodass es torlos in die Kabine ging.

Die Preußen kamen fast wie ausgewechselt aus der Pause und drängten früh auf das 1:0. Zweimal konnte Pires Rodrigues seinen Mitspieler einsetzen, doch sowohl Hoffmann (54.) als auch Menig (58) vergaben zwei mehr als aussichtsreiche Chancen gegen Jenas Keeper Koczor. Die beiden Chancen waren es dann aber auch die größten Highlights der zweiten Hälfte. Viele Fouls und Fehlpässe im Mittelfeld machten Spielfluss beinahe unmöglich. Entsprechend verdient trennten sich die beiden Mannschaften mit einem torlosen Unentschieden.

   

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