Preußen beenden Sieglos-Serie in beeindruckender Manier
Es war die erste Partie nach Bekanntwerden des Abschieds von Trainer Marco Antwerpen zum kommenden Sommer – und Preußen Münster wirkte wie befreit. Zum Auftakt des 22. Spieltags besiegten die Adlerträger den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0, begeisterten gerade in Durchgang eins. Vor 10.000 Zuschauern an der Hammer Straße war es für die Preußen zugleich der erste Erfolg nach zuvor fünf sieglosen Partien am Stück.
"Wir zeigen wieder, was wir können"
Die Entscheidung fiel unter der Woche: Marco Antwerpen verlässt den SC Preußen Münster zum Saisonende. Und es scheint, als wäre durch die Klarheit in der Trainerfrage auch von den Spielern eine Last abgefallen. Mit 2:0 besiegten die Schwarz-Weiß-Grünen den Tabellennachbarn aus Kaiserslautern. Nach zuvor fünf sieglosen Partien, davon vier sogar ohne eigenen Treffer, war die Mannschaft phasenweise kaum wieder zu erkennen. Für den scheidenden Übungsleiter hingegen war der Auftritt seines Teams keine Überraschung: "Die Akkus sind bei uns wieder aufgeladen und wir zeigen wieder, was wir können", so Antwerpen auf der Pressekonferenz nach Spielende.
Von der ersten Minute an gab es beim SC Preußen nur eine Marschroute: Angriff. Keine zwei Zeigerumdrehungen war die Partie alt, da versuchte sich Kevin Rodrigues Pires erstmals von der Strafraumkante, auch für Phillip Hoffmann bot sich im Anschluss an einen Eckball schon früh die erste Einschussmöglichkeit (4.). Nachdem die Gäste aus der Pfalz ebenfalls in das Spiel gefunden hatten, war es Niklas Heidemann vorbehalten, den Bann zu brechen: Über Kobylanski und Akono landete die Kugel beim linken Außenverteidiger – und dieser schoss wuchtig zum 1:0 ein (23.). Die Preußen wollten mehr. Kaum war der Jubel über den Führungstreffer abgeebbt, prüfte Spezialist Kobylanski Kaiserslauterns Schlussmann Grill mit einem sehenswerten Freistoß (27.). Gerade als das Spielgeschehen etwas abzuflachen drohte, hatte Mittelfeldmann Kobylanski eine weitere gute Idee. Mit einem Schnittstellenpass setzte er Cyrill Akono in Szene, der 18-Jährige behielt frei vor dem Tor die Nerven und stellte auf 2:0 (44.). Im zweiten Durchgang konzentrierten sich die Münsteraner dann auf die Organisation der Defensive. Mit Erfolg: Die Gäste kamen kaum zu nennenswerten Torchancen. So hatte der größte Aufreger des zweiten Abschnitts auch nichts mit dem Spielgeschehen selbst zu tun: Münster-Anhänger stürmten im Anschluss an eine Provokation vonseiten der Gäste-Fans das Grün und sorgten für eine Unterbrechung.
Kollektives Aufatmen im Preußen-Stadion
An der Hammer Straße herrschte im Anschluss an die 90 Minuten insbesondere Erleichterung. Die Sieglos-Serie hatte doch sehr am Selbstvertrauen genagt. Umso schöner für alle im Preußen-Umfeld, dass mit dem Befreiungsschlag eine derartig überzeugende Leistung einherging. Trainer Marco Antwerpen über das Erfolgsrezept: "Wir waren immer in den Zweikämpfen drin, haben nicht viel anbrennen lassen." Ähnliches wusste Niklas Heidemann zu berichten, dessen 1:0 gleichbedeutend mit seinem ersten Saisontreffer war. "Wir sind super reingekommen in die Partie", so der 24-Jährige im klubeigenen TV, "wir haben hoch gepresst und es dem Gegner wirklich schwer gemacht."