Spitzenteams spielen nur Remis – Hansa beendet Durststrecke
Den Patzer von Tabellenführer Osnabrück konnte am Samstagnachmittag kein Verfolger nutzen: Während Karlsruhe (1:1 in Jena), Halle (0:0 in Kaiserslautern) und Uerdingen (1:1 gegen 1860 München) Remis spielte, musste sich Unterhaching in Rostock geschlagen geben (0:2). Köln entschied derweil das Kellerduell gegen Zwickau für sich (1:0), während Würzburg in Cottbus jubelte (2:1).
Uerdingen 1:1 TSV 1860: Remis bei Meier-Debüt
Nach den turbulenten letzten Wochen zeigte sich der KFC Uerdingen gegen 1860 München beim Debüt von Trainer Norbert Meier durchaus nervös von Beginn an. Auch die erste kleine Chance des Spiels ging an die Löwen. Mölders blieb aber nach einer Karger-Flanke in der 12. Minute an Maroh hängen. Torchancen blieben im Anschluss Mangelware, da sich das Spiel beinahe ausnahmslos zwischen den Strafräumen abspielte. Folgerichtig blieb es beim torlosen Remis zur Pause.
Der Brustlöser für den KFC ergab sich vier Minuten nach dem Wiederanpfiff. Im Anschluss an einen starken Konter vollendete Roberto Rodriguez in der 49. Minute zum 1:0 für die Uerdinger. Konrad trieb das Leder durch die Mitte und legte nach außen zu Großkreutz, dessen Rückpass an den Sechzehner vom Neuzugang des KFC vollendet werden konnte. Keine fünf Minuten später schenkte KFC-Keeper Vollath die Führung aber wieder her. Einen schnell ausgeführten Freistoß von Wein ließ der Schlussmann durch seine Finger rutschen, sodass Weber den Abpraller per Kopf aus zwei Metern zum Ausgleich vollenden konnte.
60 hatte Lunte gerochen und drängte schnell auf die Führung. Eine Hereingabe von Bekiroglu lenkte Dorda zwei Minuten nach dem Ausgleich nur haarscharf am eigenen Tor vorbei. Auch Uerdingen schüttelte sich kurz und agierte wieder offensiv. Eine Flanke von Aigner köpfte Beister in der 64. Minute über das Tor. Keine 60 Sekunden später leistete sich Paul für die Löwen ein höchst unnötiges taktisches Foul und wurde mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. Der anschließende Freistoß hätte fast zum 2:1 für Uerdingen geführt, doch nach einem Beister-Direktschuss konnte Owusu das Leder noch aus der Gefahrenzone bringen.
Der Druck der Uerdinger wurde immer größer, aber die Chancenverwertung blieb das Problem der Meier-Elf. Osawe hätte gleich zweimal in der 68. und 71. Minute treffen können, scheiterte aber am guten TSV-Schlussmann Hiller. Das hätte sich eine Viertelstunde vor dem Ende beinahe gerächt. Ein Konter der Gäste landete im Zentrum bei Bekiroglu, der frei vor dem Tor aber drüber zielte. Am Ende konnten sich die Gäste bei ihrem Keeper bedanken, dass sie den einen Punkt mit in die Heimat nehmen dürfen. Der KFC Uerdingen vergab damit die Chance, auf das Spitzentrio Osnabrück, Karlsruhe und Halle aufzuholen und bleibt weiter Vierter, während 1860 München als Elfter im Niemandsland der Tabelle feststeckt.
Rostock 2:0 Unterhaching: Hansa beendet Durststrecke
Im Ostseestadion zu Rostock entwickelte sich zu Beginn eine unterhaltsame Partie. Schon nach wenigen Minuten hatten Wannenwetsch für Hansa (5.) und Schimmer für die Gäste (6.) erste kleinere Abschlussmöglichkeiten. Je länger das Spiel dauerte, desto besser kam Hansa in die Partie und übernahm mehr und mehr das Kommando. Belohnt wurde die Härtel-Elf in der 34. Minute nach einer Ecke. Das Leder kam vor die Füße von Scherff, der den Ball aus 18 Metern wunderbar ins lange Eck schlenzte.
Haching wachte erst im zweiten Durchgang wieder auf und nahm besser am Spiel teil. Das ermöglichte Hansa allerdings deutlich mehr Räume, die sie meist aber nur unzureichend nutzten. Evseev lief nach einer Stunde alleine auf Königshofer im Hachinger Tor zu, war aber zu unentschlossen und wuchtete das Leder genau auf den Keeper. Acht Minuten später waren die Norddeutschen wieder durchgebrochen in Person von Wannenwetsch. Dessen Rückpass im Sechzehner war schon an Königshofer vorbei, fand aber im Zentrum keinen Abnehmer. Jens Härtel wechselte im Anschluss Evseev aus und brachte Biankadi. Der Mittelfeldmann war gerade eine Minute auf dem Feld, da konnte er einen geflipperten Ball von Wannenwetsch und Pepic aus wenigen Metern einschieben. Haching versuchte zwar noch einmal heran zu kommen, musste am Ende aber die verdiente 0:2-Niederlage akzeptieren. Rostock zieht durch den ersten Sieg nach sieben Spielen auf den neunten Platz vor, die Gäste aus Unterhaching bleiben weiter Sechster, haben aber noch zwei Nachholspiele.
Jena 1:1 Karlsruhe: Jena ringt dem KSC einen Punkt ab
Die Gäste aus Karlsruhe versuchten in Jena von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Eine gute Viertelstunde dauerte es, ehe Lorenz mit einem Abschluss aus 15 Metern Koczor prüfte, der das Leder aber aus der linken Ecke fischen konnte. Nur eine Minute später stand Pourié nach einer Flanke von Fink frei vor dem Tor, konnte die Flanke aber nicht verarbeiten, sodass Koczor wieder parierte. Mehr oder weniger aus dem Nichts holten sich die Gastgeber allerdings fünf Minuten später die Führung durch Maximilian Wolfram. Nach einer Einzelleistung von Starke setzte sich dieser gegen zwei Gästeverteidiger durch und zog ab. Uphoff konnte nur abklatschen lassen und Wolfram drückte den Ball im Nachschuss über die Linie. Karlsruhe antwortete wütend und ermöglichte Jena so gute Konterchancen. Eismann (33.) und Tietz (39.) scheiterten jeweils am KSC-Schlussmann, ehe sich die Badener in der 45. Minute mit dem verdienten Ausgleich belohnten. Eine Flanke von Lorenz wuchtete Gordon per Kopf zum 1:1 in die Maschen.
Auch in der 2. Hälfte blieb die Partie äußerst turbulent. Zuerst scheiterte Pourié für den KSC nach einer Flanke von Camoglu nur am Pfosten (53.) und quasi im Gegenzug leistete sich Gordon gegen Eckardt ein Foul mit dem Ellenbogen, sodass der bereits verwarnte KSC-Akteur mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde. Als wäre das nicht genug, ertönte zum Schrecken der Jena-Fans in der 65. Minute der Elfmeterpfiff für Karlsruhe nach einem Foul an Pourié. Lorenz nahm sich der Sache an und vergab die Riesenchance auf das 2:1 für die Gäste, indem er halbhoch links an Koczor scheiterte. Trotz Unterzahl boten sich dem KSC weiterhin richtig gute Chancen, vor allem in Person von Marc Lorenz, der Koczor beinahe aus 45 Metern überrascht hätte (74.) oder in Person von Marvin Pourié, der sechs Minuten vor dem Ende nur die Latte traf. Es blieb somit beim Unentschieden, durch das der KSC zwar Zweiter bleibt, aber nicht wesentlich auf den VfL Osnabrück aufholen konnte. Jena rutscht trotz des Punktgewinnes wegen der Siege von Großaspach und Fortuna Köln unter den Strich und ist nun 17..
Kaiserslautern 0:0 Halle: Gerechtes Remis auf dem Betzenberg
Am Betzenberg erwischte der Hallesche FC vor gut 2.000 mitgereisten Fans den beinahe perfekten Start. In der 5. Minute wurde Fetsch in der Spitze bedient und spitzelte das Leder am heraus eilenden Grill im Tor des FCK vorbei, sein Abschluss verfehlte das Gehäuse der Pfälzer aber knapp. Der FCK brauchte selbst bis zur 24. Minute, ehe ein Freistoß von Sternberg für Gefahr sorgte. Fetsch konnte aber auf der Linie vor dem einschussbereiten Hainault klären. Insgesamt blieben im ersten Durchgang die Gäste aus Halle das bessere Team, konkrete Chancen ergaben sich für beide Seiten allerdings nicht.
Direkt nach der Pause ergab sich für den FCK eine erste gute Chance. Nachdem das Leder Thiele vor die Füße gefallen war, schoss der Stürmer knapp links am Tor vorbei. Insgesamt wirkte die Hildmann-Elf nach der Pause deutlich verbessert, sodass Halle nicht mehr die Spielkontrolle aus dem ersten Durchgang übernehmen konnte. Lautern kam gerade in den letzten Minuten zu den deutlicheren Chancen. Gleich zweimal verpasste Thiele in der 72. und 78. Minute das Leder nur knapp, sonst hätte es 1:0 für den FCK heißen können. Am Ende trennten sich die Teams mit einem torlosen Remis, das auf 90 Minuten gesehen leistungsgerecht war. Halle bleibt damit auf dem Relegationsrang, Kaiserslautern rutscht auf Platz zehn ab.
Cottbus 1:2 Würzburg: Würzburg pirscht sich weiter an
Wie schon im letzte Heimspiel gegen Wehen erwischte Energie im heimischen Stadion einen Horrorstart. Aus dem Nichts gingen die Gäste aus Würzburg in der 11. Minute mit dem ersten Angriff in Führung. Ademi konnte das Leder am Fünfmeterraum festmachen und legte zurück auf den herbeieilenden Baumann, der humorlos zum 1:0 für Würzburg einnetzte. Cottbus wirkte merklich geschockt, sodass der FWK das 2:0 nachlegen wollte. Spahic musste zehn Minuten nach dem 1:0 gegen einen starken Distanzschuss von Skarlatidis das 0:2 verhindern. Energie kam im Anschluss wieder besser ins Spiel, auch angespornt von den Fans und drängte auf den Ausgleich. Würzburg versuchte jedes Tempo aus dem Spiel zu nehmen und rettete so die Führung in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang blieben die Franken aus Würzburg weiterhin in der eigenen Hälfte und ließen Energie das Spiel machen. Fünfzehn Minuten nach dem Wiederbeginn schlugen die Kickers aber erneut zu. Orhan Ademi konnte mit dem 2:0 die Partie in der 59. Minute vorentscheiden. Wieder bekam der Stürmer das Leder am Fünfer zugespielt, drehte sich und vollendete gekonnt. Energie schien mit dem Tor der Zahn gezogen, während Würzburg nicht mehr als nötig in der Offensiv versuchte. Doch Cottbus gab sich nicht auf und startete – wie schon zuletzt gegen Wiesbaden – eine Aufholjagd. Ex-Bundesliga-Spieler Rangelov brachte die Lausitzer zwölf Minuten vor dem Ende wieder mit einem schönen Freistoßtor zum 1:2 heran. Wie gegen die Hessen hatte Energie acht Minuten vor dem Ende die dicke Chance zum Ausgleich. Rangelov legte quer auf Mamba, der aber aus sechs Metern das Tor nicht erzielen konnte. Würzburg dagegen verstand es nicht, einen der vielen Konter zum 3:1 zu nutzen, rettete aber erneut die knappe Führung über die Zeit. Die Würzburger Kickers klettern damit vorerst auf Rang sieben, während Cottbus nun als 18. unter dem Strich steht.
Köln 1:0 Zwickau: Fortuna gewinnt verdient im Kellerduell
Nach den zuletzt durchwachsenen Leistungen der Fortuna startete die Heimelf gegen den FSV Zwickau mit viel Schwung. Schon nach vier Minuten leitete Eberwein eine Flanke auf Pintol weiter, der aus spitzem Winkel an Brinkies im FSV-Tor scheiterte. Köln drückte weiter auf die Führung. Nach einer Ecke von Kegel köpfte Bröker in der 14. Minute aufs Tor, doch wieder konnte Brinkies das Leder über die Latte lenken. Knapp zehn Zeigerumdrehungen später ergab sich die beste Chance der ersten Hälfte für die Gastgeber. Einen Angriff, den Maik Kegel selbst eingeleitet hatte, bekam der Offensivmann im Strafraum zurück. Sein Abschluss in bester Position geriet aber dank eines Platzfehlers zu einer Rückgabe. Zwickau kam erst in den letzten 15 Minuten vor dem Pausenpfiff etwas besser ins Spiel, konnte das glückliche Remis aber mit in die Kabine nehmen.
Kurz nach Wiederanpfiff belohnte sich die Fortuna für die starke erste Hälfte mit dem 1:0. Nach einem Pass von Dahmani auf Pintol schien Brinkies das Leder schon sicher abgefangen zu haben, konnte aber nur prallen lassen, sodass Eberwein aus der Nahdistanz zum 1:0 abstaubte. Die Schwäne enttäuschten auch nach dem Rückstand auf ganzer Linie und waren selten in der Lage offensiv gefährlich zu werden. Köln dagegen zeigte Spielfreude, ließ aber zu viele Chancen liegen. Eberweins wuchtiger Schuss aus 25 Metern klatschte Mitte der zweiten Hälfte an den Torpfosten. Der gebrauchte Tag für Zwickau wurde kurz vor Schluss perfekt, als der gerade erst verwarnte McKinze Gaines II die gelb-rote Karte sah. Der knappe Heimsieg für Fortuna war am Ende hochverdient, die Kölner verlassen dadurch die Abstiegszone und stehen als 13. nun einen Platz vor Zwickau.