Wollitz schimpft nach Pleite über "schülerhafte Fehler"
Der FC Energie Cottbus ist nach der 1:2-Niederlage gegen die Würzburger Kickers wieder in der kritischen Zone angekommen. Dabei hat die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz bei der erneut knappen Pleite gut mithalten können. "Schülerhafte Fehler" brachten Energie jedoch erneut um einen Ertrag.
Gegentore stoßen Wollitz bitter auf
Als Wollitz nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, war er sichtlich bedient: "Wenn man das nicht abstellt, muss ich einfach so sagen, wird es unglaublich schwierig", so das Fazit des Energie-Trainers. Gemeint war das Verhalten seiner Spieler bei den beiden Gegentreffern.
"Das 0:1 ist im Aufbau ein Fehler. Unbedrängt, nur in der Antizipation, keine gute Ordnung im eigenen Sechzehner", analysierte der Coach die Situation vor dem ersten Gegentor seines Teams nach nur elf Minuten, als Lasse Schlüter den Ball leichtfertig hergab. Es sei dann natürlich immer schwierig, "gegen solche einfachen Gegentore dann immer die richtige Entscheidung zu treffen", führte Wollitz weiter aus und bezeichnete das Verhalten seiner Mannschaft in besagter Szene gar als "schülerhaft". Nach dem Gegentreffer habe Cottbus über gewonnene Zweikämpfe wieder eine bessere Ordnung bekommen und tatsächlich wirkte Energie besser auf die Würzburger eingestellt – dann stand es 0:2. Ademis Stärken seien bekannt, ärgerte sich der 53-Jährige auch über den zweiten Gegentreffer in Minute 59, als die Cottbuser schwindelig gespielt wurden.
"Der wird in der Sportschau gezeigt"
Gleichzeitig möchte der Coach aber auch die Stärken seines Teams unterstreichen und hob die Möglichkeit seiner Elf deutlich hervor: "Wenn Mamba alleine aufs Tor zuläuft", könne man das auch als gute Chance bezeichnen. Die Gelegenheit von Broschinski, führte Wollitz weiter aus, "wo er mit dem Rücken steht, ist eigentlich identisch wie das 0:1-Bild. Aber es gibt keine Bewegung der mitlaufenden Spieler, die warten eigentlich auf den Ball."
Dabei ginge es Wollitz gar nicht darum, ob die Chancen "jetzt 100-prozentig oder 98-prozentig" seien. Wichtig wäre das Ergebnis. Und da hatte sich für den FCE-Trainer besonders eine Szene herauskristallisiert: "Wir haben von Rangelov einen Pass gesehen, der in der Sportschau gezeigt wird für eine Bundesliga-Mannschaft." Besser könne man einen Pass gar nicht spielen, doch die Verwertung blieb aus. "Ich kann den Ball annehmen und kann fragen: Wo muss ich ihn verwerten? Er trifft die falsche Entscheidung, weil er ihn mit dem linken Fuß direkt nimmt."
Es läge nicht daran, dass "wir nicht konkurrenzfähig sind und nicht mit dem Ballbeitz umgehen können oder uns keine Torchancen erspielen können", war Wollitz zurecht der Auffassung, dass seine Mannschaft im Match gegen den FWK nicht das schlechtere Team war. Einzig die Effizienz stellte bei den Gastgebern ein deutliches Problem dar – und die eigene Anfälligkeit in der Defensive.
"Wie so oft war mehr drin"
Auch die Energie-Spieler waren nicht zufrieden mit der Ausbeute, wohl aber mit der eigenen Leistung. "Wir haben alles rausgehauen und sehr unglücklich verloren", erklärte Neuzugang Jürgen Gjasula, der bei seinem Debüt für Cottbus durchspielte, gegenüber der "Lausitzer Rundschau".
Neben dem Mittelfeldmann standen auch die weiteren Neuzugänge Luke Hemmerich, Robert Müller und Daniel Bohl in der Startelf. Punkte garantierten sie nicht, überzeugen konnten die Winter-Transfers dennoch. "Wie so oft war mehr drin. Wir müssen das heute absolut auf unsere Kappe nehmen", bestätigte mit Linksverteidiger Lasse Schlüter auch ein Alteingesessener. Am nächsten Samstag steht Energie im Kellerduell beim SV Meppen unter Druck, ein Sieg ist nach zwei Niederlagen zu Beginn des neuen Jahres eigentlich Pflicht.