Ziegner nach 0:0 "enttäuscht" und "ein bisschen sauer"
Beim 0:0 in Kaiserslautern blieb der Hallesche FC zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor und holte den 23. Auswärtspunkt. Zufrieden war Trainer Torsten Ziegner mit der Nullnummer aber nicht – und fand entsprechend klare Worte.
Offensivmotor stottert
Im Vorfeld der Partie hätte Ziegner einen Punkt beim 1. FC Kaiserslautern unterschrieben, wie er auf der Pressekonferenz nach Spielende verriet. Doch gemessen an den 90 Minuten sorgte das torlose Unentschieden keineswegs für Zufriedenheit beim HFC-Coach. "Ich bin enttäuscht und und auch ein bisschen sauer", gab er im Interview mit "Magenta Sport" unverwunden zu – und lieferte eine Erklärung gleich mit. "Es waren heute extrem große Räume da, das Spiel zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass es nochmal so einfach wird, in Kaiserslautern zu gewinnen."
Vor allem mit zwei Szenen in der ersten Halbzeit, als Fetsch (4.) und Bahn (30.) die Führung liegen ließen, haderte der 41-Jährige: "In diesen Situationen müssen wir einfach kaltschnäuziger sein." Doch der Offensivmotor der Saalestädter stottert: Schon gegen Jena kam der HFC nicht über ein 0:0 hinaus. Und beim Spiel in Köln siegte Halle durch einen Sonntagsschuss. Somit steht unter dem Strich nur ein Tor aus den ersten drei Spielen im neuen Jahr – zu wenig für die eigenen Aufstiegsambitionen.
Ziegner schlägt Alarm
Es helfe nichts, nur hinten stabil zu stehen, bemängelte Ziegner das Offensivspieler seiner Mannschaft: "Die Gier und der letzte Wille haben mir gefehlt." Anschließend redete sich Ziegner so richtig in Rage: "Es fehlte an den Basiselementen. Wir spielen Pässe über fünf Meter am Mitspieler vorbei, treffen keine guten Entscheidungen und sind zu nachlässig in der Ballbehauptung. Das sind viele kleine Dinge, die ein ordentliches Spiel zerstören und vor allem keine Ergebnisse bringen." Mit dem Punkt müsse man nun leben, doch die Erwartungen beim Halleschen FC sind nach der bisher so erfolgreichen Saison gestiegen: "Unser Anspruch ist es, möglichst lange oben dabei sein", stellte Ziegner klar und warnte: "Wenn wir Woche für Woche nur einen Punkt holen, wird es am Ende nicht reichen. Wir dürfen uns nicht erschrecken, wenn man etwas nicht funktioniert, sondern müssen dranbleiben."
Auch Stürmer Mathias Fetsch war mit der Nullnummer "nicht zufrieden", wie er im "Telekom"-Interview zu Protokoll gab: "Wir waren die bessere Mannschaft und hätten drei Punkte verdient gehabt." Doch in der zweiten Halbzeit habe die Durchschlagskraft gefehlt, sodass man von zwei verlorenen Punkten sprechen könne. "Uns hat definitiv etwas gefehlt in unseren Spiel – gerade im letzten Drittel. Wir sind enttäuscht."
Sonderlob für die Fans
Ein "großes Lob" sprach der Stürmer derweil den rund 2.000 mitgereisten Fans aus: "Für mich waren sie lauter als die FCK-Anhänger." Beim anstehenden Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte am kommenden Samstag soll nun wieder ein Sieg her – auch, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.