1:1 gegen den KSC: Kwasniok sieht bestes Saisonspiel
Mit der besten Saisonleistung konnte der FC Carl Zeiss Jena gegen den Tabellenzweiten aus Karlsruhe einen Punkt abtrotzen. Trainer Lukas Kwasniok zeigte sich entsprechend zufrieden mit der Spielweise seines Teams, auf die er in den nächsten Partien aufbauen will. Dass der Coach des FCC bis in die Haarspitzen motiviert war, zeigte er auch neben dem Platz.
Kwasniok sieht kein Qualitätsunterschied
Nach drei torlosen Partien ging der FC Carl Zeiss Jena durch einen Treffer von Maximilian Wolfram endlich wieder in Führung, Keeper Raphael Koczor hielt einen Elfmeter, die Elf von Lukas Kwasniok agierte knapp 35 Minuten in Überzahl und das alles gegen den Tabellenzeiten aus Karlsruhe – am Ende sprang trotzdem nur ein 1:1-Unentschieden für die Thüringer heraus. Für Kwasniok kein Grund zu trauern: "Wir haben insgesamt unser bestes Spiel gemacht."
Der Coach wolle seine Mannschaft nach und nach verbessern, gegen den KSC gelang ihm dahingehend ein weiterer Schritt. "Ich habe keinen Qualitätsunterschied gesehen, wir haben alles in die Waagschale geworfen", erklärte Kwasniok gegenüber der "Telekom" und deutete an, dass er eine Partie auf gutem Drittliganiveau von beiden Mannschaften gesehen habe. Jena konnte sich für den engagierten Auftritt am Ende nicht belohnen, was der 37-Jährige auch richtig einordnen wollte: "Uns hat dann einfach noch die Ruhe und Überzeugung gefehlt, das eben auch mit einem Mann mehr gegen verteidigende Karlsruher durchzubringen."
"Das ist mir völlig Wurst"
Wolframs Treffer in der 23. Minute brach den Bann für die Jenaer, die seit Kwasnioks 3:1-Einstandssieg bei 1860 München nicht mehr getroffen hatten. "Das sind die elementaren Dinge des Fußballspiels", sagte der Coach über den Treffer, der durch einen Abpraller entstand: "Durchlaufen beim Torabschluss!" Im Gegensatz zu seinem Trainer zeigte sich der Vorbereiter des Treffers nach der Partie verärgerter über den Ausgang der Partie. Nach einer guten Leistung in der ersten Hälfte "hätten wir das Tor nicht fressen müssen, da waren wir klar besser", beurteilte Manfred Starke den Ausgleich kurz vor Pausenpfiff.
"Wir haben im letzten Drittel die Bälle nicht sauber gespielt", führte der Stürmer selbstkritisch aus, Mittelfeldkollege Jannis Kübler war im "OTZ"-Interview entspannter: "Ich finde, wir haben den schöneren Fußball gespielt." Trotz des Punktgewinns rutschte Carl Zeiss Jena wieder unter den Strich, weil die SG Sonnenhof Großaspach das Freitagsspiel in Osnabrück gewinnen konnte. Für Lukas Kwasniok eine Randnotiz: "Ob Aspach gewinnt oder nicht, das ist mir völlig Wurst. Das kann ich nicht beeinflussen, das will ich nicht beeinflussen." Er wolle sich schlicht auf seine Jungs konzentrieren.
Balljunge erhält Anweisung vom Coach
Einer dieser Jungs, wenn auch nicht unmittelbar, war am Samstag auch ein Balljunge. Der bekam es im Laufe des Spiel mit lautstarken Anweisungen des FCC-Trainers zu tun, weil er das Spielgerät bei einem Einwurf zu schnell wieder an den KSC aushändigte. "Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass alle eine Teilverantwortung haben, ob wir über dem Strich bleiben oder nicht", begründete Kwasniok gegenüber der "Bild" nach dem Spiel.
Es habe vorher die klare Anweisung gegeben, das Spiel langsam zu machen und "daran hatte er sich in dieser Situation nicht gehalten", so Kwasniok. Nach Abpfiff entschuldigte sich der Coach aber bei dem Balljungen und bot ihm an, sein Team am kommenden Donnerstag zu trainieren, was dankend angenommen wurde. "Emotionen gehören dazu, und der junge Mann ist kurz unglücklich gewesen, jetzt aber umso glücklicher", schloss Kwasniok mit dem Thema ab.