Nach 1:1 gegen den KSC: Enochs hadert mit Schiedsrichter

Mit dem 1:1 gegen den Karlsruher SC beendete der FSV Zwickau am Dienstagabend die Negativserie von drei Niederlagen in Folge und sendete ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Zufrieden war Trainer Joe Enochs allerdings nur bedingt, vielmehr haderte der 47-Jährige in zwei Szenen mit dem Schiedsrichter.

"Wo soll er mit der Hand hin?"

Es lief die 64. Minute, als Karlsruhes Marvin Wanitzek einen Freistoß in den Zwickauer Strafraum brachte. Der Ball wurde geblockt und landete bei David Pisot. Dieser nahm das Spielgerät an und zog es volley auf das Tor. Genau in dieser Schusslinie stand Lion Lauberbach. Der 20-Jährige wollte den Ball blocken, riss jedoch die Arme nach oben und berührte das Leder mit der linken Hand. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Anton Fink ließ sich die Gelegenheit anschließend nicht nehmen und traf zum 1:1-Endstand.

Als FSV-Coach Joe Enochs die Elfmeterszene kurz nach Spielende im Interview mit "Magenta Sport" zum ersten Mal in der Wiederholung sah, stand für ihn schnell fest: kein Elfmeter. "Klar, der Ball berührt seine linke Hand. Aber wo soll er mit der Hand hin?", haderte Enochs und konnte keine Vergrößerung der Körperfläche feststellen: "Die linke Hand war direkt neben seinem Bein."

"Ein bisschen dumm von mir"

Lauberbach selbst gab sich derweil durchaus selbstkritisch: "Ich gehe auf jeden Fall mit der Hand zum Ball, werde allerdings aus einem Meter angeschossen." Die Körperfläche zu vergrößern, sei nicht seine Absicht gewesen, wie der 20-Jährige am "Telekom"-Mikrofon beteuerte. "Ich wollte mit dem Körper blocken, nehme dann aber die Hände nach oben. Das war ein bisschen dumm von mir." Daher sei der Elfmeter vertretbar gewesen. Doch für Enochs war das Thema noch nicht abgeschlossen: "Manche Schiedsrichter pfeifen die Situation, andere nicht. Es gibt keine einheitliche Linie", schimpfte der US-Amerikaner.

Einen Beleg für seine These lieferte das Spiel am Dienstagabend bereits: Bei einem Luftzweikampf zwischen David Pisot und Ronny König in der 75. Minute berührte Pisot den Ball mit dem ausgefahrenen Arm – einen Elfmeter gab es in dieser Szene aber nicht. Enochs musste spöttisch lachen, als er die Situation auf dem Monitor sah: "Das soll eine natürliche Bewegung sein? Er hat den Arm klar raus. Wenn das kein Elfmeter ist, dann weiß ich es auch nicht", echauffierte sich der FSV-Coach und meinte: "Wenn er den anderen gibt, muss er diesen auch geben." Dabei wollte es Enochs dann aber belassen und schob süffisant nach: "Der Schiedsrichter hat immer Recht."

Enochs nur bedingt zufrieden

Das durchaus achtbare Ergebnis gegen den Tabellenzweiten konnte den 47-Jährigen derweil nur bedingt aufheitern: "Wir brauchen Siege", war Enochs mit dem Unentschieden nicht wirklich zufrieden. "Wir haben gut gespielt und in der ersten Halbzeit nicht viel zugelassen. Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Spiel auch." Die Chancen waren vorhanden, allein Lion Lauberbach traf im ersten Durchgang gleich zweimal den Pfosten und wurde damit zur tragischen Figur des Abends. "Wir sind für eine sehr gute Leistung nicht belohnt worden", meinte Enochs und wollte daher auch nicht von einem Befreiungsschlag sprechen. "Wir müssen auf die gute Leistung aufbauen. Dann können wir eine gute Rolle spielen."

Schon am kommenden Sonntag empfängt Zwickau den FC Carl Zeiss Jena zum Sechs-Punkte-Spiel im heimischen Stadion. Nach nun vier Spielen ohne Sieg könnten die Schwäne ein Erfolgserlebnis in Form von drei Punkten gut gebrauchen – auch, um den FCC auf Distanz zu halten.

 

 

   

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