Scherff: "Den Fans zeigen, dass wir es besser können“
Im Interview mit liga3-online.de spricht Lukas Scherff vom F.C. Hansa Rostock über die lange Negativserie der Hanseaten, den jüngsten 2:0-Erfolg gegen Unterhaching, das ursprüngliche Ziel, aufzusteigen, und eine offene Rechnung mit dem kommenden Gegner Würzburger Kickers, der im neuen Jahr noch keinen Punkt abgegeben hat.
[box type="info" size="large"]"Insgesamt eine klasse Leistung"[/box]
liga3-online.de: Nach sieben Spielen ohne Sieg gab es zuletzt einen 2:0-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching. Ihr Fazit zum Spiel, Herr Scherff?
Lukas Scherff: Wir hatten uns fest vorgenommen, unser erstes Heimspiel im neuen Jahr zu gewinnen und haben uns dann auch absolut verdient durchgesetzt. Unser Ziel war, mit frühem Pressing von Beginn an zu zeigen, wer der Herr im Hause ist. Das ist uns gut gelungen. Hinten standen wir stabil und vorne haben wir uns viele Torchancen erarbeitet. Es war insgesamt eine klasse Leistung.
Sie haben auf der linken Außenbahn ungewöhnlich weit vorne gespielt und prompt den Führungstreffer erzielt. Wie kam es zum Positionswechsel?
So ungewöhnlich war das gar nicht. Es stimmt, dass ich zuletzt meist Linksverteidiger war. Ich bin aber ein variabler Spieler, der links hinten und vorne eingesetzt werden kann. Durch unsere Rückkehr zum alten 4-4-2-System bin ich gegen Unterhaching mal wieder weiter nach vorne gerückt.
Spielen Sie lieber hinten oder vorne links?
Mir persönlich gefällt es besser, vorne zu spielen. In der Offensive kann ich meine Stärken im Dribbling und im Torabschluss besser ausspielen. Außerdem arbeite ich ohnehin viel mit nach hinten, sodass ich dann in der Defensivarbeit den Linksverteidiger unterstützen kann. Ich habe aber auch überhaupt nichts dagegen, defensiver zu agieren. Wenn der Trainer mich links hinten braucht, helfe ich immer gerne aus.
Was war vorher der Grund für die monatelange Negativserie? Vor dem Unterhaching-Spiel gab es sogar drei Niederlagen in Folge.
Das ist schwierig zu sagen. Wir haben immer alles gegeben und versucht, wieder in die Spur zu finden. Es ist aber in der ausgeglichenen 3. Liga nun einmal oft so, dass Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wir haben leider ein paar Mal in Folge den Kürzeren gezogen. Der Sieg gegen Unterhaching war nun extrem wichtig, um aus dem Abwärtsstrudel herauszukommen. Jetzt gilt es, an diese Leistung anzuknüpfen und nachzulegen.
[box type="info" size="large"]"Wir bleiben realistisch"[/box]
Durch die sportliche Talfahrt rutschte der F.C. Hansa zwischenzeitlich bis auf Platz zwölf ab. Anspruch und Realität sind beim F.C. Hansa aktuell weit voneinander entfernt, oder?
Vor der Saison hatten wir das große Ziel, aufzusteigen. Von diesem Ziel sind wir derzeit recht weit entfernt, das ist richtig. Es bringt uns aber nichts, Trübsal zu blasen und den verlorenen Punkten hinterher zu trauern. Wir wollen jetzt eine deutlich stärkere Rückserie spielen und so viele Punkte wie möglich holen. Besonders den Fans möchten wir zeigen, dass wir es besser können.
Glauben Sie denn, dass der Aufstieg noch möglich ist?
Möglich ist alles. Aber wir bleiben realistisch. Um den großen Rückstand noch wettzumachen, muss viel passieren.
Am Sonntag geht es mit der Begegnung bei den Würzburger Kickers weiter, die alle drei Spiele im neuen Jahr gewinnen konnten. Wie wollen Sie Würzburg knacken?
Würzburg befindet sich zwar in einer starken Verfassung. Aber wenn wir wie zuletzt gegen Haching spielen, bin ich davon überzeugt, dass wir bei den Kickers gewinnen können. Entscheidend wird sein, dass wir den Gegner früh stören, die nötige Zweikampfhärte an den Tag legen und viele Ballgewinne generieren.
Aus dem Hinspiel ist außerdem noch eine Rechnung offen, stimmt‘s?
Definitiv. Das 0:4 vor heimischer Kulisse war eines unserer schlechtesten Saisonspiele, wir haben völlig verdient verloren. Am Sonntag haben wir daher einiges gutzumachen.