Wollitz vor Meppen: "Am Ende zählt das Nacktergebnis"

Der FC Energie Cottbus gerät unter Zugzwang: Nach den knappen Niederlagen in den letzten beiden Spielen rutschte das Team von Claus-Dieter Wollitz wieder unter den Strich. Das Momentum, was den Lausitzern aktuell fehlt, bringt der kommende Gegner aus Meppen mit. Wie so oft wird in Cottbus der Teamgeist beschworen – auch im gesamten Umfeld

"Alles ist falsch"

Mit einem Nachholspiel gegen Unterhaching im Rücken steht Cottbus nach den beiden Heimpleiten gegen Würzburg und Wiesbaden wieder unter dem Strich. Und mit dem SV Meppen haben die Lausitzer erneut einen Gegner vor der Brust, der im Moment das Selbstvertrauen auf seiner Seite hat. "Man muss anerkennen, dass man in der Nachspielzeit Tore erzielt", verwies FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz in der Pressekonferenz vor dem Spiel auf die doppelte Last-Minute-Serie des kommenden Gegners. "Aber das haben andere Mannschaften auch gemacht. Wir auch."

Und tatsächlich gelang den Cottbussern in den letzten beiden Spielen drei Tore in der Schlussviertelstunde – was aus Sicht der Lausitzer jedoch nicht zu einem Erfolg führte. "Du musst dieses Quäntchen Glück haben", beschwörte Wollitz, in dem Wissen, dass den Lausitzern dieses Momentum aktuell nicht gegeben ist. Für den Trainer ist es jedoch kein Grund, seine Spieler mit Kritik zu überschütten. Ganz allgemein sei der Umgang mit seinen Aussagen daher unglücklich, grundsätzlich erinnerte den 53-Jährigen das Bild des FCE in den Medien aktuell nämlich an die Abstiegssaison 2015/16: "Alles ist falsch, alles wird schnell hinterfragt, alles wird schneller und negativer interpretiert."

Wollitz beschwört Schulterschluss

Wichtig für Wollitz sei, dass nun der Schulterschluss frühzeitig erfolgt. Man könne nicht erst am letzten Spieltag damit anfangen, es müssten schon vorher alle im Umfeld des FC Energie Cottbus an einem Strang ziehen und da habe er persönlich das Gefühl, dass dieser Punkt noch nicht erreicht sei. Dazu zähle für ihn auch der Umgang mit seiner Kritik, beispielsweise in der Vorwoche auf das "schülerhafte" Verhalten seiner Mannschaft bezogen: "Ich bin überrascht, wenn ich die Fehler anspreche, dass daraus so ein Hype gemacht wird, dass der Wollitz kritisiert. Ich kritisiere nicht, ich stelle fest", erklärte der Coach, der darauf bedacht war, dass diese Wortwahl auch intern von seiner Mannschaft gewählt wurde.

"Es liegt an uns, ob wir punkten oder nicht", kristallisierte Wollitz ganz klar heraus. Ob Meppen das Momentum nun auf seiner Seite hat, oder Cottbus aktuell eben nicht, spiele keine Rolle: "Letzte Woche ist schon wieder vergangen, jetzt startet es wieder bei 0:0." Alle entscheidenden Spiele habe man in der Vergangenheit gewonnen: "Gegen Babelsberg, gegen Weiche", erinnerte sich der Trainer. Dass Cottbus somit vor dem "kleinen Anfang einer kleinen möglichen Krise" stehe, könne man mit Ergebnissen wieder korrigieren. Denn Wollitz ist zu erfahren im Fußballgeschäft, um die Krux nicht zu erkennen: "Am Ende zählt das Nacktergebnis." Und da hat Cottbus aktuell noch Aufholbedarf, um eine deutlichere Krise gar nicht aufkommen zu lassen.

   

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